Philosophy and logical syntax. (Q2611319)

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Philosophy and logical syntax.
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    Philosophy and logical syntax. (English)
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    1935
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    Verf., selbst einer der prominentesten Vertreter des sogenannten \textit{Wiener Kreises}, gibt hier in kurzer Form der englischen Öffentlichkeit eine überaus klare und eindringliche Darstellung des vom Wiener Kreis vertretenen logischen Positivismus. Das erste Kapitel (``\textit{The rejection of metaphysics}'') stellt eine logische Untersuchung über den wissenschaftlichen Charakter der verschiedenen Teile der traditionellen Philosophie dar. Die gesamte Metaphysik wird abgelehnt, weil metaphysische Sätze nicht das Kriterium der Verifizierbarkeit erfüllen, d. h. sinnlos sind, da es keine Möglichkeit gibt, ihre Wahrheit oder Falschheit festzustellen. Zu den vielen Problemen der traditionellen Philosophie, die sich in dieser Weise als Pseudo-Probleme herausstellen, gehören auch diejenigen, die die Existenz der Außenwelt betreffen. Was die Ethik angeht, so gehört ein gewisser Teil von ihr zur empirischen Wissenschaft, soweit sie sich nämlich auf die Untersuchung menschlicher Handlungen und Ansichten beschränkt; der Rest dagegen besteht aus normativen Vorschriften und nicht aus Behauptungen und besitzt daher keinerlei theoretischen Gehalt. Die Psychologie wird schon längst nicht mehr als ein Teil der Philosophie betrachtet, und in der Philosophie bleiben daher als wissenschaftlich wertvoll nur Logik und Erkenntnistheorie übrig, soweit sie sich nicht metaphysischen Spekulationen hingeben, sondern sich auf logische Analyse beschränken. Um nun die Natur derjenigen Aussagen klarzustellen, die das Resultat logischer Analyse bilden, beschäftigt sich Verf. im nächsten Kapitel (``\textit{Logical syntax of language}'') mit der formalen Theorie der wissenschaftlichen Sprache und setzt kurz einige der wichtigsten Gedanken seines Buches ``Logische Syntax der Sprache'' (Wien 1934; JFM 60.0019.*) auseinander, das ja -- seit \textit{Wittgenstein}s ``Tractatus logicophilosophicus'' (1922) -- den größten Einfluß auf die europäische wissenschaftliche Philosophie ausübt. Im dritten Kapitel (``\textit{Syntax as the method of philosophy}'') führen diese Betrachtungen zu dem Ergebnis, daß die Aussagen, die durch logische Analyse in der wissenschaftlichen Philosophie geliefert werden, syntaktische Aussagen über die Wissenschaftssprache sind. Das bedeutet, daß es keine Natur-, Lebens- oder Geschichtsphilosophie usw. gibt, sondern nur eine Philosophie der Naturwissenschaft, der Biologie, der Geschichtswissenschaft, wobei die Philosophie einer Wissenschaft in der syntaktischen Analyse ihrer Sprache besteht. Das Buch schließt mit der Aufstellung der These des Physikalismus (jeder empirische Satz ist übersetzbar in einen gehaltgleichen physikalischen Satz) und derjenigen der Einheitswissenschaft (alle empirischen Wissenschaften bilden ein einziges System, dessen Unterteilung in mehrere Einzelwissenschaften nur aus praktischen Gründen und nicht mit Rücksicht auf irgendeine Wesensverschiedenheit ihrer Begriffsbildungen oder Methoden erfolgt).
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