Ribaucour-Transformationen und sphärische Abbildungen. (Q2618160)

Durch die \textit{Lie}sche Gerade-Kugeltransformation hängen bekanntlich die \(W\)-Kongruenzen mit den \textit{Ribaucour}schen Kugelkongruenzen, welche die \textit{Ribaucour}sche Flächentransformationen herstellen, aufs engste zusammen. Verf. benutzt fast ausschließlich die sphärische Abbildung zum Studium dieser Transformationen. Erstens wird gezeigt, daß\ zu einer Fläche \(\boldsymbol x\) die \(R\)-transformierte mittels der Formel (welche unmittelbar aus Umformung einer \textit{Bianchi}schen Formel folgt) \[ '\boldsymbol x=\{\boldsymbol x,\boldsymbol y\}_c=\boldsymbol x-2\left (c+ \int \limits _{\alpha _0,\beta _0}^{\alpha,\beta } \boldsymbol yd\boldsymbol x\right )\frac {\boldsymbol y}{\boldsymbol y^2}\tag{1} \] gegeben wird. Dabei bedeuten: \(\boldsymbol y\) eine zu \(\boldsymbol x\) parallele Fläche (d. h. mit derselben sphärischen Abbildung wie \(\boldsymbol x\)), \(\alpha,\beta \) die Parameter der Krümmungskurven von \(\boldsymbol x\) und \(c\) eine Konstante. Mit Hilfe dieser Gleichung wird das Problem der Bestimmung aller \(R\)-Transformationen von \(\boldsymbol x\) auf die vollständige Lösung eines ``sphärischen Problems'' (s. unten) zurückgeführt. Weiter wird die Aufsuchung aller Flächen mit der gegebenen aphärischen Abbildung der Krümmungslinien auf ein Problem der ebenen Geometrie in einer sehr geschickten Weise umgewandelt, wobei die speziellen \(R\)-Transformationen (Fläche-Ebene) eine wichtige Rolle spielen. Die dabei auftretende Differentialgleichung (vom hyperbolischen Typus mit gleichen \textit{Laplace}schen Invarianten) läßt sich auf die \textit{Moutard}sche Form umwandeln, in welcher Form sie schon von \textit{Darboux} (auf anderem Wege) bei der Lösung des sphärischen Problems abgeleitet wurde. Flächen, welche auf diese Weise auf solch eine Differentialgleichung führen, werden ``Flächen vom \textit{Laplace}schen Typus'' genannt. Die erwähnte Gleichung führt natürlich zu den bekannten ``\textit{Laplace}schen Transformierten''. Durch eine geometrische Interpretation eines \textit{Moutard-Darboux}schen Satzes über die \textit{Moutard}sche Gleichung gewinnt man eine elegante Konstruktion der Flächen vom \textit{Laplace}schen Typus aus einer Fläche mit einer Schar ebener Krümmungslinien, und zwar mittels einer endlichen Anzahl von \(R\)-Transformationen. Die Arbeit endigt mit der Anwendung der geschilderten Theorie auf verschiedene Spezialfälle (zyklische Systeme, \textit{Laguerre}-Inversion, \textit{Lie}-Inversion usw.)