Connexion projective et déplacement projectif. (Q2618179)
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | Connexion projective et déplacement projectif. |
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Connexion projective et déplacement projectif. (English)
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1934
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Es sind in jüngerer Zeit zahlreiche ziemlich verwickelte und mühsame Untersuchungen angestellt worden mit dem Zweck, eine ``gekrümmte projektive Geometrie'' aufzubauen; eine solche kann gleichzeitig angesehen werden als Erweiterung der gewöhnlichen projektiven Geometrie (der ebenen oder projektiv-euklidischen Räume), wie auch der Geometrie der Mannigfaltigkeiten affinen Zusammenhangs; insbesondre verfügt sie, wie die letztere, über einen auf den \textit{Ricci}kalkül gegründeten Algorithmus. Aber in diesen Versuchen, den \textit{Ricci}schen Formalismus der projektiven Geometrie anzupassen, ist man auf sehr erhebliche Schwierigkeiten gestoßen; und man weiß\ noch nicht, welcher unter den vielen Waffenstillständen, die in diesem Kampf zwischen Formalismus und Geometrie vorgeschlagen worden sind, zu einem wirklichen Frieden führen wird. Die weitausholende Untersuchung, die Verf. in dieser Arbeit anstellt, führt, wenn nicht geradezu zu einer endgültigen Lösung, so doch sicher zu zahlreichen bemerkenswerten Aufhellungen und Präzisierungen der Hauptfragen; es werden ferner interessante Anwendungen der allgemeinen Theorie entwickelt; insbesondere wird zum erstenmal das \textit{Problem der Einbettung} einer Mannigfaltigkeit projektiven Zusammenhangs in eine andere in voller Allgemeinheit behandelt. Wie \textit{D. van Dantzig} bemerkt (Theorie des projektiven Zusammenhangs \(n\)-dimensionaler Räume; Math. Ann. 106 (1932), 400-454; F. d. M. 58) ``kann ein projektiver Zusammenhang in der \(^{n+1}H\) in viererlei Weise gegeben werden: A) durch Definition einer kovarianten Ableitung; B) durch Definition eines kovarianten Differentials; C) durch eine Abbildung infinitesimal benachbarter \(^{n+1}E\) aufeinander (Übertragung); D) durch Definition eines Bahnkurvensystems (geodätische Linien, ``paths''). (Hier ist \(^{n+1}H\) der gekrümmte Raum; \(^{n+1}E\) ist der lokale ebene Raum.) Aber die vier Gesichtspunkte führen, wenigstens wenn sie nicht durch geeignete Konventionen und Einschränkungen ergänzt werden, \textit{keineswegs zu denselben Gebilden}; und hier liegt die Hauptschwierigkeit. Die Definition C) (\textit{Cartan}) ist sicher die am reinsten geometrische; und die Theorie der projektiven Zusammenhänge von \textit{Cartan} bildet nach Ansicht des Ref. die wahre ``gekrümmte projektive Geometrie''. Sie enthält als Spezialfall (Fall des ``normalen projektiven Zusammenhangs'') die Theorie, die sich auf die Definition D) von \textit{Weyl} und der amerikanischen Schule von Princeton gründet; nach dieser studiert die gekrümmte projektive Geometrie die Eigenschaften einer Mannigfaltigkeit mit symmetrischem affinem Zusammenhang, die gegenüber Transformationen invariant sind, \textit{die die geodätischen Linien erhalten}. Der Gesichtspunkt des Verf. der vorliegenden Arbeit ist im wesentlichen der der Definition D), also der von \textit{Weyl}, \textit{T. Y. Thomas} und \textit{Veblen} in leichter Verallgemeinerung; aber auch die Beziehungen zu andern Gesichtspunkten, denen die Definitionen A), B), C) entsprechen, werden vom Verf. sorgfältig erörtert. Der algebraische Teil der Theorie zeight eine interessante Neuheit: Verf. gibt eine effektive Konstruktion der überzähligen Koordinate (coordonnée surnuméraire) \(x^0\), die allerdings an die Wahl des krummlinigen Bezugssystems \(x^i(i=1,\dots,n)\) gebunden ist (in den andern Theorien kommt sie nur durch die Art, wie sie sich transformiert, zur Geltung). Es ist nämlich: \[ x^0=\log e^{-\mathfrak n/c}, \] wo \(e\) die skalare Dichte vom Gewicht \(-1\) ist, die im vorliegenden System \(x^i\) den Wert \(1\) hat, \(\mathfrak n=\frac 1{n+1}\) und \(c\) eine willkürliche, von Null verschiedene Konstante. Tatsächlich bleibt für \(x^0\) noch eine fast vollständige Willkür, insofern, als sie sich in \(X^0=x^0+f(x^1,\dots,x^n)\) transformieren läßt, wo das Zusatzglied \(f(x^1,\dots,x^n)\) eine \textit{willkürliche Funktion} ist. Verf. nennt ``\textit{natürlich}'' die Begriffe, die gegenüber diesen Transformationen invariant sind, d. h. schließlich, die nicht abhängen von dem Wert von \(x^0\), so daß\ sich auch in der vorliegenden Theorie die Rolle von \(x^0\) auf etwas reduziert, daß\ man in der analytischen Formulierung als notwendig erkennt, während man sich doch davon befreien muß\, wenn man zu geometrischen Schlüssen gelangen will. Jedoch kann es, wie Verf. bemerkt, in speziellen Anwendungen vorkommen, daß\ eine \textit{natürliche Dichte} des Gewichts \(-1\) auftritt, und dann ist auch die überzählige Koordinate eindeutig bestimmt. Das tritt gerade in der \textit{Theorie der Kurven} in einem Raum projektiven Zusammenhangs ein, die in der vorliegenden Arbeit auseinander gesetzt wird. Im Zusammenhang mit der für \(x^0\) getroffenen Wahl führt Verf. die Begriffe der \textit{Provektoren} (und \textit{Proaffinoren}) und der \textit{Projektoren} (speziell \textit{Kopunkte}, \textit{Kontrapunkte},\dots ) für die vorgegebene Mannigfaltigkeit ein. Eine Transformation \(\overline x^i=\overline x^i(x^1,\dots,x^n)\) der \(x^i\) zieht naturgemäß\ eine Trasformation \(\overline x^0=x^0-\log \varDelta ^{\mathfrak n/c}\) von \(x^0\) nach sich \(\left (\text{wobei }\varDelta =\frac {\partial (\overline x^1,\dots,\overline x^n)}{\partial (x^1,\dots,x^n)}\right )\); sowohl die Proaffinoren wie die Projektoren sind vom analytischen Standpunkt aus im wesentlichen die ``projektiven Tensoren'' von \textit{T. Y. Thomas} und \textit{Veblen}, in deren Transformationsformeln die Derivierten \(\frac {\partial x^{\alpha }}{\partial \overline x^{\beta }}\) und \(\frac {\partial \overline x^{\alpha }}{\partial x^{\beta }}(\alpha,\beta =0,1,\dots,n)\) dieselbe Rolle spielen, wie die Derivierten \(\frac {\partial x^i}{\partial \overline x^j}\), \(\frac {\partial \overline x^i}{\partial x^j}(i,j=1,\dots,n)\) in den entsprechenden Formeln für die ``affinen Tensoren''. Nur die Interpretation ist eine andere. Im ersten Fall werden die Lokalräume als affine, im zweiten Fall als projektive Räume aufgefaßt;im zweiten fall jedoch wird der ``Projektor'' losgelöst von seinen Komponenten betrachtet, die nur bis auf einen von Null verschiedenen skalaren faktor gegeben sind, wie es für die geometrischcen Gebilde eines gewöhnlichen projektiven Raumes in homogenen Koordinaten geschieht. Zum analytischen Teil übergehend, betrachtet Verf., wie schon in einer früheren Arbeit (Enseignement 26 (1927), 84-97; F. d. M. 53, 695 (JFM 53.0695.*)), unter den Transformationen eines (unsymetrischen) affinen Zusammenhangs, die seine geodätischen Linien erhalten, diejenigen, die auch den Tensor \(T_{jk}^i\) invariant lassen, dessen Verschwinden die notwendige und hinreichende Bedingung dafür ist, daß\ der Zusammenhang halbsymetrisch ist (vgl. \textit{Eisenhart}, Non-Riemannian geometry (1927; F. d. M. 52, 721 (JFM 52.0721.*)), p. 35). Nach Methoden und Gesichtspunkten, die denen verwandt sind, die \textit{T. Y. Thomas} (in Beziehung auf die engere Gruppe der Transformationen, die auch den Torsionstensor ungeändert lassen, der jedoch als verschwindend vorausgesetzt ist) verfolgt hat, konstruiert Verf. ein System \(\varLambda _{\beta \gamma }^{\alpha }\), das er den ``projektiven Zusammenhang'' nennt, insofern als es gerade das Transformationsgesetz besitzt, das erforderlich ist, um daraus die Konstruktion von \textit{kovarianten Ableitungen der Proaffinoren} entnehmen zu können. Die \textit{absoluten Differentiale} für die Proaffinoren lassen sich konstruieren, aber sie sind \textit{keine ``natürlichen'' Bildungen}, insofern, als sie \(dx^0\) enthalten; ausgenommen ist dabei nur der Fall der proaffinorialen Dichten, deren Gewicht durch eine gewisse Beziehung mit der Dimension des Raumes und mit den kovarianten und kontravarianten ``Valenzen'' eben dieser Dichten verbunden ist (vgl. \textit{Enea Bortolotti}, Sulle connessioni proiettive, Rendiconti Palermo 56 (1932), 1-57 (F. d. M. 58), insbesondere p. 22). Dagegen hat für einen Projektor die kovariante Derivierte keine geometrische Bedeutung, insofern als sie von der Wahl des Proportionalitätsfaktors der Komponenten abhängt; statt dessen läßt sich sein absolutes Differential in gewissem Sinne davon unabhängig machen. Entsprechend dem Begriff ``absolutes Differential'' gibt es ein Gesetz der projektiven Übertragung, das jedoch demjenigen des Parallelismus, nicht demjenigen der Äquipollenz bei den Mannigfaltigkeiten affinen Zusammenhangs entspricht. Die, wie gesagt, recht interessanten Anwendungen handeln in erster Linie von den Kurven, und speziell von denen in einem projektiven Raum von zwei und drei Dimensionen; ein Forschungsgebiet, in das Verf. noch nach verschiedenen Richtungen tief eingedrungen ist (vgl. insbesondre \textit{Hlavatý}, Invariants projectifs différentiels d'une courbe dans l'espace projectif \(P_{n-1}(n\geqq 3)\); Encore sur les invariants projectifs différentiels d'une courbe dans l'espace projectif \(P_{n-1}(n\geqq 3)\); Courbures projectives d'une courbe dans l'espace projectif; Rendiconti Accad. d. L. Roma (6) 16 (1932); 109-114, 206-211, 299-304. Les courbes de la variété générale à \(n\) dimensions, Mémorial Sc. math., fasc. 63 (1934). F. d. M. 58, \(60_{\text{II}}\)). Er gelangt u. a. auf bemerkenswert einfachem Wege zu Resultaten, die denen der projektiven Differentialgeometrie von \textit{Fubini} und \textit{Čech} in der Ebene und im gewöhnlichen Raum analog sind. Schließlich entwickelt Verf. eine Theorie der in eine Mannigfaltigkeit projektiven Zusammenhangs eingebetteten Mannigfaltigkeiten, wobei er bis zu den Fundamentalgleichungen vordringt, die die verallgemeinerten Gleichungen von \textit{Gauß\ }, von \textit{Codazzi} und von \textit{Kühne} umfassen und die gesuchten Einbettungsbedingungen bilden. (Vgl. für den Fall, daß\ der Einbettungsraum ein projektiver Raum ist, die oben zitierte Arbeit des Ref.)
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