Bemerkungen zur Maßtheorie in abstrakten Räumen. (Q2620295)

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Bemerkungen zur Maßtheorie in abstrakten Räumen.
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    Bemerkungen zur Maßtheorie in abstrakten Räumen. (English)
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    1934
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    Die \textit{Lebesgues}che Maßtheorie wurde bereits verschiedentlich auf abstrakte Räume übertragen. Dabei wird gewöhnlich vorausgesetzt, daß für einen gewissen Mengenkörper eines solchen Raumes eine Maßfunktion schon definiert ist, und diese Maßfunktion wird ``fortgesetzt'', wodurch aus dem Mengenkörper der Bereich der meßbaren Mengen erhalten wird. Die vorliegende Arbeit macht diese Voraussetzung nicht, sondern beweist für einen passenden Ring die Existenz einer Maßfunktion und gewinnt so alle möglichen Maßfunktionen. Dabei verfährt Verf. in folgender Weise: Er setzt einen separablen und kompakten Raum voraus und konstruiert in ihm ein abzählbares System von Mengen, die er Grundmengen nennt, die dem Körper über den offenen Mengen angehören. Je zwei von ihnen sind entweder zueinander fremd, oder aber es ist eine von ihnen in der anderen enthalten. Jeder Punkt des Raumes kann durch Schachtelung solcher Grundmengen erhalten werden. Verf. zeigt nun, daß man die Maße der Grundmengen beliebig vorschreiben kann, wenn nur zwei naturgemäße Bedingungen erfüllt sind, und erhält so die Gesamtheit aller absolut additiven Mengenfunktionen. Daran schließt sich ein sehr einfacher Beweis für den Satz, daß man jede absolut additive Mengenfunktion nach jeder anderen fast überall differenzieren kann, wobei die Totalstetigkeit der einen Mengenfunktion nach der anderen nicht vorausgesetzt zu werden braucht. Verf. entwickelt dann die Maßtheorie des kombinatorischen Produktes zweier abstrakter Räume, wobei die Definition der Maßfunktion für die Produktmengen so gewählt wird, daß sich die Gültigkeit des Analogons zum \textit{Fubinis}chen Satze ergibt. Zum Schlusse zeigt Verf. noch, daß sich der Aufbau der Maßtheorie mit nur geringfügigen Änderungen auch für den Fall durchführen läßt, daß die Maße zweier fremder Mengen nicht durch die Addition verknüpft sind, sondern durch eine allgemeinere Beziehung der Form \[ \psi (|A|,|B|) = |A + B|, \] wo \(\psi \) eine stetige symmetrische Funktion mit einer bestimmten assoziativen Eigenschaft ist.
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