Eine Verallgemeinerung des Montelschen Satzes über das Maximal- und Minimalintegral auf Systeme von gewöhnlichen Differentialgleichungen. (Q2620595)

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Eine Verallgemeinerung des Montelschen Satzes über das Maximal- und Minimalintegral auf Systeme von gewöhnlichen Differentialgleichungen.
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    Eine Verallgemeinerung des Montelschen Satzes über das Maximal- und Minimalintegral auf Systeme von gewöhnlichen Differentialgleichungen. (English)
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    1934
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    \textit{P. Montel} hat gezeigt (1926; F. d. M. 52, 437 (JFM 52.0437.*)): Ist \(f(x,y)\) in dem Streifen \[ 0 \leq x \leq a, \quad -\infty < y < \infty \] stetig, \(\varphi (x;\eta )\) das Minimal-, \(\psi (x;\eta )\) das Maximalintegral der Differentialgleichung \(y'=f(x,y)\) durch den Punkt \((0,\eta )\), und existieren diese Integrale für \(|\eta |\leq \delta \) im ganzen Intervall \(\langle 0,a\rangle \), so ist gleichmäßig in diesem Intervall \[ \begin{alignedat}{7} \varphi (x;\eta ) \to \varphi (x;0), \quad & \text{falls} \quad & \eta \quad & \text{steigend} \quad & \text{gegen} \quad & 0 \quad & \text{strebt}, \\ \psi (x;\eta ) \to \psi (x;0), \quad & \text{falls} \quad & \eta \quad & \text{fallend} \quad & \text{gegen} \quad & 0 \quad & \text{strebt}. \\ \end{alignedat} \] Verf. überträgt diesen Satz nach geeigneter Abänderung der Formulierung auf Systeme \[ y'_{\nu } = f_{\nu } (x,y_1, \dots y_n) \quad (\nu = 1, \dots, n), \tag{1} \] deren rechte Seiten im Zylinder \[ 0 \leq x \leq a, \quad y_1^2 + \dots + y_n^2 \leq R^2 \tag{2} \] stetig sind. Dieser Zylinder sei gleich so gewählt, daß alle Integralkurven \(y_1(x,\eta _1), \dots,y_n(x,\eta _n)\), die von Punkten \((0, \eta _1, \dots, \eta _n)\) des Bereiches \[ x=0, \quad \eta _1^2 + \dots + \eta _n^2 \leq r^2 \quad (0<r<R) \tag{3} \] ausgehen, im ganzen Intervall \(\langle 0,a\rangle \) existieren und für \(0<x\leq a\) den Mantel des Zylinders (2) nicht treffen. \(C\) sei die Schicht \[ 0\leq x \leq a, \quad -\infty < y_1 < \infty, \dots, -\infty < y_n < \infty, \] \(S\) eine beliebige abgeschlossene Teilmenge des Bereiches (3), die mit jedem in der Ebene \(x=0\) vom Nullpunkt \(O\) nach \(\infty \) laufenden stetigen Bogen mindestens einen Punkt gemeinsam hat, in diesem Sinn also den Punkt \(O\) vom Punkt \(\infty \) trennt, \(H(S)\) die \textit{Röhre} der von den Punkten von \(S\) ausgehenden Integralkurven des Systemes (1) für \(0\leq x \leq a\), speziell \(H(O)\) der \textit{Trichter} der vom Punkt \(O\) ausgehenden Integralkurven, \(H_*(S)\) die Menge der Punkte der Schicht \(C\), die man mit dem Punkt \(\infty \) mittels eines stetigen Bogens verbinden kann, der ganz in \(C\) verläuft und \(H(S)\) nicht trifft, \(G(S)\) die Menge der Häufungspunkte, die \(H(S)\) und \(H_*(S)\) gemeinsam haben. Im Fall \(n=1\) setzt sich, wenn z. B. \(S\) aus den beiden Punkten \((0,\eta _1)\) und \((0,\eta _2)\) \((\eta _1\leq 0\), \(\eta _2 \geq 0)\) besteht, \(G(S)\) aus den beiden Kurven \(y=\varphi (x;\eta _1)\) und \(y=\psi (x;\eta _2)\) zusammen. Der \textit{Montel}sche Satz besagt dann, daß \[ G(S_k) \to G(O) \quad \text{für} \quad k \to \infty, \] falls für \(k \to \infty \) die Mengen \(S_k\) auf den Punkt \(O\) zusammenschrumpfen. In dieser Fassung bleibt die Aussage auch für den Fall \(n\leq 2\) bestehen, in welchem bekanntlich von Maximal- und Minimalintegral im allgemeinen nicht mehr gesprochen werden kann. (Satz 2.) Zu erwähnen sind noch folgende Ergebnisse der Arbeit: Satz 1: Es ist \(C-H(O) = H_*(O)\); für \(n \geq 2\) bildet also die Menge derjenigen Punkte von \(C\), die nicht dem Integralrichter \(H(O)\) angehören, ein zusammenhängendes Gebiet. Hilfssatz 2: Für jede Menge \(S\) ist \(H_*(S) \subset H_*(O)\); dieser Hilfssatz gibt also einen Bereich an, aus dem keine vom Punkt \(O\) ausgehende Integralkurve für \(0\leq x \leq a\) austreten kann. Schließlich folgende notwendige und hinreichende Bedingung dafür, daß durch den Punkt \(O\) genau eine Integralkurve des Systems (1) geht: Es sei \(T_k(u)\) der Durchschnitt von \(G(S_k)\) mit der Ebene \(x=u\), \(m_k\) das Maximum von \(T_k(u)\) im Intervall \(0\leq u \leq a\). Dann muß \(m_k \to 0\) streben, wenn die \(S_k\) für \(k\to \infty \) auf den Punkt \(O\) zusammenschrupfen.
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