Die Primzahlen in der Theorie der elliptischen Modulfunktionen. (Q2611618)

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Die Primzahlen in der Theorie der elliptischen Modulfunktionen.
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    Die Primzahlen in der Theorie der elliptischen Modulfunktionen. (English)
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    1935
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    Es handelt sich um eine vorläufige Mitteilung der folgenden Theorie: Sei \(k\) eine gerade Zahl \(\geqq 4\), \(F(\tau)\) eine ganze Modulform der vollen Modulgruppe von der Dimension -- \(k\), \(n\) eine natürliche Zahl. Die ganzzahligen Substitutionen \(L = \begin{pmatrix} a & b\\ 0 & d \end{pmatrix}\) mit \(ad-n\), \(b \pmod {d}\), \(d > 0\) bilden bekanntlich ein volles Repräsentantensystem der Transformationen \(n\)-ter Ordnung bezüglich der vollen Modulgruppe als vorderen Faktor, und der Ausdruck \[ T_n(F) = n^{k-1} \sum_{L} F(L(\tau)) \, d^{-k} \tag{1} \] stellt wieder eine ganze Modulform für die volle Modulgruppe von der Dimension -- \(k\) dar. Ist \(\varkappa\) die Anzahl der linear unabhängigen ganzen Modulformen von der Dimension -- \(k\), \(F^{(\varrho)}(\tau)\), \(\varrho = 1, \, 2, \ldots \!, \varkappa\), ein volles System solcher Modulformen, so ergeben sich für die \(T_n(F^{(\varrho)}(\tau))\) Darstellungen durch die \(F^{(\varrho)}(\tau))\) der Gestalt \[ T_n(F^{(\varrho)}(\tau)) = \sum_{\sigma=1}^{\varkappa} \lambda_{\varrho, \sigma} (n) F^{(\sigma)}(\tau) \qquad (\varrho = 1, \, 2, \ldots \!, \varkappa) \tag{2} \] mit folgenden Eigenschaften: 1) Für die Matrix \(\lambda(n) = (\lambda_{\varrho, \sigma} (n))\), \(\varrho, \, \sigma = 1, \, 2, \ldots \!, \varkappa\), gilt \[ \lambda(m) \cdot \lambda(n) = \sum_{d|m, d|n} \lambda \left( \frac{mn}{d^2} \right) d^{k-1} = \lambda(n) \cdot \lambda(m), \tag{3} \] also für \((m, n) = 1\) insbesondere \(\lambda(m) \, \lambda(n) = \lambda(m \cdot n)\). 2) Bei linearer Transformation des Systems der \(F^{(\varrho)}(\tau)\) durch die konstante nicht-singuläre Matrix \(A\) geht \(\lambda(n)\) in \(A \lambda(n) A^{-1}\) über. 3) Es besteht eine Art Rekursionsformel für die Koeffizienten \(a^{(\varrho)}(m)\), \(m \geqq 0\), der \textit{Fourier}entwicklung von \(F^{(\varrho)}(\tau) = \sum\limits_{m=0}^{\infty} a^{(\varrho)}(m) e^{2 \pi i m \tau}\), \(\varrho = 1, \, 2, \ldots \!, \varkappa\), mit den \(\lambda_{\varrho, \sigma} (n)\) als verbindenden Koeffizienten. Daraus folgt: Die Funktionen \[ f_{\varrho, \sigma} = \sum_{n=0}^{\infty} \lambda_{\varrho, \sigma} (n) e^{2 \pi i n \tau} \qquad (\varrho, \sigma = 1, \, 2, \ldots \!, \varkappa) \] gehören, wenn \(\lambda_{\varrho, \sigma}(0)\) geeignet definiert wird, der linearen Schar \(\mathfrak{S}\) der \(F^{(\varrho)} (\tau)\) an und erzeugen dieselbe. Die Matrix \(B(\tau) = (f_{\varrho, \sigma} (\tau)) = \sum\limits_{n=0}^{\infty} \lambda(n) e^{2 \pi i n \tau}\) ist mithin eine durch die einfache Gesetzmäßigkeit (3) ausgezeichnete Zusammenfassung der \textit{Fourier}entwicklung der Formen von \(\mathfrak{S}\). 4) Die Matrix \(\varPhi(s) = (\varphi_{\varrho, \sigma} (s)) = \sum\limits_{n=0}^{\infty} \dfrac{\lambda(n)}{n^s}\) gestattet die Produktzerlegung \[ \varPhi(s) = \prod\limits_{p} (\lambda(1) - \lambda(p) \, p^{-s} + \lambda(1) \, p^{k-1-2s})^{-1}, \tag{4} \] wo \(\lambda(1)\) die Einheitsmatrix bezeichnet und \(p\) alle positiven Primzahlen durchläuft. In der Halbebene \(\mathfrak{R} s > k\) ist die Determinante \(|\varPhi(s)| \neq 0\), die \(\varphi_{\varrho, \sigma} (s)\) sind bis auf einen einfachen Pol bei \(s = k\) im Endlichen regulär, und es gilt die Funktionalgleichung: \[ (2 \pi)^{-s} \, \varGamma(s) \, \varPhi(s) = (-1)^{\frac{k}{2}} (2 \pi)^{s-k} \, \varGamma(k-s) \, \varPhi(k-s). \tag{5} \] 5) Aus der Vertauschbarkeit der Matrizen \(\lambda(n)\) folgt, daß sie sich simultan auf eine Gestalt transformieren lassen, in der \(\lambda_{\varrho, \sigma} (n) = 0\) für \(\varrho > \sigma\). Ist dies geschehen, so gilt die Multiplikationsformel (3) für Elemente \(\lambda_{\varrho, \varrho} (n)\) (\(\varrho\) fest, \(1 \leqq \varrho \leqq \varkappa\)) anstelle der Matrizen \(\lambda(n)\), sodaß jede der \textit{Dirichlet}reihen \(\varphi_{\varrho, \varrho} (s)\), \(1 \leqq \varrho \leqq \varkappa\), eine \textit{Euler}sche Produktzerlegung besitzt. Diese \(\varkappa\) Funktionen sind linear unabhängig, soweit sie verschieden sind. Sind sie sämtlich von einander verschieden, so bilden die zugehörigen \textit{Fourier}reihen eine Basis von \(\mathfrak{S}\). 6) Die \textit{Eisenstein}reihen erweisen sich als Eigenfunktionen des linearen Operators \(T_n\); sie sind hierdurch und durch ihr Nichtverschwinden bei \(\tau = \infty\) bis auf einen konstanten Faktor eindeutig fixiert. Ferner verhelfen sie zu einer geringfügigen Reduktion der Matrix \(B(\tau)\), die im Falle eines niedrigen \(k\) schon die volle Reduzibilität bedeutet. So ergeben sich neue Eigenschaften der Funktionen \(\varDelta, \, \varDelta G_4, \, \varDelta G_6, \, \varDelta G_8, \, \varDelta G_{10}, \, \varDelta G_{14}\) und dreier weiterer ähnlicher Ausdrücke. 7) Die Ausdehnung der Theorie auf Formen höherer Stufe liefert mutatis mutandis ähnliche Ergebnisse, die insbesondere deswegen Interesse beanspruchen, weil sie eine Entwicklung der vollständigen Theorie der Darstellung natürlicher Zahlen durch definite quadratische Formen gerader Variablenzahl gestatten. Eine ausführliche Darstellung der oben angedeuteten Theorie soll in den Math. Annalen erscheinen. (IV 6 C.)
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