Théorie générale des variétés et de leurs théorèmes de dualité. (Q559419)

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Théorie générale des variétés et de leurs théorèmes de dualité.
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    Théorie générale des variétés et de leurs théorèmes de dualité. (English)
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    1933
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    Verf. knüpft an seine Arbeit ``Théorie générale de l'homologie dans un espace quelconque'' (Fundamenta 19 (1932), 142-183; F. d. M. 58) an, aus der die Definitionen und Bezeichnungen übernommen werden; wie dort tritt als Koeffizientenbereich immer der der rationalen Zahlen auf. Durch schrittweise Einschränkung gelangt er zu einer Klasse von Räumen, der die wichtigste algebraische Eigenschaft von Mannigfaltigkeiten, die Gültigkeit von Dualitätssätzen, zukommt. (Vgl. hierzu auch \textit{Lefschetz}, On generalised manifilds, Amer. J. 55 (1933), 469-504; F. d. M. \(59_{\text{I}}\), 559.) Der Raum \(R\) erfülle die folgenden Forderungen: \((A_1)\) \(R\) ist Bikompakt. \((A_2)\) In \(R\) ist jede offene Menge ein \(F_{\sigma }\). \((A_3)\) In \(R\) ist ein für allemal abgeschlossene Menge \(S\) \((\neq R; S=0\) ist erlaubt) ausgezeichnet, so daß\ \((A_4)\) dim \(R - S\) endlich und gleich \(n (\geqq 1)\) ist. Jedes Netz \(\mathfrak U\) von offenen Mengen in \(R\) besitzt dann eine Verfeinerung \(\mathfrak V\), derart daß\ aus \(V\in \mathfrak V, V'\in \mathfrak V\), \(V\subset U, U\in \mathfrak U\) und \(VV'\neq 0\) folgt: \(V'\subset U\). In \(R\) gelten zufolge \((A_1)\) und \((A_2)\), wie Verf. an anderer Stelle (Sur la dimension des espaces parfaitement normaux, Bull. intern. Acad. Sci. Boh\hataccent eme 33 (1932), 38-55; F. d. M. 58) ausgeführt hat, die wichtigsten Sätze der Dimensionstheorie. Eine Folge davon ist: Sind \(R=R_0\supset R_1\supset \cdots \supset R_n\) abgeschlossene Mengen, dim \(R_k\leqq n-k\) \((0\leqq k\leqq n)\), so besitzt jedes Netz \(\mathfrak U\) eine Verfeinerung \(\mathfrak V\) derart, daß\ jedes \((h,\mathfrak V)\)-Simplex, dessen sämtliche Ecken \(R_k\) treffen, von einer Dimension \(h\leqq n-k\) ist. - Unter einem ``allgemeinen Netz'' \(\mathfrak P\) verstehe man eine überdeckung von \(R-S\) mit höchstens abzählbar vielen offenen Mengen \(P_i\subset R-S\) derart, daß\ für jede bikompakte Menge \(A\subset R-S\) für fast alle \(i\) \(AP_i=0\) ist. (Für \(S=0\) ist \(\mathfrak P\) ein gewöhnliches Netz.) Für allgemeine Netze gelten analoge Verfeinerungssätze. Ein (gewöhnliches) Netz \(\mathfrak U\) heißt Verfeinerung mod \(S\) eines allgemeinen Netzes \(\mathfrak P\), wenn jedes \(U\in \mathfrak U\) mit \(US=0\) in einem \(P\in \mathfrak P\) enthalten ist, und eine Familie von Netzen ``vollkommen vollständig'', wenn sie zu jedem Netz eine Verfeirung enthält, die eine Verfeinerung mod \(S\) von \(\mathfrak P\) ist. Diese Familien dienen hier, wie die Vollständigen a. a. O., als Fundamentalfamilien der Homologietheorie. Man kann insbesondere, was für die Durchführung der Beweise wichtig ist, eine vollkommen vollständige Familie \(\varPhi \) mit einer gewissen Regularitätseigenschaft (a. a. O.) finden. - Bestimmt man, was immer möglich ist, offene Mengen \(G_i\) \((i=1,2,\dots )\), \(G_i-G_{i+1}\) so daß\ \(\bar G_i\) bikompakt, \(R-S=\sum \limits _i\bar G_i\) und jede bikompakte Menge \(A\subset R-S\) in einem \(\bar G_i\) enthalten ist, so folgt für einen \((p,R)\)-Zyklus mod \(S\) \(C^p\) (\(C^p\) steht für \(\{ C^p(\mathfrak U)\}\), a. a. O.) aus \(C^p\sim 0\mod (R-G_i)\) für alle \(i\): \(C^p\sim 0\mod S\). Das hat zur Folge, daß\ wenn \(R_1, S_1\) dieselben Forderungen erfüllen wie \(R,S\), aus der Homöomorphie von \(R-S\) und \(R_1-S_1\) die Isomorphie der \textit{Betti}schen Gruppen von \(R\mod S\) und \(R_1\mod S_1\) folgt. - Infolge von \((A_4)\) ist in geeigneten Netzen der Familie \(\varPhi \) die Ordnung \(\mod S\) d. h. die höchste vorkommende dimension der ``inneren'' \((h,\mathfrak U)\)-Simplexe (Simplexe, deren Ecken zu \(S\) fremd sind) durch \(n\) beschränkt. Man kann \(\varPhi \) durch eine vollkommen vollständige Teilfamilie \(\varPhi _1\) ersetzen, in der alle Netze diese Eigenschaft haben. Schließlich ermöglicht der allgemeine Zerlegungssatz der Dimensionstheorie noch e ne Einschränkung der Netzfamilie: Sie besteht aus ``bequemen'' (commode) Netzen, genauer: bequem in bezug auf ein Netz \(\mathfrak Z\) und ein damit verknüpftes System \(\mathfrak T\) von bikompakten Mengen von \(R-S\), deren jede in einem \((0,\mathfrak Z)\)-Simplex enthalten ist und deren Vereinigungsmenge \(R_0\) das Komplement der nicht inneren \((0,\mathfrak Z)\)-Simplexe bedeckt. Die genaue Definition der bequemen Netze, die für den Beweis der Dualitätssätze gebraucht werden, ist ziemlich kompliziert. Ihre wichtigste Eigenschaft besteht darin, daß\ jedem \((k,\mathfrak U)\)-Simplexs \(\tau ^k\) eines bequemen Netzes \(\mathfrak U\) ein \((k,\mathfrak Z)\)-Simplexs \(\sigma ^h\) zugeordnet ist (durch die Bedingung, daß\ gewisse Durchschnittsbildungen nicht leer sind), derart daß\ \(h\leqq n-k\) und, wenn \(\tau ^{k'}, \sigma ^{h'}\) ein zweites solches Simplexpaar bedeutet, wobei \(\tau ^{k'}\) Randsimplex von \(\tau ^k\) ist, umgekehrt \(\sigma ^h\) Randsimplex von \(\sigma ^{h'}\) ist, also \(h'\geqq h\) und \(h=h'\) nur dann, wenn \(\sigma ^h=\sigma ^{h'}\). Die nachste Axiomengruppe betrefft Homologieeigenschaften der \(n\)- und \((n-1)\)- dimensionalen Zyklen. Axiom (B): Jeder Punkt \(a\in R-S\) besitzt eine Umgebung \(U\), so daß\ für jeden \((n,R)\)-Zyklus in \(\bar U\varGamma ^n\) gilt: \(\varGamma ^n\sim 0\mod S\). Für hinreichend kleine \(U\) gilt dann \(\varGamma ^n\sim 0\) in \(\bar U\). Man kann nun ein allgemeines Netz \(\mathfrak P_1\) so bestimmen, daß\ für \(P_1\in \mathfrak P_1\) gilt: \(P\Subset R-S\), und jeder \((n,R)\)-Zyklus in \(\bar P_1\) ist \(\sim 0\) in \(\bar P_1\). \(\mathfrak P_2\) sei eine Verfeinerung von \(\mathfrak P_1,\mathfrak P_3\) eine solche von \(\mathfrak P_2\), daß\^^Mzwischen \(\mathfrak P_i\) und \(\mathfrak P_{i-1}\) jeweils die unmittelbar im Anschluß\^^Man die Axiome (A) für gewöhnliche Netze formulierte Beziehung besteht. Ein \((n-1,R)\)-Zyklus in \(A\) \(\varGamma ^{n-1}\), wo \(A\subset R-S, \neq 0\) und bikompakt ist, heißt ``vom Typus \(t_i\)'' \((i=1,2,3)\), wenn für ein passendes \(P_i\in \mathfrak P_i\) gilt: \(\varGamma ^{n-1}\sim 0\) in \(\bar P_i\) (wobei dann \(A\subset \bar P_i\)). Jedem \(\varGamma ^{n-1}\) vom Typus \(t_i (i=2,3)\) kann man eine wohlbestimmte bikompakte Menge \(H\), \(A\subset H\subset R-S\), zuordnen, so daß\ \(\varGamma ^{n-1}\sim 0\) in \(H\), \(H\subset \bar P_i\) \((P_i\in \mathfrak P_i)\) gilt und \(H\) in jeder anderen Menge, die (für irgendein Element von \(\mathfrak P_i\)) dieselben Eigenschaften wie \(H\) hat, enthalten ist. \(H\) heißt der ``Träger'' der Homologie \(\varGamma ^{n-1}\sim 0\). Über die Abhängigkeit des Trägers von \(\varGamma ^{n-1}\) und \(A\) läßt sich eine Reihe von Aussagen machen, z. B: \(\varGamma _1^{n-1}\) \(\varGamma _2^{n-1}\) seien \((n-1,R)\)-Zyklen vom Typus \(t_i\) \((i=2,3)\) in \(A_1\) bzw. \(A_2\), \(A_1+A_2\subset P_i (P_i\in \mathfrak P_i)\) und \(\varGamma _1^{n-1}\sim 0\) in \(\bar P_i\), \(\varGamma _2^{n-1}\sim 0\) in \(\bar P_i\), ferner \(\varGamma _1^{n-1}\sim \varGamma _2^{n-1}\) in \(A_1+A_2\); dann gilt für die Träger: \[ H_1-(A_1+A_2)=H_2-(A_1+A_2). \] Man fordert nun: \((D_1)\) Für einen \((n-1,R)\)-Zyklus in \(A\) \(\varGamma ^{n-1}\) vom Typus \(t_2\) oder \(t_3\) soll \(H-A\) in \(R\) offen sein. \(H-A\) heißt das ``Innere'' des Zyklus \(\varGamma ^{n-1}\). Zu jedem Punkt \(a\) im Innere von \(\varGamma ^{n-1}\) gibt es eine Umgebung \(W\) derart, daß\ jeder Umgebung \(V\subset W\) ein (bis auf Homologie in \(\bar V-V\) bestimmter) \((n-1,R)\)-Zyklus in \(\bar V-V\varDelta ^{n-1}\) vom Typus \(t_2\) zugeordnet ist, für den \(\bar V\) Träger der Homologie \(\varDelta ^{n-1}\sim 0\) ist und \(\varGamma ^{n-1}\sim \varDelta ^{n-1}\) in \(H-V\) gilt. Axiom \((D_2)\): Jeder Punkt \(a\) vom \(R-S\) ist im Innern eines \((n-1,R)\)-Zyklus vom Typus \(t_2\) enthalten, hat zur Folge: Man kann für jede Umgebung \(V\), die in einer gewissen Umgebung \(W_0\) von \(a\) liegt, einen \((n-1, R)\)-Zyklus in \(\bar V-V\) \(\varDelta ^{n-1}\) vom Typus \(t_3\) wählen, für den \(\bar V\) Träger der Homologie \(\varDelta ^{n-1}\sim 0\) ist; und: \(R-S\) ist in jedem Punkt \(n\)-dimensional. Axiom (E): Zu jedem Punkt \(a\) von \(R-S\) und jeder Umgebung \(Q\) von \(a\) gibt es eine Umgebung \(Q_1\subset Q\) mit folgender Eigenschaft: Wenn \(Q_2\subset Q_1\) eine Umgebung von \(a\) ist, so gibt es eine Umgebung \(Q_3\subset Q_2\) derart, daß\ zwei \((n-1,R)\)-Zyklen in \(\bar Q_1-Q_2\varGamma _1^{n-1},\varGamma _2^{n-1}\), die in \(\bar Q_1\) homolog 0 sind, bei passender Wahl der rationalen Zahlen \(r_1,r_2 (\neq 0, 0)\) in \(\bar Q-Q_3\) die Homologie \(r_1\varGamma _1^{n-1}+r_2\varGamma _2^{n-1}\sim 0\) erfüllen. Für zwei \((n,R)\)-Zyklen mod \((R-U)\) \(C_1^n,C_2^n\),wo \(U\) eine Umgebung von \(a\in R-S\) ist, liefert das: Es gibt eine Umgebung \(V\subset U\), so daß\ für gewisse rationale \(r_1,r_2 (\neq 0, 0)\) \(r_1C_1^n+r_2C_2^n\sim 0\mod (R-V)\) gilt. Das letzte Axiom (F) dieser Gruppe besagt: \(R-S\) ist orientierbar. Das bedeutet folgendes: Bezeichnet \(\varTheta _2(a)\) die Gesamtheit der \((n-1,R)\)-Zyklen vom Typus \(t_2\) in \(A\), wo \(A\) zu \(a\in R-S\) fremd ist, so heißt \(R-S\) ``im Punkte \(a\) orientiert'', wenn jedem \(\varGamma ^{n-1}\in \varTheta _2(a)\) eine rationale Zahl \(\omega (a,\varGamma ^{n-1})\) zugeordnet ist, die dann und nur dann verschwindet, wenn der Träger der Homologie \(\varGamma ^{n-1}\sim 0\) den Punkt \(a\) nicht enthält, und folgende Regeln befolgt: \[ \begin{gathered} \omega (a,r\varGamma ^{n-1})=r\omega (a,\varGamma ^{n-1}), \quad r \quad \text{rational};\\ \omega (a,\varGamma _1^{n-1}+\varGamma _2^{n-1})= \omega (a,\varGamma _1^{n-1})+\omega (a,\varGamma _2^{n-1}) \end{gathered} \] immer dann, wenn alle drei Zyklen zu \(\varTheta _2(n)\) gehören. Es gibt immer eine Orientierung \(\omega (a,\varGamma ^{n-1})\) in jedem einzelnen Punkt \(a\) von \(R-S\), und alle möglichen Orientierungen erhält man durch \(s\omega (a,\varGamma ^{n-1}), s\neq 0\) rational. \(R-S\) heißt orientierbar, wenn in jedem Punkt von \(R-S\) eine Orientierung festgelegt ist, mit folgenden Eigenschaften: Zu \(a\in R-S\) und \(\varGamma ^{n-1}\in \varTheta _2(a)\) gibt es eine Umgebung \(U\) von \(a\), so daß\ für \(x\in U\) gilt: \(\varGamma ^{n-1}\in \varTheta _2(x)\) und \(\omega (x,\varGamma ^{n-1})=\omega (a,\varGamma ^{n-1})\). - Auf Grund dieser Axiome wird ein \((n,R)\)-zyklus mod\(S\), der \textit{Hauptzyklus} \(G^n\), konstruiert, der ganz \(R\) bedeckt: Es ist \[ G^n(\mathfrak U)=\sum \limits _ir_k\tau _k^n, \] wo die \(\mathfrak U\) Netze einer gewissen vollkommen vollständigen Teilfamilie \(\varPsi \) von \(\varPhi _1\) sind, die einer großen Anzahl von durch die Axiome implizierten Bedingungen unterliegt, die \(\tau _k^n(n,\mathfrak U)\)-Simplexe bedeuten und die \(r_k\) im wesentlichen folgendermaßen bestimmt sind: Unter den nach Axiom \((D_2)\) jedem Punkt von \(R-S\) zugeordneten \((n-1,R)\)-Zyklen ist ein geeignetes abzählbares Teilsystem \(\varGamma _i^{n-1}\) \((i=1,2,\dots )\) ausgewählt, so daß\ jeder Punkt von \(R-S\) im Innern eines \(\varGamma _i^{n-1}\) liegt; \(C_i^n\) sei ein \((n,R)\)-Zuklus \(\mod A_i\) in \(H_i\) (wo \(A_i,H_i\) für \(\varGamma _i^{n-1}\) dieselbe Bedeutung haben wie früher \(A\), \(H\) für \(\varGamma ^{n-1}\)), dessen Rand in \(A_i\) homolog \(\varGamma _i^{n-1}\) ist und der noch gewisse andere Bedingungen erfüllt. \(\tau _k^n\) kommt dann mit einem gewissen Koeffizienten in \(C_i^n(\mathfrak U)\) vor, und dieser Koeffizient wird gleich \(r_k\omega _{i\nu }\) gesetzt, wo \(\omega _{i\nu }=\omega (a_{\nu },\varGamma _i^{n-1})\) und der Punkt \(a_{\nu }\) aus einer gewissen Fo lge innerhalb des Trägers der Homologie \(\varGamma _i^{n-1}\sim 0\) gewählt wird, so daß\ \(\omega _{i\nu }\neq 0\). \(G^n\) hat noch folgende Eigenschaft: Ist \(\mathfrak U_1\) eine Verfeinerung von \(\mathfrak U\), so gilt für die Projektion (vgl. a. a. O.) \(\pi G^n(\mathfrak U_1)=G^n(\mathfrak U) \mod S\). Bei der Bestimmung von \(G^n\) besteht noch eine gewisse Willkür. Ist \(\bar \varPsi _0\) die vollkommen vollständige Teilfamilie der in bezug auf ein Netz \(\mathfrak Z\) einer gewissen Familie und das zugehörige \(\mathfrak T\) (s. o.; auch \(R_0\) hat dieselbe Bedeutung wie dort) bequemen Netze \(\mathfrak U\) von \(\varPsi \), so kann man eine formale Dualitätseigenschaft beweisen: Jedem inneren Simplex \(\sigma _i^h\) \((0\leqq h\leqq n)\) von \(\mathfrak Z\) ist eindeutig eine \((n-h,\mathfrak U)\)-Kette \(K^{n-h}(\sigma _i^h,\mathfrak U)\) zugeordnet derart, daß\ die Inzidenzrelationen zwischen den \((h,\mathfrak Z)\)-Simplexen und den zugeordneten Ketten \(K^{n-h}(\sigma ^h,\mathfrak U)\) die üblichen Dualitätsrelationen erfüllen und \[ G^n(\mathfrak U)=\sum \limits _iK^n(\sigma _i^0,\mathfrak U)\mod \overline {R-R_0} \] ist; dazu kommen noch gewisse Durchschnittseigenschaften für die \(\sigma ^h\) und die Simplexe der zugeordneten \(K^{n-h}(\sigma ^h,\mathfrak U)\). Die \(K^{n-h}(\sigma ^h,\mathfrak U)\) heißen ``fundamentale'' Ketten, aus ihren aufgebaute \(\sum \limits _ic_iK_i^{n-h}(\sigma _i^h,\mathfrak U)\) (\(c_i\) rational) ``elemente'' \(\mathfrak U\)-Ketten. Ist \(\mathfrak U_1\), eine Verfeinerung von \(\mathfrak U\), so gilt \(\pi K^{n-h}(\sigma ^h,\mathfrak U_1)= K^{n-1}(\sigma ^h,\mathfrak U)\mod \overline {R-R_0}\). Jeder wesentliche \((n,R)\)-Zyklus \(\mod S\) (Definition a. a. O.) ist \(\mod \overline {R-R_0}\) gleich einer elementaren \((n,\mathfrak U)\)-Kette. Um die formale Dualitätseigenschaft geometrisch sinnvoll zu machen, muß\^^Mman noch dreierlei wissen: (1) Die \(K^{n-p}(\sigma ^p,\mathfrak U)\) sind nicht 0. (2) Für jeden \((n-p,R)\)-Zyklus \(C^{n-p}\) ist \(C^{n-p}(\mathfrak U)\) einer elementaren \(\mathfrak U\)-Kette homolog. (3) Wenn eine elementare \((n-p,\mathfrak U)\)-Kette homolog 0 ist, so berandet sie auch eine elementare \((n-p+1,\mathfrak U)\)-Kette. Erst diese drei Eigenschaften sichern, daß\ die Homologietheorie der elementaren Ketten die der gewöhnlichen Ketten richtig wiedergibt. Das folgt - unter weiterer Einschränkung der Netzfamilien - aus den folgenden beiden Axiomengruppen, die Homologieeigenschaften der Zyklen aller Dimensionen \(\leqq n-1\) bzw. \(n-2\) betreffen: \((G^k)\) Zu jeder Umgebung \(Q\) eines jeden Punktes \(a\in R-S\) gibt es eine Umgebung \(P\subset Q\) derart, daß\ jeder \((k,R)\)-Zyklus in \(\bar P\) in \(\bar Q\) homolog 0 ist; hierbei ist \(0\leqq k\leqq n-1\). \((H^k)\) Zu jeder Umgebung \(P\) eines Punktes \(a\) von \(R-S\) gibt es eine Umgebung \(P_1\subset P\) mit folgender Eigenschaft: Man kann Umgebungen \(P_2\subset P_1\) und \(P_3\subset P_2\) bestimmen, so daß\ für einen \((k,R)\)-Zyklus in \(\bar P_1-P_2\varGamma ^k\) mit \(\varGamma ^k\sim 0\) in \(\bar P_1\) auch \(\varGamma ^k\sim 0\) in \(\bar P-P_3\) gilt; hierbei sei \(0\leqq k\leqq n-2\). Der Beweis der Eigenschaften (1)-(3) ist langwierig; es folgt (1) aus den Axiomen \((G^k)\), (2) aus den Axiomen \((H^k)\) allein, für (3) werden beide Axiomengruppen benutzt. Übrigens braucht man, um (1)-(3) für ein festes \(p\) zu beweisen, \((G^k)\) nun für \(n-p\leqq k\leqq n-1\) und \((H^k)\) für Max\((0,n-p-1)\leqq k\leqq n-2\). - Einige der Axiome \((G^k)\) und \((H^k)\) sind eine Folge der übrigen, nämlich \((G^k)\) für \(0\leqq k\leqq \dfrac 12(n-1)\) und \((H^k)\) für \(0\leqq k\leqq \dfrac 12 n-1\). Da in den \(\sigma ^k\) und \(K^{n-h}(\sigma ^h,\mathfrak U)\) ein Analogon zweier dualer Unterteilungen einer Mannigfaltigkeit vorliegt, kann man die Theorie des \textit{Kronecker}schen Index entwickeln. Sind \(A_1,A_2\) zwei kompakte Teilmengen von \(R\) mit \(A_1A_2S=0\), so sei \(\varGamma _1\) die Gesamtheit der \(p\)-Zyklen \(\mod A_1S\) in \(A_1,\varGamma _2\) die der \((n-p)\)-Zyklen \(\mod A_2S\) in \(A_2\). Je zwei Zyklen \(C^p\in \varGamma _1, C^{n-p}\in \varGamma _2\) kann man dann eine rationale Zahl \(C^pC^{n-p}\) zuordnen, die 0 wird, wenn \(C^p\sim 0\mod A_1S\) in \(A_1\) oder \(C^{n-p}\sim 0\mod A_2S\) in \(A_2\), und die bekannten formalen Eigenschaften hat: \((rC^p)C^{n-p}=C^p(rC^{n-p})=r(C^pC^{n-p})\), \(r\) rational; \[ C^p(C_1^{n-p}+C_2^{n-p})=C^pC_1^{n-p}+C^pC_2^{n-p}; (C_1^p+C_2^p)C^{n-p}=C_1^pC^{n-p}+C_2^pC^{n-p}. \] (Eine Vertauschungsregel besteht, wird aber hier nicht beweisen; Verf. wird die Schnitttheorie in einer anderen Arbeit ausführlich behandeln.) Man erhält \(C^pC^{n-p}\), indem man \(C^{n-p}\) durch eine homologe elementare Kette ersetzt und dann \(C^pC^{n-p}=\sum \limits _ia_ib_i\) setzt, wo die Koeffizienten der Simplexe \(\sigma _i^p\) in \(C^p\), die \(b_i\) die der entsprechenden \(K^{n-p}(\sigma _i^p,\mathfrak U)\) in \(C^{n-p}\) sind. Mit diesen Hilfsmitteln kann man nach der Methode von \textit{Pontrjagin} (Über den algebraischen Inhalt topologischer Dualitätssätze, Math. Ann. 106 (1931), 165-205;F. d. M. \(57_{\text{I}}\)) Dualitätssätze beweisen. Ist \(S_2\) eine bikompakte Teilmenge von \(S_1=S-S_2\); ist ferner \(\varGamma _1\) der Modul der \((p,R)\)-Zyklen \(\mod SA_1\) in \(A_1\), wo \(A_1\) alle bikompakten Teilmengen von \(R\) mit \(SA_1\subset S_1\), durchläuft und zwei Zyklen \(C_1^p,C_2^p\) von \(\varGamma _1\) als gleich angesehen werden, wenn für jede Umgebung \(\varOmega _1\) von \(S_1\) bei geeigneter Wahl von \(A_1\), \(SA_1\subset \varOmega _1\), gilt: \(C_1^p\sim C_2^p \mod \bar {\varOmega _1}A_1\) in \(A_1\); ist schließlich \(\varGamma _2\) der Modul der \((n-p,R)\)-Zyklen \(\mod SA_2\) in \(A_2\), wo \(A_2\) alle bikompakten Teilmengen von \(R\) mit \(SA_2\subset S_2\) durchläuft und \(C_1^{n-p},C_2^{n-p}\) als nicht verschieden angesehen werden, wenn für jede Umgebung \(\varOmega _2\) von \(S_2\) bei passender Wahl von \(A_2\), \(SA_2\subset \varOmega _2\), gilt: \(C_1^{n-p}\sim C_2^{n-p} \mod \bar \varOmega _2A_2\) in \(A_2\), so sind die Moduln \(\varGamma _1\) und \(\varGamma _2\) zueinander primitiv im Sinne von \textit{Pontrjagin} - mit \(C^pC^{n-p}\) als Produkt - und dabei isomorph. (Vgl. Formel (7) auf S. 142 von \textit{Lefschetz}s Topology, 1930; F. d. M. \(56_{\text{I}}\),491-497.) \(S=0\) entspricht dem \textit{Poincaré}schen Dualitätssatz. Auch der allgemeine \textit{Pontrjagin}sche (1928; F. d. M. 54, 608 (JFM 54.0608.*)), der \textit{Alexander}sche Dualitätssatz und ein weiterer Satz von \textit{Lefschetz} (Topology, S. 149, Formel (20)) haben hier ein Analogon. In einer späteren Arbeit (Sur les nombres de Betti locaux, Annals of Math. (2) 35 (1934), 678-701; F. d. M. \(60_{\text{II}}\)) hat Verf. dem Axiomensystem eine andere Gestalt gegeben; die Note ``On general manifolds'' (Proceedings USA Academy 22 (1936), 110-111; F. d. M. 62) enthält Hinweise auf Vereinfachungen und Verallgemeinerungen hinsichtlich der Wahl des Koeffizientensystems.
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