Zur Geometrie sphärischer Kurvenscharen. (Q2618066)

From MaRDI portal





scientific article
Language Label Description Also known as
English
Zur Geometrie sphärischer Kurvenscharen.
scientific article

    Statements

    Zur Geometrie sphärischer Kurvenscharen. (English)
    0 references
    1934
    0 references
    Die Arbeit beginnt mit einer Darstellung der \textit{Study}schen Abbildung der Linienkreuze des elliptischen Raumes auf die Punktepaare zweier Kugeln. Als Fundamentalgebilde der elliptischen Maßbestimmung wird eine nullteilige Kugel zu Grunde gelegt. Um zu einer vorgegebenen Geraden und zugleich zu ihrer absoluten Polaren zunächst ein Bildgeradenpaar zu finden, legt man durch einen festen Punkt \(O\) die zu ihr links- und rechtsparataktischen Geraden \(g_l\) und \(g_r\). So erhält man in \(O\) zwei konzentrische Bildgeradenbündel. Ist insbesondere \(O\) der Mittelpunkt der Kugel, so werden in dieser Abbildung die Links- und Rechtsschiebungen des elliptischen Raumes auf die euklidischen Drehungen des rechten bzw. linken Durchmesserbündels abgebildet (Beziehung zwischen der Schiebungsgröße der Schiebung und der Winkelgröße der Drehung). Diese Abbildung der Linienkreuze läßt sich zu einer Abbildung der Speere des elliptischen Raumes dadurch ausgestalten, daß\ man um \(O\) zwei gleichgroße Kugeln, eine ``Rechts-'' und eine ``Links-Kugel'', beschreibt, einen vorgegebenen Speer der Rechts- und Links-schiebung unterwirft, die ihn in einen Speer durch den Punkt \(O\) überführt und endlich dem vorgegebenen Speer als Bild die Punkte auf der Rechts- und Linkskugel zuweist, auf welche die entsprechenden transformierten Speere hinweisen. Die Speere durch einen Punkt \(P\) werden bei dieser Abbildung auf die \(\infty ^2\) Punktepaare abgebildet, die einer Drehung der Rechts- gegen die Linkskugel entsprechen, und zwar der Drehung, welche der Rechtsschiebung entspricht, die den Punkt \(O\) in dem Punkt \(P\) überführt. Jede Drehung der rechten Bildkugel kann nun durch die Lagenänderung charakterisiert werden, die ein festgewähltes orientiertes Linienelement der Kugel durch sie erfährt. Daher können die Drehungen der Rechtskugel und mit ihnen die Punkte des elliptischen Raumes auf die orientierten Linienelemente der Rechtskugel abgebildet werden. Punktgruppen des elliptischen Raumes, die durch eine Rechtsschiebung aus einander hervorgehen, entsprechen kongruente Gruppen orientierter Linienelemente. Die Punkte einer Geraden werden auf ``sphärische Turbinen'' (Analogon zu \textit{E. Kasners} ``Turbinen'' in der Ebene) abgebildet. Von der ausführlich behandelten Sonderfällen ist der folgende besonders bemerkenswert: Die Geraden eines ausgezeichneten ``Nebengewindes'' bilden sich eineindeutig auf die sphärischen Zykel ab. So entsteht eine einfache Konstruktion der \textit{Lie}schen Berührungstransformation, welche die Geraden eines Gewindes in die orientierten Kreise einer Kugel überführt. Dabei werden die linksseitigen Schiebungen auf ``sphärische Turbinendrehungen'' abgebildet: Die Linienelemente drehen sich auf kongruenten Turbinen um deren Zentren durch sinnbegabte Winkel (Sonderfälle). - Von dieser Abbildung wird nun eine Anwendung gemacht: Eine Fläche des elliptischen Raumes wird auf eine Kongruenz von orientierten Linienelementen der Kugel abgebildet, deren Integralkurven (Sphärische ``Richtungskurven'') die auf der Fläche verlaufenden Gewindekurven des Nebengewindes darstellen. Die Kongruenz der Schmiegungszykel der Richtungskurven ist das Bild der Kongruenz der Flächentangenten in Nebengewinde. Diese Kongruenz hat die zur vorgegebenen Fläche in bezug auf das Nebengewinde nullpolare Fläche als zweite Brennfläche. So folgt: Die Schmiegungszykel einer Schar sphärischer Richtungskurven sind auch Schmiegungszykel einer zweiten derartigen Schar. Ebenso elegant wird der folgende, von \textit{E. Kasner} für die Ebene angegebene Satz (1911; F. d. M. 42, 707 (JFM 42.0707.*)) bewiesen: Übt man auf die Kongruenz der orientierten Linienelemente einer Schar sphärischer Richtungskurven die Turbinendrehungen einer eingliedrigen Gruppe aus, so werden die orientierten Schmiegkreise der Integralkurven der so entstehenden Linienelementkongruenzen in den Elementen einer dieser Bahnturbinen Mittelpunkte besitzen, welche einem Großkreise angehören, während die Schmiegkreise selbst stets zwei bewegungskongruente Zykel umhüllen. In diesem Ergebnis sind als Sonderfälle kugelgeometrische Analoga zu setzen von \textit{Cesàro} (Vorlesungen über natürliche Geometrie, 2. Aufl., 1926 (F. d. M. 52, 686 (JFM 52.0686.*)), S. 148) und \textit{Scheffers} (1905; F. d. M. 36, 620 (JFM 36.0620.*)) enthalten.
    0 references
    0 references

    Identifiers