Beiträge zur Topologie der Deformationen. II: Homotopie- und Homologiegruppen. (Q2612882)

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Beiträge zur Topologie der Deformationen. II: Homotopie- und Homologiegruppen.
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    Beiträge zur Topologie der Deformationen. II: Homotopie- und Homologiegruppen. (English)
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    1935
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    Schon in der vorangehenden Mitteilung (vgl. vorstehendes Referat, aus dem auch die Bezeichnungen übernommen worden sind) war von gewissen Zusammenhängen zwischen den Homotopiegruppen und den Homologiegruppen die Rede. Hier werden diese Zusammenhänge genauer dargestellt. Zunächst läßt sich der vom Falle der Polyeder bekannte Satz, daß die erste Homologiegruppe isomorph ist der Faktorgruppe der Fundamentalgruppe nach der Kommutatorgruppe, auf lokal zusammenziehbare Räume übertragen. Für höhere Dimensionen gilt der wichtige Satz: Wenn für \(n \geqq 2\) die ersten \(n - 1\) Homotopiegruppen eines zusammenhängenden lokal zusammenziehbaren Raumes \(Y\) verschwinden, so ist \(\pi_n(Y)\) isomorph der \(n\)-dimensionalen Homologiegruppe von \(Y\). Für die Homologiegruppen wird dabei -- mit einer Modifikation für nicht kompakte Räume -- die Definition von \textit{Vietoris} (Math. Ann. 97 (1927), 457-472; F. d. M. 53, 552 (JFM 53.0552.*)) benutzt. Daß im allgemeinen die Homotopiegruppen von den Homologiegruppen gleicher Dimension verschieden sind, zeigt z. B. die \(S_2\) mit nicht verschwindender \(\pi_3(S_2)\). -- Der Beweis dieses Satzes wird in seinen Grundzügen angegeben, wobei auch einige Teilresultate der früheren Note mit bewiesen werden. Folgerungen: Das Verschwinden der ersten \(n\) Homotopiegruppen ist äquivalent damit, daß der Raum \(Y\) einfach zusammenhängend und azyklisch in den ersten \(n\) Dimensionen ist, d. h. daß seine Fundamentalgruppe und seine Homologiegruppen bis zur \(n\)-ten Dimension verschwinden; auch die im vorangehenden Referat angegebenen Eigenschaften, die für das Verschwinden der ersten \(n\) Homotopiegruppen charakteristisch sind, können somit zur Kennzeichnung der einfach zusammenhängenden und in den ersten \(n\) Dimensionen azyklischen Räume dienen. Für Polyeder \(P\) (auch unendliche), aber nicht für beliebige lokal zusammenziehbare Räume (Gegenbeispiel: \textit{Borsuk}, Quelques rétractes singuliers, Fundamenta Math. 24 (1935), 249-258; (F. d. M. 61\(_{\text{II}}\)), insbes. S. 257) ist diese Eigenschaft ferner äquivalent damit, daß sich jede höchstens \(n\)-dimensionale Teilmenge von \(P\) in \(P\) auf einen Punkt zusammenziehen läßt. -- Die endlichdimensionalen kompakten lokal zusammenhängenden Räume, die im Großen zusammenziehbar sind, sind dadurch gekennzeichnet, daß sie einfach zusammenhängend und azyklisch in allen Dimensionen sind. Für die \textit{Poincaré}sche Vermutung über die Charakterisierung der \(n\)-dimensionalen Sphäre liefern diese Ergebnisse folgende ihr äquivalente Formulierungen: (1) Eine geschlossene \(n\)-dimensionale Mannigfaltigkeit \(M_n\), in der jede abgeschlossene Menge zusammenziehbar ist, ist der \(S_n\) homöomorph. (2) Eine \(M_n\), auf die sich \(S_n\) stetig mit dem Grade 1 abbilden läßt, ist der \(S_n\) homöomorph.
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