Quelques remarques sur la séparabilité multiple. (Q2616585)

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Quelques remarques sur la séparabilité multiple.
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    Quelques remarques sur la séparabilité multiple. (English)
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    1934
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    Die beiden Prinzipien \textit{Lusin}s für analytische Mengen (Leçons sur les ensembles analytique et leurs applications (1930; F. d. M. \(56_{\text I}\), 85), p. 156 und 210) lauten in der von der Bezugnahme auf analytische Mengen befreiten Fassung, die \textit{Sierpiński} ihnen gibt: \flushpar I: Eine Familie \(\Phi \) von Teilmengen einer Klasse \(K\) von Elementen erfüllt das erste \textit{Lusin}sche Prinzip, wenn es zu je zwei zueinander fremden Mengen \(E_1\) und \(E_2\) von \(\Phi \) zwei Mengen \(H_1, H_2\) gibt, so daß \(H_1 \in \Phi, H_2 \in \Phi, K - H_1 \in \Phi, K - H_2 \in \Phi, H_1 H_2 = 0, E_1 \subset H_1\) und \(E_2 \subset H_2\). \flushpar II: Die Familie \(\Phi \) erfüllt das zweite \textit{Lusin}sche Prinzip, wenn es zu je zwei Mengen \(E_1, E_2\) der Familie \(\Phi \) zwei Mengen \(H_1, H_2\) gibt, so daß \(H_1H_2 = 0, E_1 - E_2 \subset H_1, E_2 - E_1 \subset H_2, K - H_1 \in \Phi \) und \(K - H_2 \in \Phi \). \flushpar Man erhält die beiden Prinzipien \textit{Lusin}s, wenn man für \(K\) die Punkte mit nur irrationalen Koordinaten in einem euklidischen Raum, für \(\Phi \) die Familie der analytischen Mengen nimmt: die \(H_1, H_2\) werden dann im ersten Fall \textit{Borel}sche Mengen, im zweiten Komplementärmengen analytischer Mengen (Mengen \(CA\)). \flushpar Die Noten von \textit{Lĭapunov} und \textit{Novikov} enthalten bemerkenswerte Verallgemeinerungen des ersten \textit{Lusin}schen Prinzips für analytische Mengen. \textit{Novikov} zeigt in der ersten Note durch einen Induktionsschluß: Zu endlich vielen analytischen Mengen \(E_\nu (\nu = 1, 2, \dots, n)\) mit \(\Pi _\nu E_\nu = 0\) gibt es \textit{Borel}sche Mengen \(H_\nu (\nu = 1, 2, \dots, n)\) mit \(\Pi _\nu H_\nu = 0\), so daß \(E_\nu \subset H_\nu \). \flushpar \textit{Lĭapunov} beweist den Satz für abzählbar viele Mengen in der folgenden Form: Zu abzählbar vielen analytischen Mengen \(E_\nu (\nu = 1, 2, \dots )\) mit \(\Pi _\nu E_\nu = 0\) bzw. \(\lim E_\nu = 0\) gibt es stets abzählbar viele \textit{Borel}sche Mengen \(H_\nu ( \nu = 1, 2, \dots )\) mit \(\Pi _\nu H_\nu = 0\) bzw. \(\lim H_\nu = 0, E_\nu \subset H_\nu \). Der Beweis beruht auf einem Lemma, das Überlegungen von \textit{Lusin} (l. c., p. 248 - 249) verallgemeinert und besagt, daß unter der Voraussetzung \(\Pi _\nu E_\nu = 0\) jeder Punkt des Fundamentalbereichs zur Vereinigungsmenge der ersten \(\beta \) Konstinuanten (vgl. \textit{Lusin}, l. c., p. 188) wenigstens eines \(CE_\nu \) gehört, wobei \(\beta \) eine natürliche Zahl oder eine Zahl der Zweiten Zahlklasse ist (die von der Wahl des Punktes nicht abhängt). - Die zweite Note \textit{Novikov}s enthält gleichfalls einen Beweis des ersten \textit{Lusin}schen Prinzips für abzählbar viele analytische Mengen (Voraussetzung: \(\Pi _\nu E_\nu = 0\); Behauptung: \(\Pi _\nu H_\nu = 0\)). \flushpar Aus diesen Ergebnissen folgen unter spezielleren Voraussetzungen Verschärfungen des \textit{Lusin}schen Satzes, daß eine (ebene oder allgemeiner eine im \((m+1)\)-dimensionalen Raume gelegene) analytische Menge, die von jeder Parallelen zur Achse \(OY\) in einer höchstens abzählbaren Menge von Punkten getroffen wird, in einer \textit{Borel}schen Menge mit derselben Eigenschaft enthalten ist, etwa in der Richtung, daß in Voraussetzung und Behauptung des Satzes die Worte ``in einer höchstens abzählbaren Menge'' ersetzt werden durch ``in einer endlichen und beschränkten Anzahl'' (\textit{Novikov}) oder ``in einer endlichen Menge'', ``in einer wohlgeordneten Menge'', ``in einer reduziblen Menge'' (\textit{Lĭapunov}). \flushpar \textit{Lusin} knüpft an die Noten von \textit{Novikov} und \textit{Lĭapunov} einige Bemerkungen und Fragestellungen: Das zweite Prinzip für analytische Mengen läßt sich ohne weiteres auf den Fall dreier - und wahrscheinlich auch endlich vieler - Mengen erweitern, während für die Übertragung auf abzählbar viele Mengen wohl prinzipiell neue Hilfsmittel notwendig sein dürften. Offen ist die Frage, ob - wie im Falle zweier Mengen - bei den allgemeineren Trennungssätzen die Trennung durch Mengen \(CA\) tatsächlich weiter führt als die durch \textit{Borel}sche Mengen, ob es also z. B. drei Mengen \(CA\) mit leerem Durchschnitt gibt, die durch drei \textit{Borel}sche Mengen mit leerem Durchschnitt nicht getrennt werden können; ferner die Frage, wie die einseitige Trennung (\textit{Lusin}, l. c., p. 209 und 217) für mehr als zwei Mengen zu formulieren ist; schließlich die Frage nach den beiden ``kleinen Prinzipien'', d. h. den Trennugssätzen für \textit{Borel}sche Mengen. \flushpar An diese letzte Frage knüpft \textit{Sierpiński} an. Zunächst gibt er den Trennungssätzen für endlich viele Mengen (``\textit{Novikov}sche Eigenschaft'') und für abzählbar viele Mengen (``erste'' bzw. ``zweite \textit{Lĭapunov}sche Eigenschaft'' entsprechend den beiden Ergebnissen \textit{Lĭapunov}s in der oben angegebenen Reihenfolge) eine Fassung, ähnlich der anfangs erwähnten Formulierung der beiden \textit{Lusin}schen Prinzipien; außerdem wird das ``verallgemeinerte zweite \textit{Lusin}sche Prinzip'' formuliert, in dem statt zweier Mengen endlich viele \(E_\nu (\nu = 1, 2, \dots, n)\) auftreten, die - unter sonst gleichen Bedingungen - so durch Menge \(H_\nu \) zu trennen sind, daß \(\Pi _\nu H_\nu = 0\) und \(E_k - \Pi _\nu E_\nu \subset H_k\). Nimmt man für \(\Phi \) eine einfach additive und multiplikative (d. h. gegen Summen- und Durchschnittbildung endlich vieler Mengen invariante) Mengenfamilie, so folgt aus der Gültigkeit des ersten \textit{Lusin}schen Prinzips die \textit{Novikov}sche Eigenschaft für \(\Phi \), aber, wie ein Beispiel zeigt, nicht immer die erste \textit{Lĭapunov}sche Eigenschaft. - Ausgehend von einer einfach additiven Mengenfamilie \(\Phi _1\) und der Familie \(\Psi _1\) der Komplementärmengen der Mengen von \(\Phi _1\) in \(K\) bilde man die Familie \(\Phi _\alpha \) und \(\Psi _\alpha \), so daß \(\Psi _\alpha \) aus den Summen abzählbar vieler Mengen aus den \(\Phi _\beta (\beta < \alpha ), \Phi _\alpha \) aus den Durchschnitten abzählbar vieler Mengen aus den \(\Psi _\beta (\beta < \alpha )\) besteht. Die Familien \(\Phi _\alpha (1< \alpha < \Omega )\) sind einfach additiv und (sogar abzählbar) multiplikativ. (Vgl. hierzu \textit{F. Hausdorff}, M. Z. 5 (1919), 292 - 309, insbesondere S. 307; F. d. M. 47, 240 (JFM 47.0240.*).) Nach früheren Resultaten \textit{Sierpiński}s (Bulletin Cluj 6 (1932), 461 - 466, insbesondere S. 462 und Mathematica 6 (1932), 114 - 119, S. 115; F. d. M. 58) besteht für jedes \(\Phi _\alpha, 1 < \alpha < \Omega \), das erste \textit{Lusin}sche Prinzip, also auch die \textit{Novikov}sche Eigenschaft, während daraus, wie ein Beispiel zeigt, nicht immer auf das Bestehen der ersten \textit{Lĭapunov}schen Eigenschaft geschlossen werden kann. Daß diese letzte Eigenschaft dennoch den Familien \(\Phi _\alpha, 1<\alpha <\Omega \), zukommt, wird auf anderem Wege gezeigt, worin durch eine Spezialisierung auch ein direkter Beweis für das Vorhandsein der \textit{Novikov}schen Eigenschaft enthalten ist. Die zweite \textit{Lĭapunov}sche Eigenschaft braucht nicht zu bestehen; Beispiel: Es gibt in der Familie der linearen \(G_\delta \) eine Folge \(E_\nu \) von paarweise fremden \(G_\delta \) derart, daß für jede Folge \(H_\nu \) von \(F_\sigma \) mit \(E_\nu \subset H_\nu \) gilt: \(\limsup H_\nu \neq 0\). - Für die \(\Phi _\alpha, 1 < \alpha < \Omega \), gilt auch das verallgemeinerte zweite \textit{Lusin}sche Prinzip; ein ``zweites Prinzip'' für abzählbar viele Mengen scheint für die \(\Phi _\alpha \) im allgemeinen nicht zu bestehen.
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