Die Darstellung der inhomogenen Modulargruppe mod \(q^n\) durch die ganzen Modulformen gerader Dimension (Q2644925)

Für eine beliebige natürliche Zahl \(m\) bilden die ganzen Modulformen \(m\)-ter Stufe einer festen Dimension \(-2k\) eine lineare Schar von endlichem Range \(N(m)\). Wählt man unter ihnen \(N(m)\) linear unabhängige aus und übt auf ihre Argumente eine Modulsubstitution \(A\) aus, so werden die transformierten Formen lineare homogene Funktionen der ursprünglichen. Auf diese Weise wird der Modulsubstitution \(A\) eine lineare homogene Transformation vom Grade \(N\) zugeordnet. Die Gesamtheit dieser linearen Substitutionen bildet dann eine Darstellung \(\mathfrak S_{2k}(m)\) der zu \(m\) gehörigen Modulargruppe \(\mathfrak M(m)\). Verf. betrachtet insbesondere den Fall \(m = q^n\), \(q > 3\) Primzahl, \(n\) natürliche Zahl. Für \(n > 3\) sind zur Zeit die einfachen Charaktere der Gruppe \(\mathfrak M(q^n)\) noch unbekannt. Verf. gelingt es, ohne Kenntnis dieser einfachen Charaktere den Charakter der Darstellung \(\mathfrak S_{2k}(q^n)\) auf folgendem Wege zu bestimmen: ,,Der Charakter ist eine Funktion der Klassen konjugierter Elemente und sein Wert für ein Element die Summe der charakteristischen Wurzeln der entsprechenden Darstellungsmatrix. Es genügt daher zur Berechnung, aus jeder Klasse konjugierter Elemente einen Vertreter \(A\) der Ordnung \(g\) herauszugreifen und für jede \(g\)-te Einheitswurzel \(\omega\) die Vielfachheit zu bestimmen, mit der sie unter den charakteristischen Wurzeln der Darstellungsmatrix, die ja \(g\)-te Einheitswurzeln sind, vorkommt. Diese Vielfachheit ist nun identisch mit der Anzahl linear unabhängiger ganzer Modulformen, die bei Anwendung von \(A\) den Faktor \(\omega\) aufnehmen. Existiert überhaupt eine solche Form, so liefert der Riemann-Rochsche Satz die genaue Anzahl; die Existenzfrage muß in jedem Fall geklärt werden.'' Sobald die einfachen Charaktere von \(\mathfrak M(q^n)\) bekannt sind, wird die Zerlegung der Darstellung \(\mathfrak S_{2k}(q^n)\) in ihre irreduziblen Bestandteile auf Grund der Ergebnisse des Verf. möglich. Für \(n=2\) sind neuerdings die einfachen Charaktere von \(\mathfrak M(q^n)\) bestimmt worden (\textit{H. Rohrbach} [Schr. Math. Semin. Inst. Angew. Math. Univ. Berlin 1, 33--94 (1932; Zbl 0005.34201)] und \textit{H. W. Praetorius} [Abh. Math. Semin. Hamb. Univ. 9, 365--394 (1933; Zbl 0007.05205)]), hier führt Verf. die Zerlegung von \(\mathfrak S_{2k}(q^n)\) durch. Im allgemeinen Fall findet er die Sätze: ,,Die Werte des Charakters von \(\mathfrak S_{2k}\) sind im allgemeinen rationale Zahlen. Nur im Fall \(q\equiv 3 (4)\) ergeben sich für die Charaktere der parabolischen Substitutionen, also für die Konjugierten von \(P=\left(\begin{smallmatrix} 1 & 1\\ 0 & 1 \end{smallmatrix}\right)\) und ihre Potenzen, Zahlen des Körpers \(K(\sqrt{-q})\), in deren Imaginärteil als Faktor von \(\sqrt{-q}\) ein Vielfaches der Klassenzahl von \(K(\sqrt{-q})\) auftritt'', ferner ,,irreduzible Darstellungen treten in \(\mathfrak S_{2k}\) gleich oft auf, wenn ihre Charaktere konjugiert sind in bezug auf \(K(\sqrt{-q})\)'' und ,,Die Differenz der Multiplizitäten, mit denen zwei irreduzible Darstellungen mit konjugiert komplexen Charakteren in \(\mathfrak S_{2k}\) vorkommen, ist ein ganzzahliges Vielfaches der Klassenzahl von \(K(\sqrt{-q})\).''