Homotopie, Homologie und lokaler Zusammenhang. (Q2615515)

Bei der Verallgemeinerung des klassischen Begriffs des lokalen Zusammenhangs stehen prinzipiell zwei Möglichkeiten zur Verfügung, je nachdem ob man die Verbindbarkeit zweier Punkte durch einen Bogen als eine Homotopieeigenschaft nulldimensionaler Sphären oder als eine Homologieeigenschaft nulldimensionaler Zyklen deutet. Beide Richtungen sind in neuerer Zeit von verschiedenen Autoren verfolgt worden (\textit{Alexandroff, Čech, Lefschetz}). Verf. zeigt hier, daß ebenso wie im großen (vgl. Verf., Proc. Akad. Amsterdam 38 (1935), 112-119, 521-528; 39 (1936), 117-126, 215-224. JFM 61.0618.*-619; 62\(_{\text{I}}\), 678) auch im kleinen die Homotopieeigenschaften höherer Dimension weitgehend durch die der ersten Dimension und durch die Homologieeigenschaften bestimmt sind. Ein Raum \(R\) heißt lokal zusammenhängend bis zur \(n\)-ten Ordnung im Homotopiesinn, wenn es zu jeder Umgebung \(U\) eines jeden Punktes \(p\) von \(R\) eine Umgebung \(V\) von \(p\) gibt, so daß jedes in \(V\) liegende stetige Bild der \(m\)-dimensionalen Sphäre \(m = 0, 1,\ldots, n)\) sich in \(U\) auf einen Punkt zusammenziehen läßt. Man erhält den Homologiebegriff des lokalen Zusammenhangs, wenn man ``Bild der \(m\)-Sphäre'' durch ``\(m\)-dimensionaler Zyklus'', ``zusammenziehbar auf einen Punkt'' durch ``homolog 0'' ersetzt. (\textit{Vietoris}-Zyklen, ganze Zahlen als Koeffizientenbereich.) Das Hauptergebnis der Arbeit lautet: Dann und nur dann ist ein kompakter Raum \(R\) bis zur \(n\)-ten Ordnung lokal zusammenhängend im Homotopiesinn, wenn er bis zur ersten Ordnung im Homotopiesinn, bis zur \(n\)-ten Ordnung im Homologiesinn lokal zusammenhängend ist.