Note on the gyroscope. (Q560375)

Ein Kreisel, der mit konstanter Winkelgeschwindigkeit \(\nu \) rotiert, bewege sich um einen Punkt \(O\) seiner Achse unter dem Einfluß\ einer im Achsenpunkt \(P\) \((OP = 1)\) angreifenden, achsensenkrechten Kraft \(\mathfrak F\). Die Komponenten von \(\mathfrak F\) in Richtung der Tangente und der Hauptnormalen der vom Punkt \(P\) unter Einwirkung dieser Kraft beschriebenen Raumkurve \(C\) seien \(T\) und \(Q\). Die Bewegung des Punktes \(P\), die wegen \(OP =1\) an die Fläche der Einheitskugel um \(O\) gebunden ist, ist dann gegeben durch die Grundgleichungen \[ A \frac {dv}{dt} = T \;\text{und} \;(2) \;A\kappa v^2 + C\nu v = Q, \tag{1} \] wo \(C\) und \(A\) die Trägheitsmomente um die Achse und um eine Normale zur Achse durch \(O\) und \(\kappa \) die Biegung (Krümmung) der Raumkurve bedeutet. Verf. zeigt nun, daß\ die Gleichungen (1) und (2) auch gedeutet werden können als die Bewegungsgleichungen eines elektrisch geladenen Massenteilchens \(m\) unter der Einwirkung der gleichen Kraft \(\mathfrak F\), dessen Bewegung an die Fläche einer Einheitskugel gebunden ist, in deren Mittelpunkt \(O\) sich der Pol eines Magneten befindet. Diese Gleichsetzung ist dadurch möglich, daß\ der für die Kreiselbewegung charakteristische Term der Gleichung (2), \(Q_2 = C\nu v\), hier bei passender Wahl der Ladung \(e\), bzw. der Feldstärke \(\mathfrak H\) durch die ebenfalls senkrecht zur Bewegungsrichtung wirkende und mit der Geschwindigkeit \(v\) proportional wachsende Massenbeschleunigung des Teilchens \(m\) durch die Feldstärke \(\mathfrak H\) (der Vektor \(\mathfrak H\) steht überall senkrecht auf der Einheitskugel, fällt also mit der Binormalen der Kurve zusammen) \[ Q_2 = \Big | \frac {e}{c} \mathfrak v \times \mathfrak H \Big | \] kompensiert werden kann. (VII 1.)