Über die Diophantische Gleichung \(ax^4+bx^2y^2+cy^4=ez^2\) (Q2646693)

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Über die Diophantische Gleichung \(ax^4+bx^2y^2+cy^4=ez^2\)
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    Über die Diophantische Gleichung \(ax^4+bx^2y^2+cy^4=ez^2\) (English)
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    1940
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    Es handelt sich um die Beziehungen, die zwischen folgenden drei Aufgaben über die diophantische Gleichung \[ ax^4 + bx^2 y^2 + cy^4 = ez^2\tag{1} \] bestehen: 1. über die Lösbarkeit zu entscheiden und im Falle der Lösbarkeit eine Lösung anzugeben; 2. falls die Gleichung lösbar ist, eine Basis des Lösungsmoduls anzugeben; 3. alle Gleichungen der Form (1) anzugeben, die sich birational mit rationalen Koeffizienten in \[ x^4 + bx^2 y^2 + cy^4 = z^2\tag{2} \] transformieren lassen. Zu 2. ist zu bemerken, daß, wenn man statt (1) die aus ihr durch die Substitution \(x/y = \xi\), \(z/y^2 = \eta\) hervorgehende Gleichung \[ a\xi^4 + b\xi^2 + c = e\eta^2 \] vom Geschlechte 1 und deren rationale Lösungen betrachtet, die Lösungen nach einem Satze von Mordell hinsichtlich der aus dem Additionstheorem der elliptischen Funktionen entspringenden Addition einen Modul mit endlicher Basis bilden. Es wird nun folgendes gezeigt: 2. und 3. können gelöst werden, wenn 1. für gewisse, endlich viele Gleichungen gelöst ist; kennt man eine Basis des Lösungsmoduls der (lösbaren) Gleichung \[ x^4 + bcx^2y^2 + ace^2y^4 = z^2, \tag{3} \] so kann 1. für (1) gelöst werden und alle mit (2) birational äquivalenten Gleichungen können angegeben werden; schließlich können 1. und 2. gelöst werden, wenn alle zu einer gewissen Gleichung des Typus \(x^4 + bx^2 y^2 + cy^4 = z^2\) birational äquivalenten Gleichungen bekannt sind. Den Primdivisoren ersten Grades des durch \(a\xi^4+b\xi^2 + c = e\eta^2\) definierten Funktionenkörpers entsprechen die Lösungen von (1) eineindeutig, wenn unwesentlich verschiedene nur als eine Lösung gerechnet werden. Einfache Überlegungen zeigen, daß stets e = 1 angenommen werden kann und daß unter den Gleichungen \[ r(ar^2x^4 + brx^2y^2 + cy^4) = z^2 \tag{4} \] nur endlich viele wesentlich verschiedene lösbare vorkommen, was für das weitere wichtig ist. Jede Lösung \(x, y\) von (1) mit \(e =1\) führt, wenn eine feste Lösung \(x_0, y_0, z_0\) zugrunde gelegt wird, zu einer Lösung \(x', y', z'\) einer Gleichung \[ s(ds^2x'^4 - 2bsx'^2y'^2 + y'^4) = z'^2,\quad d = b^2 - 4ac, \tag{5} \] wo \(s\) nach dem über (4) Bemerkten nur endlich vieler Werte fähig ist. Dies läuft darauf hinaus, daß \(K = P(\xi, \eta)\) in einen unverzweigten quadratischen Erweiterungskörper \(K' = P(\xi', \eta')\) eingebettet wird, dessen Primdivisoren ersten Grades durch Normbildung mit denen von \(K\) in Zusammenhang gebracht werden. Das gleiche Verfahren, auf (5) angewandt, liefert endlich viele lösbare Gleichungen \[ s'(acs'^2x''^4 + bs'x''^2y''^2 + cy''^4) = z''^2, \tag{6} \] unter denen die ursprüngliche wieder vorkommt, weil ja zu dem elliptischen Körper mit den halben Perioden übergegangen wurde, der mit dem ursprünglichen isomorph ist. Das Verfahren führt außerdem zu einer birationalen Transformation von \(a\xi^4 + b\xi^2 + c= e\eta^2\) in die Weierstraßsche Normalform, mittels deren alle zu (2) äquivalenten Gleichungen (1) angegeben werden können, falls das Problem 1. für gewisse endliche Gleichungen gelöst ist. Damit ist auch der Zusammenhang zwischen 1. und 3. hergestellt. Um 2. mit 1. und 3. in Verbindung zu bringen, werden die Formeln für das Additionstheorem in \(x, y, z\) aufgestellt und dazu benutzt, eine homomorphe Abbildung des Lösungsmoduls auf die Gruppe der Quadratrestklassen der den Lösungen durch (5) zugeordneten Zahlen \(s\) herzustellen. Daran schließt sich ein Beweis des Mordellschen Satzes, der insofern konstruktiv ist, als er eine Basis des Lösungsmoduls liefert, falls je eine Lösung der lösbaren unter den Gleichungen (4) und (5) bekannt ist und sonst wenigstens ein Existenzbeweis ist. Die Anzahl der Basiselemente unendlicher Ordnung ist \(\rho_1 + \rho_2 - 2\), wenn \(2^{\rho_1}\) die Anzahl der lösbaren Gleichungen (4), \(2^{\rho_2}\) die Anzahl der lösbaren Gleichungen (5) ist. Alle Überlegungen bleiben mit geringen Abänderungen gültig, wenn ein algebraischer Zahlkörper zugrunde gelegt wird. Da jede Gleichung vom Geschlechte 1 birational in die Form \(a\xi^4 + b\xi^2 + c= e\eta^2\) transformiert werden kann, wenn dem Zahlkörper passende algebraische Zahlen adjungiert werden, so ergeben sich aus dem obigen entsprechende Tatsachen über beliebige diophantische Gleichungen vom Geschlechte 1, wenn ein Verfahren bekannt ist, aus den Lösungen in einem Erweiterungskörper, die schon im Grundkörper liegenden auszusondern. Ein solches Verfahren wird angegeben; es führt die Aussonderung einer Basis des Lösungsmoduls aus einer als bekannt angenommenen Basis der Lösungen im Erweiterungskörper auf die Lösung eines Systems von linearen Gleichungen und Kongruenzen zurück, das für die Koeffizienten gilt, mittels deren sich die gesuchten Basiselemente durch die bekannten ausdrücken.
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    quartic Diophantine equation
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    rational solutions
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    Identifiers