Über die Beweglichkeit der Polyeder. (Q2615592)

\textit{A. Roussopoulos} behandelt hier die infinitesimale Beweglichkeit zweiseitiger, offener und geschlossener Polyeder, deren Flächen gewöhnliche Polygone und als starr zu betrachten sind. Die infinitesimale Änderung der Keilwinkel zweier Nachbarflächen wird als Paar gleichgroßer, entgegengesetzt gerichteter und auf der gemeinsamen Kante liegender Vektoren dargestellt, welche ihre Anfangspunkte in den Endpunkten der Kante haben. Wählt man dann irgendeinen (durch keine Ecke gehenden) geschlossenen Weg auf dem Polyeder aus, so müssen im Falle infinitesimaler Beweglichkeit die Vektoren, deren Kanten von dem Weg gekreuzt werden und auf derselben Seite desselben liegen, stets die Summe Null haben. Handelt es sich um ein geschlossenes Dreieckspolyeder, so läßt sich die Frage nach möglichen infinitesimalen Bewegungen desselben bekanntlich auf die nach den möglichen Selbstspannungszuständen eines Fachwerks, dessen Stäbe mit den Polyederkanten zusammenfallen, einfach dadurch zurückführen, daß man die Vektorpaare als Stabkräfte (Zug bzw. Druck) auffaßt. Verf. versucht, diesen Gedanken -- ohne auf Bekanntes Bezug zu nehmen (\textit{W. Blaschke}, Math. Z. 6 (1920), 85-93; F. d. M. 47, 681) -- auf die genannten allgemeinen Polyeder zu übertragen, läßt aber dabei die Voraussetzung der Starrheit der Polygone ganz unberücksichtigt und gelangt weiterhin infolge einer unrichtigen Auffassung von dem Begriff der statischen Unbestimmtheit eines Fachwerks zu falschen Schlußfolgerungen. \textit{A}. \textit{I}. \textit{Kokotsakis} weist auf die Irrtümer der Arbeit von \textit{Roussopoulos} hin und gibt ein Beispiel eines infinitesimal beweglichen 11-Flachs mit einer viereckigen und zehn dreieckigen Flächen \((k < 3e - 6)\).