Thetarelationen als Konsequenzen des Huygensschen und Eulerschen Prinzips in der Theorie der Wärmeleitung. (Q2612541)

From MaRDI portal
scientific article
Language Label Description Also known as
English
Thetarelationen als Konsequenzen des Huygensschen und Eulerschen Prinzips in der Theorie der Wärmeleitung.
scientific article

    Statements

    Thetarelationen als Konsequenzen des Huygensschen und Eulerschen Prinzips in der Theorie der Wärmeleitung. (English)
    0 references
    0 references
    1935
    0 references
    Das von \textit{Hadamard} für Randwertaufgaben bei beliebigen partiellen Differentialgleichungen \((D)\) formulierte \textit{Huygens}sche \textit{Prinzip} besagt: Es sei ein Bereich \(\mathfrak B\) (Grundbereich) gegeben und eine Funktion \(f(P)\) des Punktes \(P\) gesucht, welche innerhalb \(\mathfrak B\) Lösung von \((D)\) ist und auf der Begrenzung von \(\mathfrak B\) vorgeschriebene ``Randwerte'' \(R(\mathfrak B)\) -- zu denen gewisse Ableitungen hinzugenommen sein können -- annimmt. Man kann dann \(f(P)\) für einen Punkt im Innern von \(\mathfrak B\) auch indirekt, d. h. in der Weise berechnen, daß man zuerst die Randwerte \(R(\mathfrak B^\prime)\) von \(f(P)\) auf der Begrenzung eines in \(\mathfrak B\) enthaltenen und \(P\) im Inneren enthaltenden Bereiches \(\mathfrak B^\prime\) bestimmt und jetzt \(f(P)\) selbst als Lösung der auf \(\mathfrak B^\prime\) und \(R(\mathfrak B^\prime)\) bezüglichen Randwertaufgabe ermittelt. Wenn dann z. B. die Lösung in Abhängigkeit von den gegebenen Randwerten mit Hilfe (eines Integrals aus) einer \textit{Green}schen Funktion darstellbar ist, so führt die aus einem Eindeutigkeitssatz zu entnehmende Gleichheit der direkt und indirekt ermittelten Lösung zu einer transzendenten Beziehung für diese \textit{Green}sche Funktion, einer Beziehung, die meist als Additionstheorem erscheint. -- Als \textit{reflexives Prinzip} bezeichnet Verf. das folgende, einfachere Verfahren: Es sei die Lösung der betrachteten Randwertaufgabe wieder in \textit{Green}scher Weise darstellbar (Integralformel), und die \textit{Green}sche Funktion selbst sei Lösung der Differentialgleichung. Dann wendet man die Lösungsformel direkt auf die \textit{Green}sche Funktion an und erhält so unmittelbar die oben genannte transzendente Beziehung. -- Beim \textit{Huygens}schen Prinzip ergab sich die indirekte Berechnung der Lösung durch Änderung des Grundbereiches bei festgehaltenem Typus der Randwertaufgabe. Man kann aber auch den Grundbereich festhalten und eine indirekte Berechnungsmöglichkeit durch Übergang zu einer anderen Randwertaufgabe (Randbedingung) erhalten. (Beispiel: Berechnung einer und derselben Lösung \(f(P)\) der Potentialgleichung im festen Grundbereich einerseits aus den Randwerten von \(f(P)\), anderseits aus denen der Normalableitung von \(f(P)\).) Dieses Verfahren wird als \textit{Eulersches Prinzip} bezeichnet. -- Schließlich kann man die in Rede stehenden transzendenten Beziehungen noch mit Hilfe der \textit{Laplacetransformation} erhalten (soweit es sich um Faltungsintegrale handelt). Durch eine solche Transformation wird nämlich die partielle Differentialgleichung in eine gewöhnliche, die transzendente Beziehung in eine algebraische übergeführt, welch letztere sich aus dem auf die gewöhnliche Differentialgleichung angewandten \textit{Huygens}schen bzw. \textit{Euler}schen Prinzip ergibt. Durch Umkehrung der \textit{Laplace}transformation ergeben sich dann rückwärts aus den so ermittelten algebraischen Beziehungen die transzendenten (Verallgemeinerung auf andere geeignete Funktionaltransformationen). Das Transformationsprinzip ist insbesondere auch noch anwendbar, wenn Eindeutigkeitssätze beim partiellen Problem nicht zur Verfügung stehen. -- Die geschilderten Prinzipien werden insbesondere auf den Fall solcher \textit{Green}schen Funktionen angewendet, die mit Hilfe von Thetafunktionen darstellbar sind und so Thetarelationen liefern. \ \ (IV 14.)
    0 references
    0 references
    0 references
    0 references