Notes on the theory and application of Fourier transforms. I, II; III--VII. (Q2621716)

Die noten unter diesem Obertitel verwenden alle ein gemeinsames Hilfsmittel, nämlich die konforme Abbildung des Kreises auf eine Halbebene. I. On a theorem of Carleman. Es wird folgender Satz bewiesen: \(\varphi (x)\geq 0\) sei in \((-\infty,+\infty )\) quadratisch Lebegue-integrabel. Notwendig und hinreichend dafür, daß es ein \(F(x)\) gibt, das für \(x\geq x_0\) verschwindet, und für dessen Fouriertransformierte \(G(x)\) gilt: \(| G(x)| =\varphi (x)\), ist \[ \int_{-\infty }^{+\infty } \frac {| \log \varphi (x)| }{1+x^2}\, dx<\infty. \] Hieraus ergibt sich ziemlich einfach ein Beweis für einen (etwas modifizierten) Satz von \textit{T. Carleman} [Les fonctions quasi analytiques. Paris: Gauthier-Villars (1926; JFM 52.0255.02)]: Unter \(C_A\) werde die Gesamtheit aller Funktionen verstanden, die in \((-\infty,+\infty )\) unbeschränkt oft differenzierbar sind und den Ungleichungen \[ \int_{-\infty }^{+\infty }| f^{(\nu )}(x)| ^2\,dx\leq B^{\nu }A_{\nu }^2 \] genügen, wo \(B\) eine (von \(f(x)\) abhängige) Konstante und \(A_0=1, A_1, A_2,\dots \) eine Folge von positiven Zahlen ist. Dann ist notwendig und hinreichend dafür, daß \(C_A\) quasianalytisch ist, die Divergenz des Integrals \[ \int_{0}^{\infty }\log \left ( \sum_{\nu =0}^{\infty } \frac {x^{2\nu }}{A_{\nu }^2}\right ) \frac {dx}{1+x^2}. \] Hierbei heißt \(C_A\) quasi-analytisch, wenn jede Funktion aus \(C_A\) in \((-\infty,+\infty )\) durch die Werte ihrer Ableitungen an einer einzigen Stelle \(x_0\) bestimmt ist. II. On conjugate functions. \(f(\theta )\) sei in \((-\pi,+\pi )\) ungerade, absolut Lebesgue-integrabel und nicht abnehmend. Dann ist die konjugierte Funktion absolut Lebesgue-integrabel. Ohne die Voraussetzung, daß \(f\) ungerade ist, wird die Behauptung falsch. III. On Müntz's theorem. Der Satz von \textit{Ch. H. Müntz} [Schwarz-Festschr., 303--312 (1914; JFM 45.0633.02)] stellt die Bedingung fest, unter der jede stetige Funktion durch Aggregate von vorgegebenen Potenzen approximiert werden kann. Die Verf. behandeln die analoge Frage für die Funktionen der Klasse \(L^2\). Satz: Notwendig und hinreichend dafür, daß\ man jede Funktion der Klasse \(L^2\) im Intervall \((0,1)\) durch Aggregate der vorgegebenen Potenzen \(t^{\lambda _n}\), wo \(\text{Re}\, \lambda _n>-\dfrac 12\), beliebig genau gleichmäßig approximieren kann (``Abgeschlossenheit \(L^2\) der Funktionen \(t^{\lambda _n}\)''), ist die Divergenz der Reihe \[ \sum_{n=1}^{\infty } \frac {1+2\text{Re}\,\lambda _n}{1+| \lambda _n| ^2 }. \] IV. A theorem on closure. Die Funktionenfolge \(e^{-\tfrac {\pi }{2}| x| }e^{i\lambda _nx}\) ist dann und nur dann ``abgeschlossen \(L^2\) im Intervall \((-\infty,+\infty )\)'', wenn \[ \sum_{n=1}^\infty \frac {\cos \text{Im}\,\lambda _n} {\text{ch\;Re}\, \lambda _n} \] divergiert und \(-\dfrac {\pi }{2}<\text{Im}\,\lambda _n<\dfrac {\pi }{2}\) ist. V. On entire functions. Die ganze Funktion \(f(x)\) mit \(f(0)=1\) habe die Nullstellen \(z_{\nu }\). \(M_f(r)\) und \(m_f(r)\) sollen das Maximum bzw. Minimum von \(| f| \) auf dem Kreis \(| z| =r\), \(n_f(r)\) die Anzahl der Nullstellen im Innern bezeichnen. Dann gilt: {\parindent=8mm \begin{itemize}\item[(1)]Ist \[ \log M_f(r)=O(r^{\tfrac 12}) \] und \[ \int_{0}^{\infty }\log ^{+}m_j(r)r^{-\tfrac 32}\,dr \] konvergent, so ist \[ n_j(r)\sim Ar^{\tfrac 12}, \] wo \[ A=-\frac {1}{\pi ^2}\int \limits _{0}^{\infty }\log \prod \limits _{1}^{\infty } \Big | 1-\frac {x}{| z_{\nu }| }\Big | x^{-\tfrac 32}dx. \] \item[(2)]Wenn die Ordnung von \(f(z)\) nicht größer als \(\dfrac 12\), ferner \[ \begin{gathered} n_f(r)\sim Br^{\tfrac 12},\\ B=-\frac {1}{\pi ^2}\int \limits _{0}^{\infty }\log | f(x)| x^{-\tfrac 32}dx, \quad f(0)=1 \end{gathered} \] ist, so sind alle Wurzeln von \(f(z)\) positiv. \end{itemize}} VI. On two problems of Pólya. Die Verf. geben die Lösung zweier Aufgaben von \textit{Pólya} [Jahresber. D. M. V. 40 (1931), 80-81 kursiv; Aufgaben 108 und 105], die erste in wesentlich erweiterter form. {\parindent=8mm \begin{itemize}\item[1.]Es sei \(0<m_1<m_2\dots \) und \(\lim \sup \dfrac {n}{m_n}>1\). Wenn \(f(x)\) zur Klasse \(L^2\) gehört und \[ \int_{-\pi }^{+\pi }f(x)e^{\pm im_nx}dx=0 \quad (n=1,2,\dots ) \] ist, so ist \(f(x)\) fast überall 0. \item[2.]Ist die ganze Funktion \(f(x)\) für \(z=0,\pm 1,\pm 2,\dots \) beschränkt und \[ M_f(r)=o(r), \] so ist \(f(x)\) eine Konstante. \end{itemize}} \[ \mathit{VII. On the Volterra equation.} \] Ein Satz von \textit{Mercer} besagt, daß\ für \(0<\alpha <1\) aus \[ \alpha s_n+(1-\alpha )\frac {1}{n}\sum \limits _{1}^{n} s_{\nu }\to s \qquad \text{für} \quad n\to \infty \] folgt: \(s_n\to s\). Das Analogon im Kontinuierlichen würde nach einer Variablentransformation lau\-ten: Aus \[ \alpha S(\xi )+(1-\alpha )\int_0^{\xi } e^{\eta -\xi }S(\eta )\,d\eta \to s \qquad \text{für } \xi \to \infty \] bei \(0<\alpha <1\) folgt: \(S(\xi )\to s\). Dies wird von den Verf. so verallgemeinert: \(F(x)\) sei meßbar und beschränkt in jedem endlichen Intervall \((0,A)\), das Integral \[ \int_{0}^{\infty }| K(\xi )| \,d\xi \] sei konvergent. {\parindent=6mm \begin{itemize}\item[a)]Aus \[ F(x)+\int \limits _{0}^{x}K(x-\xi )F(\xi )\,d\xi \to s \quad \text{für} \quad x\to \infty \tag{1} \] und \[ \int \limits _{0}^{\infty }K(\xi )e^{-\omega \xi }\,d\xi \neq 1 \quad \text{für} \quad \text{Re}\, \omega \geq 0 \tag{2} \] folgt \[ F(x)\to s\left ( 1+\int \limits _{0}^{\infty }K(\xi )\,d\xi \right ) ^{-1}. \tag{3} \] \item[b)]Wenn \(\int \limits _{0}^{\infty }K(\xi )\,d\xi \neq -1\) ist und für jedes \(F\) mit (1) auch (3) gilt, so gilt (2). \end{itemize}} Der Beweis ergibt sich mit Hilfe des folgenden Satzes: Betrachtet man die Funktion \(K(x-\xi )\) als Kern einer Integralgleichung, so besitzt sie einen lösenden Kern \(Q(x-\xi )\). Notwendig und hinreichend dafür, daß \[ \int_{0}^\infty | Q(\xi )| \,d\xi \] konvergiert, ist, daß \[ \int \limits _{0}^{\infty }K(\xi )e^{-\omega \xi }d\xi \neq -1 \quad \text{für} \quad \text{Re}\, \omega \geq 0 \] ausfällt. (IV 3 D, 4.)