Über die Lieschen Abbildungen der Linienelemente der Ebene auf die Punkte des Raumes. (Ein Beitrag zur Kinematik der Minimalebene.) (Q2613079)

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Über die Lieschen Abbildungen der Linienelemente der Ebene auf die Punkte des Raumes. (Ein Beitrag zur Kinematik der Minimalebene.)
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    Über die Lieschen Abbildungen der Linienelemente der Ebene auf die Punkte des Raumes. (Ein Beitrag zur Kinematik der Minimalebene.) (English)
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    1935
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    Es handelt sich um die Abbildung der Linienelemente \(\biggl(x,y,z = \dfrac{dy}{dx}\biggr)\) der Ebene auf die (eigentlichen) Punkte \((x_0: x_1: x_2: x_3)\) bzw. \((\xi_0: \xi_1: \xi_2: \xi_3)\) des Raumes gemäß den Relationen: \[ x_0: x_1: x_2: x_3 = 1: x: y: z;\quad \xi_0: \xi_1: \xi_2: \xi_3 =1: x: y \dfrac{xz}{2}:\dfrac{z}{2}. \] Dem algebraisch-gruppentheoretischen Studium dieses Problems schickt Verf. drei vorbereitende Kapitel voraus: Elemente der Geometrie in der isotropen Ebene, Linienelemente und Somen der isotropen Ebene, der natürliche Äquivalenzbegriff für die Kinematik der isotropen Ebene. Um reelle Gebilde zu erhalten, setzt Verf. eine pseudoeuklidische Maßbestimmung voraus und führt in der (reellen) isotropen Ebene cartesische Koordinaten \[ 1:x:y=x_0:x_1:x_2 \] derart ein, daß ihr ``absoluter Punkt'' durch \((0:0:1)\) gegeben erscheint. Nach einer kurzen Erläuterung der auf \textit{H. Beck} und \textit{C. L. E. Moore} zurückgehenden Begriffe ``Sperrung'' und ``Abweichung'' (vgl. \textit{H. Beck}, Sitzunesber. Berliner math. Ges. 12 (1912), 14-30; \textit{C. L. E. Moore}, Proc. Amer. Acad. Arts and Sci. 50 (1915), 199-222; \textit{L. Berwald}, Monatshefte f. Math. 26 (1915), 211-228; F. d. M. 44, 632 (JFM 44.0632.*); 46,1032; 45, 220) verwendet Verf. die konforme Auffassung der isotropen Ebene zur dual-komplexen Darstellung \[ z = x + \varepsilon y \quad (\varepsilon^2 = 0) \] ihrer eigentlichen Punkte. Die isotrope Ebene wird dabei als ein offenes Kontinuum aufgefaßt vom Zusammenhang eines Kegels zweiter Ordnung, der längs einer Erzeugenden aufgeschnitten ist. Die ganzen linearen Transformationen \[ z' = \alpha z + \beta \quad (\alpha = a + \varepsilon a_3, \quad \beta = a_1 + \varepsilon a_2, \;\;a\neq 0) \] bilden eine viergliedrige Gruppe \(\mathfrak G_4\), die Ähnlichkeiten der Grenzgruppe, mit der Sperrung als charakteristische absolute Invariante. Für \(a = +1\) entsteht aus \(\mathfrak G_4\) die invariante dreigliedrige Untergruppe \(\mathfrak G_3^r\) von Bewegungen der Grenzgruppe, die Grenzbewegungen. Für \(\mathfrak G_3^r\) ist der Abstand zweier Punkte eine charakteristische absolute Invariante. Für ``parallele'' Punkte der isotropen Ebene verschwindet der Abstand. Dagegen ist ihre ``Spanne'', d.h. im gewählten Koordinatensystem die Differenz \(s_{1,2}=y_2-y_1\) eine weitere absolute Invariante von \(\mathfrak G_3^r\). Für die allgemeine eingliedrige Untergruppe von \(\mathfrak G_3^r\) ergibt sich die Darstellung \[ x=x_0+a_1s, \quad y=y_0+(a_2+a_3x_0)s+\dfrac{a_1a_3}{2}s^2, \quad z=z_0+a_3s\quad \biggl(z=\dfrac{dy}{dx}\biggr), \] aus welcher Verf. fünf wesensverschiedene Typen ableitet: (I) \(a_1 \neq 0, a_3 \neq 0\) (Drehungen), (II) \(a_1 = 0, a_3 \neq 0\) (isotrope Drehungen), (III) \(a_1\neq 0, a_3=0\) (Schiebungen), (IV) \(a_1=a_3=0\) (isotrope Schiebungen), (V) \(a_1= a_2 = a_3 = 0\) (Identität). Die bei diesen Transformationen entstehenden Linienelementkonfigurationen heißen bzw. parabolische Elementenkreise (I), lineare Elementenreihen erster Art (II), lineare Elementenreihen zweiter Art (III), isotrope lineare Elementenreihen (IV). Die Gruppe der einmal erweiterten Grenzbewegungen der isotropen Ebene ist einfach transitiv. Ist \((0,0,0)\) ein ``Grundelement'', \((x_0, y_0, z_0)\) ein weiteres Linienelement, so entsteht \((x_0, y_0, z_0)\) aus \((0, 0,0)\) vermöge einer und nur einer Transformation mit den Parameterwerten \(a_1 = x_0, a_2 =y_0, a_3 = z_0\). Jedes Linienelement erscheint so als Repräsentant einer und nur einer Grenzbewegung. Um diese grundlegende Auffassung weiter auszubauen, empfiehlt sich zunächst eine geeignete homogene Darstellung der Bewegungen der Grenzgruppe \(\mathfrak G_3^r\): \[ 1: x: y: z = x_0: x_1: x_2: x_3 \quad (x_0 \neq 0);\quad 1: a_1: a_2: a_3 = \alpha_0: \alpha_1: \alpha _2 :\alpha_3 \quad (\alpha_0\neq 0). \] Schreibt man \[ \alpha =\alpha_0e_0+\alpha _1e_1+\alpha_2e_2+\alpha_3e_3. \] so entspricht jeder hyperkomplexen Zahl \(a\) ein Parametersystem erster Art \[ \alpha_0, \alpha_1, \alpha_2, \alpha_3 \;(\alpha _0\neq 0) \] derart, daß für die Zusammensetzung zweier Bewegungen der Grenzgruppe von den Parametern \(\alpha \) und \(\alpha'\) \[ \alpha'' =\alpha\alpha' \] gilt, wofern nur dem hyperkomplexen System die Produkttafel \hfil\vbox{\offinterlineskip\halign{ \strut\(#\)&#&#&\vrule#&&\ \(#\)\ \cr && && e_0 && e_1 && e_2 && e_3 \cr \multispan{11}\hrulefill&&\cr &&\(e_0\) && e_0 && e_1 && e_2 && e_3 \cr &&\(e_1\) && e_1 && 0 && 0 && e_2 \cr &&\(e_2\) && e_2 && 0 && 0 && 0 \cr &&\(e_3\) && e_3 && 0 && 0 && 0 \cr }}\hfil \noindent zu Grunde gelegt wird. Verlangt man \(\varrho \alpha \equiv \alpha \varrho\{\alpha\}\), so ergeben sich als ``totalkommutative'' Größen einzig die Zahlen \(\varrho = \varrho_0x_0+ \varrho_2x_2\). Dies bedeutet geometrisch: Die isotropen Schiebungen und nur diese sind mit allen Bewegungen der Grenzgruppe vertauschbar. Die nichtisotropen Linienelemente repräsentieren sich offenbar als einfachste Beispiele \textit{Study}scher Somen, und man ist versucht, die Geometrie der Linienelemente als \textit{Study}sche Kinematik in der isotropen Ebene auszubauen. Zwei Somen heißen äquivalent, wenn sie durch eine Bewegung der Grenzgruppe \(\mathfrak G_3^r\) ineinander übergeführt werden können. Außer den ``Rechtsbewegungen'' \(x' = x\alpha\) (in hyperkomplexer Schreibweise) erfordert der Äquivalenzbegriff auch die Verwendung sogenannter ``Linksbewegungen'' \(y' = y\) (die hyperkomplexen Zahlen des Systems sind nichtkommutativ), deren Inbegriff eine dreigliedrige einfach transitive Gruppe \(\mathfrak G_3^l\) bildet, die mit \(\mathfrak G_3^r\) vertauschbar ist. Eine genauere Einsicht in das Wesen von \(\mathfrak G_3^l\) erhält man wiederum aus der Konstruktion der eingliedrigen Untergruppen. Allgemein ergibt sich: \[ x= x_0 + b_1s,\quad y = y_0 + (b_2 + b_1z_0)s + \dfrac{b_1b_3}{2}s^2, \quad z = z_0 + b_3s, \] woraus man vier wesensverschiedene Typen ableitet: (I) \(b_1\neq 0, b_3 \neq 0\): allgemeine Linksdrehung, (II) \(b_1= 0, b_3 \neq 0\): isotrope Linksdrehung, (III) \(b_1\neq0, b_3=0\): allgemeine Linksschiebung, (IV) \(b_1=b_3 = 0\): isotrope Linksschiebung (Dilatation). Für \(b_1=b_2 = b_3 = 0\) entsteht wiederum die Identität. Im Gegensatz zu den Rechtsbewegungen unterliegen bei den Linksbewegungen alle Elemente gleichzeitig (d.h. für dieselbe Änderung des ``Zeitparameters'' \(s\)) völlig gleichartigen Bewegungsvorschriften. Verf. betrachtet daher die isotrope Ebene als Exerzierplatz, die Linienelemente als Soldaten daselbst, \(\mathfrak G_3^l\) als Exerzierreglement und formuliert den Satz: Die (für Somen einfach transitive) Gruppe der gewöhnlichen Bewegungen in der isotropen Ebene hat zur reziproken Gruppe jene der militärischen Exerzierbewegungen. Die Gruppe der isotropen Schiebungen innerhalb \(\mathfrak G_3^r\) und diejenige der Dilatationen in \(\mathfrak G_3^l\) fallen zusammen. Daher ist die ``Übergruppe'' \(G^r_3\cdot \mathfrak G_3^l= \mathfrak G_5\) eine bloß fünfgliedrige Gruppe. Dazu formuliert Verf. folgenden natürlichen Äquivalenzbegriff: Zwei Somenscharen sind dann und nur dann äquivalent, wenn es mindestens eine Transformation aus \(\mathfrak G_5\) gibt, welche die eine Schar in die andere überführt. Nach diesen umfassenden Vorbereitungen kommt Verf. nunmehr zum eigentlichen Thema. Im vierten Kapitel erfolgt die Deutung von \(\alpha _0, \alpha_1, \alpha_2, \alpha_4\) als homogene cartesische Punktkoordinaten eines euklidischen Raumes. Jeder regulären Bewegung (\(\alpha_0 \neq 0\)) entspricht so ein und nur ein Punkt dieses euklidischen Raumes. Der eigentliche Sinn der \textit{Lie}schen Abbildung ist mithin folgender: Jedes eigentliche nichtisotrope Linienelement der isotropen Ebene bestimmt durch seine relative Lage zum Grundelement eindeutig eine Grenzbewegung in der isotropen Ebene, und diese überträgt sich eindeutig auf einen Punkt des euklidischen Bildraums. Die \textit{Lie-Study}sche Abbildung ist mit der \textit{Lie}schen quadratisch verwandt. Die genauere Untersuchung (Kap. V) ergibt für den Zusammenhang der Parameter der beiden Abbildungen: \[ \begin{matrix} \sigma_0=\alpha _0^2 & \sigma_2=\alpha_0 \alpha_2-\tfrac 12\alpha_1\alpha_3; & \alpha _0=\sigma_0^2, & \alpha _2=\sigma_0\sigma_2+\sigma_1\sigma_3,\\ \sigma_1=\alpha _0\alpha_1, & \alpha_3 =\tfrac12\alpha _0\alpha _3; & \alpha _1=\sigma _0\sigma_1, & \alpha _3=2\sigma _0\sigma_3. \end{matrix} \] Ferner gilt \(\sigma''= \sigma\sigma'\), wofern für die hyperkomplexen Zahlen \[ \sigma=\sigma_0e_0+\sigma_1e_1+\sigma_2e_2+\sigma_3e_3 \] die Multiplikationstabelle \hfil\vbox{\offinterlineskip\halign{ \strut\(#\)&#&#&\vrule#&&\ \(#\)\ \cr && && e_0 && e_1 && e_2 && e_3 \cr \multispan{11}\hrulefill&&\cr &&\(e_0\) && e_0 && e_1 && e_2 && e_3 \cr &&\(e_1\) && e_1 && 0 && 0 && e_2 \cr &&\(e_2\) && e_2 && 0 && 0 && 0 \cr &&\(e_3\) && e_3 && -e_2 && 0 && 0 \cr }}\hfil \noindent verwendet wird. Dann ergeben sich für \(\mathfrak G_3^r\) bzw. \(\mathfrak G_3^l\) die Darstellungen \[ \xi' =\xi_\sigma \;\text{bzw.} \;\eta'=\tau \eta \;(\tau'' =\tau'\tau). \] Auch für diese zweite Darstellung der Gruppen \(\mathfrak G_3^r\) und \(\mathfrak G_3^l\) ergeben sich die analogen Fallunterscheidungen: (I) allgemeine Rechts- bzw. Linksdrehung, (II) isotrope Rechtsbzw. Linksdrehung, (III) nichtisotrope Schiebung bzw. isotrope Linksschiebung, (IV) isotrope Schiebung bzw. Dilatation, (V) Identität. Deutet man auch die homogenen Parameter \(\sigma_0, \sigma_1, \sigma_2, \sigma_3\) als homogene Punktkoordinaten eines euklidischen Raumes, so ist dadurch eine zweite eineindeutige Abbildung der regulären Somen (\(\sigma_0\neq0\)) bzw. Bewegungen auf die Punkte eines dreidimensionalen euklidischen Raumes gewonnen. Insbesondere überträgt die \textit{Lie-Study}sche Abbildung Vereine von Linienelementen (bzw. Somen) auf Gewindekurven, d. h. Kurven, deren Tangenten dem Gewinde \(p_{02}- p_{31} = 0\) angehören. Gehören \(T_\lambda\) (\(\lambda\) variabel) und \(T_\gamma \) (\(\gamma\) fest) zur Gruppe \(\mathfrak G\), so gilt für \(T_{\lambda'} = T_\lambda T_\gamma\) \(\lambda_i'=f_i(\lambda,\gamma)\). Die Transformationen \(\lambda_i\to \lambda_i'\) bilden die erste Parametergruppe von \(\mathfrak G\). Die zweite, \(\lambda_i'\to \lambda_i\), entstellt durch entsprechende Vertauschung der Rollen von Variablen und Parametern. Jede einfach transitive Gruppe läßt sich durch geeignete Parameterwahl mit ihrer ersten, ihre reziproke Gruppe ebenso mit der zweiten Parametergruppe identifizieren. Auf diese Weise erhält man eine neue Deutung für die reziproken einfach transitiven Gruppen \(\mathfrak G_3^r\) und \(\mathfrak G_3^l\): Sie erscheinen als Parametergruppen der Grenzbewegungsgruppe der isotropen Ebene. Man hat also bei neuer Terminologie und neuer Symbolik vier Gruppen zu unterscheiden (Kap. VI): \[ \begin{matrix} x' = x\alpha \;\text{Rechtsdrehungen} \;\;D_3^r & \\ & \text{im Raum} \;R_3^I,\\ y' =\beta y \;\;\text{Linksdrehungen} \;\;D_3^l &\\ \xi' =\xi \sigma \;\text{Rechtsschiebungen} \;\;S_3^r &\\ & \text{im Raum } \;\;R_3^{II}.\\ \eta '=\tau \eta \;\text{Linksschiebungen} \;\;S_3^l &\\ \end{matrix} \] Weiterhin zeigt sich: Die bisher verwendeten beiden Darstellungen der Gruppe der Grenzbewegungen in der isotropen Ebene sind bis auf lineare Transformationen die einzigen, die auf projektive Parametergruppen führen. Die weitere Entwicklung der Kinematik der isotropen Ebene (Kap. VII) stützt sich vor allem auf den Umstand, daß die aus \(D_3^r\) und \(D_3^l\) bzw. \(S_3^r\) und \(S_3^l\) gebildeten fünfgliedrigen Übergruppen zusammenfallen und eine und dieselbe Gruppe \(G_5\) bestimmen. Die Transformationen \(G_5\) sind unimodular, lassen zwei Geraden fest und das singuläre Bogenelement \(ds^2 = dx_1dx_3\) invariant. Ein Raum von diesen Eigenschaften kann durch Tangentialräume (isotrope Räume) der absoluten Maßfläche eines (pseudo-) euklidischen vierdimensionalen Raumes \(R_4\) dargestellt werden. Auf diese Weise erscheint die \(G_5\) als \textit{ausgezeichnete} Bewegungsgruppe eines isotropen \(R_3\) und die ganze Untersuchung als ein Ausschnitt aus der Geometrie eines pseudoeuklidischen \(R_4\). Da die \(G_5\) der Grenzbewegungen des isotropen Raumes aus der \(\mathfrak G_5\) von Links- und Rechtsbewegungen der Minimalebene durch die \textit{Lie}sche oder \textit{Lie-Study}sche Abbildung ihrer Linienelemente hergeleitet erscheint, kann der natürliche Äquivalenzbegriff für die Kinematik dieser Ebene in folgender Weise formuliert werden: Im Sinne der Kinematik der Grenzgruppe der isotropen Ebene äquivalente (``natürlich äquivalente'') Systeme von Linienelementen (Somen, Bewegungen) der isotropen Ebene sind solche, die durch \textit{Lie}sche oder \textit{Lie-Study}sche Abbildung im isotropen Raum Punktfiguren ergeben, die hinsichtlich der Grenzgruppe \(G_5\) dieses isotropen Raumes bewegungskongrnent sind. Für ein genaueres Studium der Geometrie des isotropen Raumes erweist sich die Existenz der beiden Schiebungsgruppen innerhalb \(G_5\) von großer Bedeutung. Verf. begründet mit ihrer Hilfe eine weitgehende Analogie der Geometrie des isotropen \(R_3\) zur elliptischen sowie quasielliptischen Raumgeometrie (Kap. VIII). Dabei ergibt sich für die systematische Stellung der \textit{Lie-Study}schen Abbildung folgende Reihenfolge charakteristischer Abbildungen: (1) Punkte des elliptischen Raumes \(\to\) Bewegungen bzw. Somen auf der Kugel, (2) Punkte des quasielliptischen Raumes \(\to\) Bewegungen bzw. Somen auf der euklidischen Ebene, (3) Punkte des isotropen Raumes \(\to\) Bewegungen bzw. Somen auf der isotropen Ebene (vgl. dazu \textit{W. Blaschke}, Z. f. Math. u. Phys. 60 (1911), 61-91; \textit{J. Grünwald}, Sitzungsber. Akad. Wien 120 (1911), 677-741 (F. d. M. 42, 499, 702); ferner eine unzugängliche Diss. von \textit{A. E. Mayer} (Wien, 1930)). In allen vorhergehenden Betrachtungen sind stets isotrope und uneigentliche Linienelemente von der Untersuchung ausgeschlossen worden. Ihnen korrespondieren die singulären Stellen der \textit{Lie}schen bzw. \textit{Lie-Study}schen Abbildung. Diese Lücken zu schließen und die entsprechenden singulären Stellen der Abbildungen zu heben, ist das Ziel der beiden weiteren Kapitel (IX und X). Es kommt darauf an, die bisher noch offene Somenmannigfaltigkeit der isotropen Ebene zu natürlichen Kontinuen abzuschließen. Das wird in Kap. IX erreicht durch den Einbau der Bewegungsgruppe \(G_5\) in die konforme Gruppe des isotropen \(R_3\), in Kap. X durch Einbau in die projektive Gruppe desselben Raumes. Dabei zeigt sich, daß die beiden Abschließungs möglichkeiten genauen Anschluß einmal an die \textit{Lie}sche, das andere Mal an die \textit{Lie-Study}sche Abbildung wahren. Die konforme Gruppe des isotropen Raumes erscheint als Ausschnitt der konformen Gruppe des \(R_4\); der isotrope \(R_3\) erhält von diesem Standpunkt aus den Zusammenhang einer einfach singulären dreifach ausgedehnten Hyperfläche zweiter Ordnung \(\mathfrak M_3^2\) des \(R_4\). Faßt man andererseits die Grenzbewegungen der isotropen Ebene als Ausschnitt solcher Bewegungen des pseudoeuklidischen Raumes auf, welche die isotrope Ebene festlassen, so erweisen sich die \textit{Study}schen Parameter dieser Bewegung im wesentlichen als identisch mit den Parametern \(\sigma_i\) der Grenzbewegung. Deutet man dann \(\sigma_0: \sigma_1: \sigma_2: \sigma_3\) als quaternäres Gebiet eines projektiven Raumes, so ist dieser Bildraum als linearer erzeugender Teilraum der sechsdimensionalen Hyperfläche \(\varPhi _6^2\) im \(R_7\) der \textit{Study}schen analytischen Kinematik aufzufassen, auf welche sich die räumlichen Somen lückenlos umkehrbar eindeutig abbilden lassen. In beiden Fällen gelingt Verf. eine erschöpfende Behandlung aller singulären Fälle unter Benutzung des reichhaltigen Tatsachenmaterials der höheren Geometrie und analytischen Kinematik, wovon hier nur andeutungsweise gesprochen werden kann. Dasselbe gilt vom letzten Kapitel dieser Untersuchung, worin Verf. insbesondere eine der berühmten \textit{Study}schen Biquaternionenformel äquivalente duale Matrizenformel für die Bewegungen des pseudoeuklidischen Raumes erhält, welche die \(\mathfrak G_6\) der pseudoeuklidischen Bewegungen darstellt. Letzhin erscheint dabei die \textit{Lie-Study}sche Abbildung im neuartigen Licht eines gewissen Ausschnittes der \textit{Study}schen analytischen Kinematik.
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