Einheitliche Begründung der Vollständigkeitssätze für die Poincaréschen Reihen von reeller Dimension bei beliebigen Grenzkreisgruppen von erster Art (Q2646933)

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Einheitliche Begründung der Vollständigkeitssätze für die Poincaréschen Reihen von reeller Dimension bei beliebigen Grenzkreisgruppen von erster Art
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    Einheitliche Begründung der Vollständigkeitssätze für die Poincaréschen Reihen von reeller Dimension bei beliebigen Grenzkreisgruppen von erster Art (English)
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    1941
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    In einer vor kurzem ausführlich dargestellten Theorie der Poincaréschen Reihen (P. R.) [J III: Math. Ann. 117, 453--537 (1940; Zbl 0023.31502)] hat sich der Verf. auf Grenzkreisgruppen mit parabolischen Substitutionen beschränkt. Diese Voraussetzung kommt nun in Fortfall. Es werden nämlich zwei Typen von P. R. untersucht, welche für beliebige Grenzkreisgruppen existieren, und auf welche, wenn die Gruppe von erster Art ist, die Metrisierungstheorie aus J III restlos zu übertragen ist. Beim ersten Typus handelt es sich um die vom Verf. schon früher betrachteten P. R. zu den hyperbolischen Fixpunktepaaren [Math. Z. 44, 127--155 (1938; Zbl 0018.40001)]. Der zweite Typus ist mit den in J III aufgestellten Reihen \(\Omega(\tau, z, s, A)\) nahe verwandt. Der Versuch, die \(\Omega\)-Reihen für Grenzkreisgruppen ohne parabolische Substitutionen einzuführen, liefert unübersichtliche Resultate, was damit zusammenhängt, daß die metrischen Eigenschaften der \(\Omega\)-Reihen gegenüber reellen Substitutionen nicht invariant sind. Dies veranlaßt Verf., den Ansatz zu modifizieren und \(\frac{\tau - \tau_0}{\tau - \bar\tau_0}\) an Stelle von \(\tau - \tau_0\) als Ortsvariable für einen Nicht-Fixpunkt \(\tau_0\) auszuzeichnen. Das ergibt wesentliche Vorteile. Der Ansatz der drei Typen wird durch ein neues Prinzip einheitlich gestaltet, indem er mit den Entwicklungen einer automorphen Form \(f(\tau) \subset \{\Gamma, -r, v\}\) \((r > 2\), \(\vert v\vert = 1)\) nach den ,,Ortsvariablen'' eines hyperbolischen Fixpunktes, eines Nicht-Fixpunktes \(\tau_0\) (mit \(\Im \tau_0 > 0)\) oder parabolischen Fixpunktes in direkten Zusammenhang gebracht wird, für den zweiten Typus etwa, wie folgt: Aus der Darstellung \[ f(\tau) = (\tau - \bar \tau_0)^{-r} \sum_{m=0}^\infty b_m(\tau_0) \left(\frac{\tau - \tau_0}{\tau - \bar\tau_0}\right)^m \] erhält man zu jeder Substitution \[ L = \begin{pmatrix} \alpha & \beta\\ \gamma & \delta \end{pmatrix} \subset \Gamma \] vermöge \(f(\tau) = \overline{v(L)} (\gamma\tau + \delta)^{-r} f(L\tau)\) eine Entwicklung \[ f(\tau) = \sum_{m=0}^\infty b_m(\tau_0) v(L)(\gamma\tau + \delta)^{-r} (L\tau - \bar\tau_0)^{-r} \left(\frac{L\tau - \tau_0}{L\tau - \bar\tau_0}\right)^m. \] Hierin setze man formal \(b_n = 1\), alle anderen Koeffizienten gleich 0 und summiere über ein volles System \(\mathfrak S\) von Substitutionen aus \(\Gamma\), welche formal verschiedene Entwicklungen liefern, im vorliegenden Fall über \(\mathfrak S = \Gamma\). Das Resultat ist eine P. R. vom zweiten Typus; sie hängt von einem Parameter \(n\) ab. Der Faktor \((\tau - \bar\tau_0)^{-r}\) in der Entwicklung von \(f(\tau)\) zu \(\tau_0\) hat die Bedeutung, daß die Entwicklungskoeffizienten von \(f(\tau)\) und \(f(S\tau) (c\tau + d)^{-r}\) \((S\) beliebige reelle Substitution) in den Punkten \(\tau_0\), bzw. \(S^{-1}\tau_0\), im wesentlichen übereinstimmen. Die Metrisierungstheorie (J III) ergibt einheitlich für die drei Typen P. R. dieselben Resultate, wie sie für den dritten Typus aus J III bekannt sind: Jeder Typus ist vollständig (im Sinne von J III); alle P. R. sind durch Orthogonalitätseigenschaften zu charakterisieren. Die auf Formen verallgemeinerte Theorie der Weierstraßpunkte (J III) gestattet zu entscheiden, wann die P. R. des zweiten oder dritten Typus zu Parameterwerten \(n_1, n_2, \ldots, n_\mu\) eine Basis für die Spitzenformen \(\{\Gamma, -r, v\}\) bilden. Unbeantwortet bleibt diese Frage für den ersten Typus, da die hyperbolischen Fixpunkte nicht ins Gebilde einbezogen werden können.
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    automorphic forms
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    Poincaré series of real dimension
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