Über topologische Abbildungen der euklidischen Sphären. (Q2617846)

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Über topologische Abbildungen der euklidischen Sphären.
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    Über topologische Abbildungen der euklidischen Sphären. (English)
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    1934
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    Von einer topologischen Gruppe sagt man, daß\ sie eine endliche Basis besitze, wenn eine von endlich vielen Elementen erzeugte Untergruppe in der ganzen Gruppe überall dicht liegt. Die Frage nach der Existenz einer endlichen Basis wird hier für einige wichtige spezielle Fälle, nämlich für Gruppen von topologischen Abbildungen der \(n\)-dimensionalen Vollkugel auf sich, untersucht. Ferner wird die entsprechende Frage auch für den Raum der eindeutigen stetigen Abbildungen der \(n\)-dimensionalen Vollkugel auf sich, der ja keine Gruppe mehr ist, behandelt. Es bezeichne \(K^n\) die \(n\)-dimensionale Vollkugel und \(S^n\) die \(n\)-dimensionale Sphäre; \(T(K^n)\) bzw. \(T(S^n)\) die Gruppe der topologischen Abbildungen von \(K^n\) vzw. \(S^n\) auf sich. Durch Metrisation werden \(T(K^n)\) und \(T(S^n)\) zu metrischen Räumen, und zwar zu topologischen Gruppen gemacht. Es bedeute: {\parindent=6mm \begin{itemize}\item[--]\(H_1^n\) die Gruppe \(T(K^n)\) mit der Metrik \[ \varrho _1(f,\varphi )=\underset {p\in K^n} {\text{Max}}\varrho [f(p), \varphi (p)]; \] \item[--]\(F^n\) diejenige Untergruppe von \(H_1^n\), die auf der Randsphäre \(S^{n-1}\) von \(K^n\) jeden Punkt fest läßt; \item[--]\(H_2^n\) die Gruppe \(T(K^n)\) mit der Metrik \[ \varrho _2(f,\varphi )=\sum \limits _{i=1}^{\infty }2^{-1} \underset {p\in K_i^n} {\text{Max}}\varrho [f(p), \varphi (p)], \] wobei, wenn \(K_2^n\) die Einheitskugel ist, \(K_i^n\) die Vollkugel mit dem Radius \(1-\dfrac {1}{i}\) bedeutet; \item[--]\(H_2^{n*}\) die Komponente der Identität von \(H_2^n\); \item[--]\(G^n\) die Gruppe \(T(S^n)\) mit der Metrik \[ \varrho _1(f,\varphi )=\underset {p\in S^n} {\text{Max}}\varrho [f(p), \varphi (p)]. \] \end{itemize}}Alle diese Räume sind topologische Gruppen. \newline Es wird bewiesen: {\parindent=10mm \begin{itemize}\item[I:]\(H_2^{n*}\) besitzt eine aus drei Elementen bestehende Basis. Und genauer: Es gibt in \(H_2^{n*}\) drei Abbildungen \(\varphi (p), \psi (p),\chi (p)\) derart, daß\ die Abbildungen \[ \varphi ^k\psi ^{-s}\chi \psi ^s\varphi ^{-k}(p) \] in \(H_2^{n*}\) überall dicht liegen. \item[II:]\(F^n\) besitzt eine aus drei Elementen bestehende Basis, und zwar liegen wieder schon die Elemente der unter \(I\) angegebenen speziellen Form in \(F^n\) überall dicht. \item[III:]Die Räume \(G^1, G^2, H_1^1, H_1^2, H_1^3\) besitzen endliche Basen. \item[IV:]Jede eindeutige stetige Abbildung von \(K\) auf sich läßt sich durch \[ \mu \psi ^{-s}\chi \psi ^s\mu _1(p) \] beliebig genau approximieren; dabei sind \(\mu,\chi,\mu _1\) eindeutige stetige Abbildungen von \(K^k\) auf einen (echten oder unechten) Teil von sich und \(\psi \) eine topologische Abbildung von \(K^n\) auf sich. \end{itemize}} Die Aussagen über die Anzahl der Basiselemente können zum Teil noch verbessert werden; für Abbildungen eines Intervalls auf sich vgl. \textit{Sierpiński}, Fundamenta 23 (1934), 119-120 (F. d. M. \(60_{\text{I}}\), 195). Die Basisfunktionen können effektiv konstruiert werden. Für Satz I sei die Bedeutung der \(\varphi,\psi,\chi \) kurz angegeben: Alle drei Funktionen lassen den Rand \(S^{n-1}\) von \(K^n\) punktweise fest, \(\varphi \) außerdem den Mittelpunkt \(p_0\) von \(K^n\). \(\varphi \) verschiebt jeden von \(p_0\) verschiedenen Punkt im Innern von \(K^n\) auf seinem Radius, und zwar so, daßder Punkt mit dem Abstand \(r\) von \(p_0\) in den Punkt mit dem Abstand \(\sqrt {r}\) übergeht. \(\psi \) ist eine Potenz der Abbildung \(\bar \psi \), die jeden Punkt auf einer von einem festen Randpunkt \(p_1\) ausgehenden Streke verschiebt, und zwar so, daß\ der Punkt \(p\) mit dem Abstand \(\varrho \) von \(p_1\) übergeht in den Punkt mit dem Abstand \(\dfrac {\varrho ^2}{r}\), wo \(r\) die Länge der zu \(K^n\) gehörigen Strecke der Geraden \(p_1p\) ist. \(\psi =\bar \psi ^k\) ist so zu wählen, daß\ die Bilder der Kugel \(K_2^n\) (Definition siehe oben) bei Potenzen von \(\psi \) sämtlich zueinander fremd sind. \(\chi \) endlich ist außerhalb der \(\psi ^s(K_2^n)\) \((s=1,2,\dots )\) im wesentlichen die identische Abbildung (im wesentlichen heißt dabei: abgesehen von gewissen Umgebungen der \(\psi ^s(K_2^n)\), innerhalb derer in geeigneter Weise der stetige Anschluß\ an die in \(\psi ^s(K_2^n)\) noch zu definierenden Abilldungen hergestellt wird). In \(\psi ^s(K_2^n)\) sei \(\chi (p)=\psi ^sf_s\psi ^{-s}(p)\), wobei die \(f_s\) eine in der Gesamtheit der topologischen Abbildungen von \(K_2^n\) auf sich überall dichte Menge von Abbildungen sind (bei Benutzung der für \(H_1^n\) gegebenen Metrik). Die drei Abbildungen \(\varphi,\psi,\chi \) gehörigen zu \(F^n\); sie bilden indessen noch keine Basis von \(F^n\), da die in \(F^n\) definierte Metrik eine andere ist als in \(H_2^n\). Jedoch kann man von diesen Funktionen durch geeignete Modifikation zu einer Basis von \(F^n\) gelangen. Von den in IV auftretenden Funktionen ist \(\psi \) genau die oben erklärte. \(\chi \) wird ähnlich wie oben definiert, nur daß\ man jetzt für \(f_s\) eine im Raume der eindeutigen stetigen Abbildungen dichte Folge zu nehmen hat. \(\mu _1\) ist die konzentrische Zusammenziehung von \(K^n\) auf \(K_2^n, \mu \) die konzentrische Streckung von \(K_2^n\) auf \(K^n\), wobei die Kugelschale \(K^n-K_2^n\) auf \(S^{n-1}\) abgebildet wird. Die in III ausgesprochenen Behauptungen folgen leicht aus I und II. Deutet man \(H_1^n\) als direktes Produkt von \(G^{n-1}\) und \(F^n\), so folgen die behauptungen für \(H_1^n\) aus denen für \(G^{n-1}\) und aus II. Für \(G^0\), das nur aus zwei Punkten besteht, ist die Existenz der endlichen Basis trivial, also die für \(H_1^1\) durch II gesichert. Daraus wieder folgt die für \(G^1\), wenn man \(G^1\), als direktes Produkt der Drehungen der Kreislinie und der zu \(H_1^1\) stetig isomorphen Gruppe der Abbildunegn mit einem festen Fixpunkt deutet, womit dann also auch die Bahauptung für \(H_1^2\) gesichert ist. Daraus schließlich läßt sich durch weniger einfache Überlegungen die Existenz der endlichen Basis für \(G^2\) und somit für \(H_1^3\) beweisen.
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