Einige Sätze über gewisse Reihenentwicklungen und exponentiale Beziehungen mit Anwendung auf diophantische Gleichungen. (Q2624418)

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Einige Sätze über gewisse Reihenentwicklungen und exponentiale Beziehungen mit Anwendung auf diophantische Gleichungen.
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    Einige Sätze über gewisse Reihenentwicklungen und exponentiale Beziehungen mit Anwendung auf diophantische Gleichungen. (English)
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    1933
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    Verf. entwickelt zwei Methoden für die Lösung von Gleichungen, bei denen die Unbekannten als Exponenten auftreten, und gibt wichtige Anwendungen auf Fragen der Körpertheorie und der diophantichen Gleichungen. Die erste Methode liefert den folgenden Satz: Es seien \(n\) Gleichungen der Form \[ \sum _{i=1}^m a_i \alpha _i^x \beta _i^y \gamma _i^z \dots =0,\quad \sum _{i=1}^m b_i \alpha _i^x \beta _i^y \gamma _i^z \dots =0,\dots \] für die Unbekannten \(x, y, z, \dots \) gegeben, wo die Koeffizienten \(a_i, b_i, \dots \) und die Größen \(\alpha _i,\beta _i,\gamma _i,\dots \) sämtlich reelle Zahlen sind. Diese Gleichungen sollen linear unabhängig sein; ferner sollen alle Determinanten \(n\)-ten Grades \[ \begin{vmatrix} \log \left |\frac {\alpha _i}{\alpha _j}\right | & \log \left |\frac {\beta _i}{\beta _j}\right | & \log \left |\frac {\gamma _i}{\gamma _j}\right | & \dots \\ \log \left |\frac {\alpha _k}{\alpha _l}\right | & \log \left |\frac {\beta _k}{\beta _l}\right | & \log \left |\frac {\gamma _k}{\gamma _l}\right | & \dots \\ \dots & \dots & \dots & \dots \end{vmatrix} \neq 0 \] sein, für die die in den Zählern der verschiedenen Zeilen auftretenden Indices \(i,k,\dots \) sämtlich untereinander und ferner von allen in den Nennern auftretenden Indices verschieden sind, während letztere auch untereinander gleich sein können. Dann hat das Gleichungssystem keine beliebig großen Lösungen in reellen Zahlen \(x,y,z,\dots \). Insbesondere hat also das Gleichungssystem höchsten endlich viele ganzzahlige Lösungen. Mittels dieses Satzes läßt sich in geeigneten Fällen die folgende Frage beantworten: Es seien \(\alpha _1, \alpha _2,\dots,\alpha _r\) Zahlen eines algebraischen Zahlkörpers \(K\) vom Grade \(n\). Welche der Zahlen \(\alpha _1^{x_1}, \alpha _2^{x_2},\dots,\alpha _r^{x_r}\) gehören einem vorgegebenen Teilmodul von \(K\) an, dessen Rang \(\leqq n-1\) ist? So zeigt Verf. z. B., daß es für \[ \alpha _1=1+\sqrt {2}+\sqrt {3},\^^M\alpha _2=1-\sqrt {2}+\sqrt {3},\^^M\alpha _3=1+\sqrt {2}-\sqrt {3},\^^M\alpha _4=1-\sqrt {2}-\sqrt {3}, \] und \(\beta _i=1+\alpha _i\) für \(i=1,2,3,4\) höchstens endlich viele ganze rationale Zahlen \(x,y\) gibt, für die für ein beliebiges \(i\) die Zahlen \(\alpha _i^x\beta _i^y\) einem vorgegebenen zweigliedrigen Modul im Körper \(P(\sqrt {2},\sqrt {3})\) angehören. Insbesondere ergibt sich, daß nur für \(x=y=0\) die Zahl \((1+\sqrt {2}+\sqrt {3})^x\)\((2+\sqrt {2}+\sqrt {3})^y\) den Unterkörper \(P(\sqrt {2})\) oder \(P(\sqrt {3})\) angehört. Als weiteres Beispiel wird gezeigt: Sind \(\alpha \) und \(\beta \) Zahlen eines zyklischen kubischen Körpers, sind \(\alpha ',\alpha ''\) und \(\beta ',\beta ''\) ihre Konjugierten und ist \[ \log \biggl |\frac {\alpha '}{\alpha }\biggr | \log \biggl |\frac {\beta ''}{\beta }\biggr | -\log \biggl |\frac {\alpha ''}{\alpha }\biggr | \log \biggl |\frac {\beta '}{\beta }\biggr |\neq 0, \] so ist \(\alpha ^x\beta ^y\) nur für \(x=y=0\) rational. Die zweite Methode setzt Verf. zunächst an einigen Beispielen auseinander. Er bestimmt alle ganzzahligen Lösungen der diophantischen Gleichungen \[ x^4-2y^4=\pm 1,\;x^4-8y^4= 1,\;x^4-5y^4= 1. \] (Übrigens sind diese Lösungen bekannt, sie sind auf anderem Wege von \textit{Tartakowsky} (1926; F. d. M. 52, 148 (JFM 52.0148.*)) als Spezialfälle seines allgemeinen Satzes über die Gleichung \(x^4-\varrho y^4=1\) bestimmt worden.) Verf. führt den Beweis z. B. für die erste Gleichung so, daß er zeigt, daß \(1+\root 4 \of {2}\) und \(1-\root 4 \of {2}\) die Fundamentaleinheiten in \(P(\root 4 \of {2})\) sind, und nun untersucht, für welche ganzen rationalen Zahlen \(u,v\) \[ (1+\root 4 \of {2})^u(1-\root 4 \of {2})^v = x+y\root 4 \of {2} \quad (x,y\;\text{ganz und rational}) \] wird. Im Anschluß an diese Beispiele beweist Verf. eine Reihe allgemeiner Sätze: Es sei \(p\) eine Primzahl, \(f_0(x),f_1(x),\dots \,(\text{mod}\;p)\) ganzzahlige Polynome; mindestens ein Koeffizient von \(f_0(x)\) sei nicht durch \(p\) teilbar. Dann gibt es höchstens endlich viele ganze rationale Zahlen \(x\), die für \(\nu =0,1,\dots \) den Kongruenzen \[ \sum _{i=0}^{\nu }p^i f_i(x)\equiv 0\qquad (\text{mod}\;p^{\nu +1}) \] genügen. Mittels dieses Satzes wird gezeigt: Ist \(\alpha \) eine Zahl eines algebraischen Zahlkörpers \(K\) vom Grade \(m\), derart, daß keine Potenz von \(\alpha \) zu einem Teilkörper von \(K\) gehört, so gibt es höchstens endlich viele ganze rationale Zahlen \(x\), für die \(\alpha ^x\) zu einem vorgegebenen \((m-1)\)-gliedrigen Modul von \(K\) gehört. Es sei ferner \(\omega _1,\omega _2,\dots,\omega _m\) eine Basis im Gebiet der ganzen Zahlen von \(K\), man setze \[ \alpha ^x = x_1\omega _1+x_2\omega _2+\dots +x_m\omega _m. \] Ferner sei \(e\) der kleinste positive Exponent, für den \(\alpha ^e\equiv 1\) \((\text{mod}\;p)\) ist, und \linebreak \(F(x_1,x_2,\dots,x_m)\) ein Polynom mit ganzen rationalen Koeffizienten. Dann ist die Gleichung \(F(x_1,x_2,\dots,x_m)=0\) entweder für alle \(x\) einer gewissen Restklasse \((\text{mod}\;e)\) oder nur für endlich viele \(x\) erfüllt. Dies liefert den folgenden Spezialfall des \textit{Thue}schen Satzes: Ist \(F(u,v)\) ein homogenes Polynom mit ganzen retionalen Koeffizienten, das im Körper der rationalen Zahlen \(P\) irreduzibel, dagegen in einem kubischen Körper \(P(\vartheta )\) mit negativer Diskriminante reduzibel ist, so hat für jedes ganze rationale \(c\) die diophantische Gleichung \(F(u,v)=c\) höchstens endlich viele Lösungen in ganzen rationalen Zahlen \(u,v\). Einen weiteren Spezialfall des \textit{Thue}schen Satzes kann Verf. dadurch erledigen, daß er für Kongruenzensysteme in zwei Variablen \[ \varphi _{\nu }\equiv 0\;(\text{mod}\;p^{\nu +1}), \;\psi _{\nu }\equiv 0\^^M(\text{mod}\;p^{\nu +1})\qquad (\nu =0,1,2,\dots ) \] ähnliche Sätze ableitet, wie die oben erwähnten für eine Variable. Von besonderem Interesse ist es, daß Verf. mit seinen Methoden auch die Endlichkeit der Lösungszahl gewisser diophantischer Gleichungen beweisen kann, die sich auf Grund der \textit{Thue-Siegel}schen Sätze nicht erledigen lassen. Er führt dies z. B. für die ternäre Gleichung \[ x^5 + 2y^5+4z^5-10 x^2 y z^2 = \pm 1 \] durch. Verf. vermutet, daß sich seine Methoden für weite Klassen diophantischer Gleichungen werden anwenden lassen. (III 7.)
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