Primdivisoren mit vorgegebener Primitivwurzel (Q2645650)
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English | Primdivisoren mit vorgegebener Primitivwurzel |
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Primdivisoren mit vorgegebener Primitivwurzel (English)
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1937
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\(a\ne 0\) sei eine Zahl eines Zahlkörpers \(k\), sie sei keine Einheitswurzel. Für welche Primideale \(\mathfrak p\) von \(k\) ist \(k\) Primitivwurzel (ist \(a\) \(\text{PW}(\mathfrak p)\))? Genauer: Hat die Menge \(\mathfrak M_a\) dieser \(\mathfrak p\) eine Dirichletdichte \(w(\mathfrak M_a)\)? (Problem von Artin.) Nach Artin zeigt man leicht: Genau dann ist \(a\) \(\text{PW}(\mathfrak p\)), wenn \(\mathfrak p\) für keine Primzahl \(q\) in dem galoisschen Körper \(K_q = k\left(\sqrt[q]{1},\sqrt[q]{a}\right)\) voll zerlegt ist. Die Dichte der in \(K_q\) nicht voll zerlegten \(\mathfrak p\) ist \(1 - 1/(K_q:k)\), so daß \(w(\mathfrak M_a) = \prod_q (1-1/(K_q: k))\) zu vermuten ist. Es müßte nur noch gerechtfertigt werden, daß der Grenzübergang \(\displaystyle \lim_{n\to\infty} \prod_{\nu=1}^n (1 - 1/(K_{q_\nu}: k))\) mit dem in der Definition der Dirichletdichte steckenden Grenzübergang \(s\to 1+0\) vertauscht werden darf. Man zeigt dann weiter, daß \(w(\mathfrak M_a)\) positiv ist, wenn für kein \(q\), für das \(k\) die \(q\)-ten Einheitswurzeln enthält, \(a\) eine \(q\)-te Potenz in \(k\) ist (in diesem Ausnahmefall gibt es überhaupt keine \(\text{PW}(\mathfrak p)\) zu \(a\), wie man leicht sieht). In der vorliegenden Arbeit wird die Artinsche Frage für den analogen Fall behandelt, daß \(k\) ein algebraischer Funktionenkörper einer Unbestimmten über einem Galoisfeld \(\Omega\) mit \(p\) Elementen ist. Die formalen Überlegungen werden etwas verwickelter, weil die Körper \(K_q\) nicht über \(k\) unabhängig sind wie im Fall der Zahlen. Für eine Primdivisorenmenge \(\mathfrak M\) aus \(k\) setze man \[ w(s, \mathfrak M) = \frac{\sum_{\substack{m\ge1\\ p\in\mathfrak M}}(mN\mathfrak p^{m_s})^{-1}} {\sum_{\substack{m\ge1 \\ \text{alle }p}}(mN\mathfrak p^{m_s})^{-1}} \] so daß \(w(\mathfrak M) = lim_{s\to 1+0} w(s, \mathfrak M)\) die Dirichletdichte von \(\mathfrak M\) ist (falls sie existiert). Bezeichnet \((K_q)\) die Menge der in \(K_q\) voll zerfallenden Primdivisoren von \(k\), so stimmt der Durchschnitt \(\mathfrak M^* = \underset{q}{\Delta} ((k)-K_q))\) bis auf endlich viele Primdivisoren mit \(\mathfrak M_a\) überein, so daß \(\mathfrak M^*\) an Stelle von \(\mathfrak M_a\) untersucht werden darf. Durch kombinatorische Überlegungen kommt man, \(\mathfrak M_n)= \underset{\nu\le n}{\Delta} ((k) - (K_{q_\nu}))\) gesetzt, zu \[ \lim w(s, \mathfrak M_n) \ge w(s, \mathfrak M^*),\quad 0\le w(s, \mathfrak M_n) - w(s, \mathfrak M^*) \le \sum_{\nu>n} w(s, (K_{q_\nu}) \] und \[ w(\mathfrak M_n) = \sum_{m \mid q_1\cdots q_n} \frac{\mu(m)}{(K_m:k)}. \] Es ist nun \[ w(s, (K_q)) \le \frac1{(K_q:k)}\frac{\log \zeta(s,K_q)}{\log \zeta(s,k)}. \] Unter Annahme der Riemannschen Vermutung für die Zetafunktionen \(\zeta(s, K_q)\) der \(K_q\) wird nun gezeigt, daß die Reihe \[ \sum_q \frac1{(K_q:k)} \frac{\log \zeta(s,K_q)}{\log \zeta(s,k)} \tag{\text{I}} \] in einem festen Intervall \(1< s \le s_0\) gleichmäßig konvergiert. Da diese Reihe die Reihe \(\sum_q w(s, (K_q))\) majorisiert, so schließt man zunächst \[ \lim_{n\to\infty} w(s, \mathfrak M_n) = w(s, \mathfrak M^*) \] und weiter \[ \begin{aligned} w(\mathfrak M^*) &= \lim_{s\to 1+0} w(s, \mathfrak M^*) = \lim_{s\to 1+0} \lim_{n\to\infty}w(s,\mathfrak M_n) = \lim_{n\to\infty} \lim_{s\to 1+0} w(s, \mathfrak M_n) = \lim_{n\to\infty} w(\mathfrak M_n)) \\ &=\lim_{n\to\infty} \sum_{m \mid q_1\cdots q_n} \frac{\mu(m)}{(K_m:k)}. \end{aligned} \] Es ist \((K_q:k) = qf(q)\), wenn \(f(q)\) die Ordnung von \(p\) modulo \(q\) bezeichnet, und der Konstantenkörper \(\Omega_q\) von \(K_q\) hat \(p^{f(q)}\) Elemente, von endlich vielen \(q\) abgesehen. Diese Ausnahme-\(q\) lasse man aus der Reihe (1) fort. \(R_q\) sei der Körper der rationalen Funktionen einer Unbestimmten über \(\Omega_q\), also \[ \zeta(s, K_q) = \zeta(s, R_q) \cdot \prod_{i=1}^{2q(K_q)} \left(1 - \frac{\omega_i}{p^{f(q)s}}\right), \] wobei wegen der Riemannschen Vermutung \(\omega_i = p^{\frac12 f(q)}\) zu setzen ist. Der Beweis von (I) wird unter schwächerer Annahme \(\omega_i = p^{f(q)(1-\vartheta)}\) mit von \(q\) unabhängigem \(\vartheta>0\) geführt. Die Reihe (I) zerfällt in zwei Teile \[ \sum_q \frac1{qf(q)} \frac{\log \zeta(s,R_q)}{\log \zeta(s,k)} \quad \text{und}\quad \sum_q \frac1{qf(q)} \frac {\log \prod_{i=1}^{2q(K_q)} \left(1 - \frac{\omega_i}{p^{f(q)s}}\right)}{\log\zeta(s,k)}. \] Da nach einem Satze von Romanoff [\textit{N. P. Romanov}, Math. Ann. 109, 668--678 (1934; Zbl 0009.00801; JFM 60.0131.03); \textit{P. Erdős} and \textit{P. Turán}, Mitt. Forsch.-Inst. Math. Mech. Univ. Tomsk 1, 101--103 (1935; Zbl 0012.01201; JFM 61.0155.03)] \(\sum_q 1/qf(q)\) konvergiert, so braucht für die erste Reihe nur die gleichmäßige Beschränktheit der Logarithmenquotienten gezeigt zu werden, was mittels der Eulerschen Produktzerlegung leicht geschehen kann. Um die zweite Reihe zu behandeln, schätzt man zuerst das Geschlecht \(g(K_q)\) von \(K_q\), durch eine von \(q\) unabhängige positive Zahl \(r\) ab: \(2q(K_q) < qr\), zeigt mittels des erwähnten Romanoffschen Satzes die Konvergenz die Reihe \[ \sum_{q\mid p} \frac1{p^{f(q)\vartheta} f(q)} \] und schließt dann aus der Abschätzung \[ \left\vert \log\prod_{i=1}^{2q(K_q)} \left(1 - \frac{\omega_i}{p^{f(q)s}}\right)\right\vert < r \frac{p^\vartheta}{p^\vartheta - 1} \frac{q}{p^{f(q)\vartheta}} \] auf die gleichmäßige Konvergenz der zweiten Teilreihe. Nach Davenport und Heilbronn erhält man für die Dichte \(w(\mathfrak M_a)\) die untere Abschätzung \[ w(\mathfrak M_a) \ge \prod_{\substack{a\ne 1 \\ q}} \left(1 - \frac1{qf(q)}\right) \cdot \prod_{\substack{a=1 \\ q}} \left(1 - \frac1{f(q)}\right), \] so daß \(w(\mathfrak M_a)\) positiv ist, wenn nicht für ein \(q\) mit \(f(q)=1\) \(a\) eine \(q\)-te Potenz in \(k\) wird, in welchem Falle es überhaupt keine \(p\) mit \(a\) \(\text{PW}\,\mathfrak p\) geben kann.
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