Über iterative Algorithmen. I, II. (Q2622922)

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Über iterative Algorithmen. I, II.
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    Über iterative Algorithmen. I, II. (English)
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    1932
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    I. Die eigenschaften des Algorithmus des arithmetisch-geometrischen Mittels und des damit zusammenhängenden elliptischen Integrals legen es nahe, allgemeine Iterationsalgorithmen analytischer Funktionen zu untersuchen, die folgendermaßen definiert werden: Aus zwei komplexen Zahlen \(a=a_0\), \(b=b_0\) bildet man die Zahlenfolgen \[ a_{\nu +1}=f(a_\nu,b_\nu ),\quad b_{\nu +1} = \varphi (a_\nu,b_\nu )\quad (\nu = 0,1,2,\dots ),\tag{1} \] wo \(f\), \(\varphi \) homogen vom Gewicht 1 in ihren Argumenten, regulär analytisch in \(\dfrac {b}{a}\) in der Umgebung von 1 sind und \[ f(a,a) = \varphi (a,a) = a\tag{2} \] gilt. Um den Algorithmus (1) in der Umgebung der Stelle \(a=b\) zu studieren, wird \(a=1\), \(b=1+z\), \[ \begin{split} f(1,1+z)&=F(z) = 1+\alpha _1z+\alpha _2z^2+\cdots,\\ \varphi (1,1+z) &= \Phi (z) = 1+\beta _1z+\beta _2z^2+\cdots \end{split} \tag{3} \] gesetzt, wodurch alle Glieder von (1) zu Potenzreihen in \(z\) werden. Verf. zeigt nun, daß, wenn \(\alpha _1=\beta _1\) ist, die Potenzreihen für \(a_n\), \(b_n\) in den ersten \(2^n\) Gliedern übereinstimmen und diese in den Reihen für \(a_{n+1}, b_{n+1},\dots \) erhalten bleiben. Es folgt daraus, daß in einer angebbaren Umgebung von \(z=0\) der Algorithmus (1) gleichmäßig konvergiert und \[ \lim a_n = \lim b_n = M(1,1+z)\tag{4} \] eine regulär-analytische Funktion von \(z\) darstellt. Anwendungen und Beispiele. II. Anschließend hieran wird der Fall untersucht, daß in (3) \(\alpha _1\neq \beta _1\) ist. Soll der Algorithmus (1) in der Umgebung von \(z=0\) konvergieren und daselbst \(M(1,1+z)\) eine regulär-analytische Grenzfunktion sein (vgl. (4)), so ist dazu notwendig, daß \(|\alpha _1-\beta _1|\leq 1\) sei; Beweis durch \textit{Cauchy}sche Majorantenabschätzung; die Bedingung \(|\alpha _1-\beta _1|<1\) ist überdies hinreichend für die gleichmäßige Konvergenz von (1) und Regularität von \(M(1, 1+z)\) in einer angebbaren Umgebung von \(z=0\); für die Gleichmäßigkeit der Konvergenz ist \(|\alpha _1-\beta _1|<1\) auch notwendig. Ist das gemeinsame Konvergenzgebiet der Reihen (3) endlich, so ist \(|\alpha _1-\beta _1|<1\) die notwendige und hinreichende Bedingung für die Konvergenz des Algorithmus gegen eine reguläre Grenzfunktion. Als Beispiele dienen Algorithmen, die schon \textit{Gauß} in Angriff genommen hat. (IV 4.)
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