Indication, classes, numbers, validation. Corrigenda. (Q2619870)

From MaRDI portal
scientific article
Language Label Description Also known as
English
Indication, classes, numbers, validation. Corrigenda.
scientific article

    Statements

    Indication, classes, numbers, validation. Corrigenda. (English)
    0 references
    1934
    0 references
    Der Mitwerfasser der ``Principia Mathematica'' (P. M.) gibt hier Einführung einiger wichtiger logischer Grundbegriffe, die sich von der in den P. M. benutzten nicht unwesentlich unterscheidet. Besonders zeigt sich das an der Behandlung der Klassen. Während in den P. M. die Annahme vermieden wird, als käme den Klassen irgendeine wirkliche Existenz zu, und sie vielmehr als ``logische Fiktionen'' oder ``unvollständige Symbole'' erscheinen, wird hier die Klasse als ein Ding eingeführt, das durch das Zusammensein von vielen Dingen entsteht, die mitelnander in symmetrischer Verknüpfung stehen. Genauer gesprochen muß nach der hier vorgetragenen Ansicht der Begriff der Klasse folgenden drei Anforderungen genügen: 1. Die Elemente der Klassesind zusammen; 2. die Klasse ist die Totalität, die aus dem Zusammensein entsteht; 3. in bezug aus das ``Elementsein'' ist kein Element der Klasse vor einem anderen ausgezeichnet. Bei der formalen Einführung der Klassen spielt die logische Funktion Ec!, vom Verf. Indikation genannt, eine besondere Rolle. Ec!\(x\) ist etwa zu lesen ``siehe \(x\)'' (Ec ist die Abkürzung des lateinischen Wortes Ecce). Ec!\(x\) bezeichnet symbolisch die Klasse, die nur aus dem Element \(x\) besteht, Ec!\(x \smile \)Ec!\(y\) die Klasse, die nur aus den Elementen \(x\) und \(y\) besteht usw. (\(\smile \) ist das Zeichen für die Vereinigung zweier Klassen). Es sei noch erwähnt, daß auch der Zahlbegriff sich in anderer Weise auf dem Klassenbegriff aufbaut als in den P. M. Eine Vorstellung davon kann hier nicht gegeben werden, da man die zahlreichen formalen Definitionen und Postulate wiederholen müßte. Jedenfalls gibt es in der vorliegenden Begründung nicht mehr eine Klasse aller Einheitsklassen, die nach den P. M. bekanntlich die Zahl 1 definiert, es existiert überhaupt nicht mehr irgendeine Klasse aller gleichmächtigen Klassen. Aus dem sonstigen Inhalt verdient noch eine neue Interpretation der freien Variablen hervorgehoben zu werden. Während in den P. M. eine freie Variable dieselbe Bedeutung hatte wie ein vorgesetzter universeller Quantifikator (Allzeichen), tritt hier, entsprechend dem Unterschied von identischen und Bestimmungsgleichungen in der Algebra, die freie Variable in dreifacher Bedeutung auf: Ausdrücke, die eine freie Variable enthalten, können entweder gültig (validating), d. h. bei beliebigen Einsetzungen für die Variable richtig sein. Oder sie können bei beliebigen Einsetzungen für die Variable falsch (invalidating), oder endlich können sie neutral sein, d. h. die Richtigkeit des Ausdrucks hängt von der Art der Einsetzung ab.
    0 references
    0 references
    0 references