Almost periodic functions in a group. I. (Q2617408)
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | Almost periodic functions in a group. I. |
scientific article |
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Almost periodic functions in a group. I. (English)
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1934
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Die \textit{Frobenius}-\textit{Schur}sche Darstellungtheorie mit ihren Erweiterungen durch \textit{Peter} und \textit{Weyl} wird auf die beschränkten Darstellungen beliebiger Gruppen, frei von allen topologischen Annahmen, ausgedehnt. Statt des für im Kleinen kompakte separable topologische Gruppen heranzuziehenden \textit{Haar}schen invarianten Gruppenmaßes wird eine Erweiterung des \textit{Bohr}schen Integralmittels für fastperiodische Funktionen auf \(\mathfrak G\) benutzt. Zugrunde gelegt sei eine beliebige Gruppe \(\mathfrak G\), d. h. eine Menge, deren Elemente den Gruppenpostulaten genügen. Eine auf \(\mathfrak G\) definierte komplexwertige Funktion \(f(x)\) heißt fastperiodisch (f. p.), falls jede Folge von Funktionen \(f(a_\nu,xb_\nu )\) (wobei \(x\) die Variable ist und \(a_\nu \) und \(b_\nu \) \(\mathfrak G\) angehören) bedingt kompakt ist, d. h. falls man daraus eine Teilfolge \(f_1(x), f_2(x), \dotsc \) derart auswählen kann, daß \[ \underset {x\subset \mathfrak G} {\text{fin}\sup }|f_\nu (x)-f_\mu (x)|\rightarrow 0\quad (\mu,\nu \rightarrow \infty ). \] Als Mittelwert \(M_xf(x)\) einer f. p. Funktion \(f(x)\) wird eine Zahl \(A\) definiert, für die es zu jedem \(\varepsilon >0\) eine Zahl \(n\) und Zahlen \(\alpha _1,\dotsc,\alpha _n\geqq 0\) mit \(\alpha _1+\dotsb +\alpha _n=1\) und Gruppenelemente \(a_1,\dotsc,a_n\) oder auch \(b_1,\dotsc,b_n\) so gibt, daß \[ \begin{matrix} |\alpha _1f(xa_1)+\dotsb +\alpha _nf(xa_n)-A|\leqq \varepsilon \\ |\alpha _1f(b_1x)+\dotsb +\alpha _nf(b_nx)-A|\leqq \varepsilon.\end{matrix} \leqno \text{bzw.} \] (Es zeigt sich, daß\ für f.p. Funktionen die so definierten Rechts- und Linksmittel einander gleich sind.) Die Mittelwertbildung erweist sich als eine eindeutig bestimmte lineare Operation. In Übertragung der \textit{Weyl}schen Methode (s. \textit{H. Weyl}, 1926; F. d. M. 52, 260 (JFM 52.0260.*); \textit{H. Weyl}, \textit{F. Peter}, 1927; F. d. M. 53, 387 (JFM 53.0387.*)) zur Behandlung der \textit{Bohr}schen Theorie, die die Eigenwerttheorie \textit{E. Schmidts} heranzieht, gelten folgende Sätze: Unter \(f\times g\) verstehe man \[ f\times g=M_y[f(xy^{-1})g(y)]. \] Die Norm einer f. p. Funktion sei erklärt durch \(Nf=\sqrt {M_x[|f(x)|^2]}.\) Setzt man nun für eine nicht identisch verschwindende f. p. Funktion \(f(x)\) \[ \Gamma _n=N[f\times f^\prime \times \dotsb ]^2=(f\times f^{\prime })^n,\leqno (1) \] wobei \(f^\prime (x)=\overline {f(x^{-1})},\) so gilt \[ \Gamma _n>0,\quad (\Gamma _n)^2\leqq \Gamma _{n-1}\Gamma _{n+1},\quad \Gamma _{m+n}\leqq \Gamma _m\Gamma _n, \] \[ \frac {\Gamma _{n+1}}{\Gamma _n}\rightarrow \gamma,\quad \frac {(f\times f^\prime )^n(x)}{\gamma ^n}\rightarrow \varphi (x), \] \[ \varphi ^\prime =\varphi,\quad \varphi \times \varphi =\varphi \text{ und }f\times f^\prime \times \varphi =\gamma \varphi. \] Die Matrizen einer beschränkter Darstellung von \(\mathfrak G\) seien mit \[ D(a)=\left (d_{\varkappa \lambda }(a)\right )\quad (a\subset \mathfrak G) \] bezeichnet. Es zeigt sich, daß\ jede beschränkte Darstellung eine positiv definite \textit{Hermite}sche Form ungeändert läßt, woraus folgt, daß\ jede reduzible derartige Datstellung auch vollständig zerfällt. Für zwei vollständig irreduzible beschränkte Darstellungen \(D(a)\) und \(F(a)\) gilt \[ d_{\varkappa \lambda }(x) f_{\mu \nu }(x)=0 \] \[ d_{\varkappa \lambda }(x)d_{\mu \nu }(x)=\begin{cases} \frac 1nd_{\varkappa \nu }(x)&\lambda =\mu \\ 0&\lambda \neq \mu,\end{cases} \leqno \text{und} \] wobei \(n\) der Grad von \(D(a)\) ist. Man ordne die Gesamtheit aller irreduziblen beschränkten Darstellungen von \(\mathfrak G\) in Klassen äquivalenter an. Aus jeder Klasse \(\mathfrak C\) wähle man eine repräsentierende unitäre Darstellung, die mit \(D(a,\mathfrak C)\) bezeichnet sei. Bezeichnet man dann die ``Entwicklungskoeffizienten'' einer f. p. Funktion mit \[ \alpha _{\varrho \sigma }(\mathfrak C)=M_x[f(x)\overline {d_{\varrho \sigma }(x,\mathfrak C)}], \] so gilt die \textit{Bessel}sche Ungleichung in der Form \[ (Nf)^2\geqq \sum \limits _\tau n(\mathfrak C_\tau )\sum \limits _{\varrho,\sigma =1}^{n(\mathfrak C_\tau )} |\alpha _{\varrho,\sigma }(\mathfrak C_\tau )|^2, \] wobei \(n(\mathfrak C_\tau )\) der Grad der Darstellungen der Klasse \(\mathfrak C_\tau \) ist und die Summe über die höchstens abzählbar vielen Summanden zu erstrecken ist, für die \(\alpha (\mathfrak C)\neq 0\). Weiter gibt es ein Analogon zur \textit{Parseval}schen Gleichung. Schließlich gelangt man zum Aproximationssatz: Für jede f. p. Funktion und jedes \(\varepsilon >0\) gibt es ein Linearaggregat \(h(x)\) einer endlichen Zahl von Elementen \(d_{\varrho,\sigma }(x,\mathfrak C)\) derart, daß \[ |f(x)-h(x)|\leqq \varepsilon \text{ für jedes } x. \] Es wird weiter untersucht, wie sich die Verhältnisse bei Auferlegung von topologischen Beschränkungen gestalten. Unter Übertragung einer Methode von \textit{A. Haar} (Über unendliche kommutative Gruppen, M. Z. 33 (1931), 129-159; F. d. M. 57) für abzählbare abelsche Gruppen wird zum Schluß\ gezeigt, daß\ es für eine im Kleinen kompakte separable topologische Gruppe eine Schar von stetigen Funktionen von \(a,\varphi (a,\lambda )(a\subset \mathfrak G,\lambda \) reell), die \textit{Baire}sche Funktionen des Parameters \(\lambda \) sind, so gibt, daß \[ \varphi (ab,\lambda )=\varphi (a,\lambda )\varphi (b,\lambda ),\quad |\varphi (a,\lambda )|=1, \] und daß\ aus \[ \varphi (a,\lambda )=\varphi (b,\lambda )\text{ und }\varphi (a_n,\lambda ) \rightarrow \varphi (a,\lambda ) \] für alle \(\lambda \) folgt \(a=b\) bzw. \(a_n\rightarrow a\).
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