Die mathematische Denkweise. (Q562776)

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Die mathematische Denkweise.
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    Die mathematische Denkweise. (English)
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    1932
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    Verf. sieht in der antiken Lehre von der mathematischen Natur der Seelenkräfte etwas ganz Wesentliches, das tief im natürlichen Empfinden des Menschen verankert ist und aller wahren und großen Kunst und Gedankenschöpfung innewohnt. Diese Lehre bezieht sich insbesondere auf die ``Symmetrien'', die wir heute als ``Gruppen'' bezeichnen würden. Sie finden sich, rein äußerlich gesehen, schon in der Ornamentik und Architektur (geometrisch) und bestimmen als wichtiges Schema den äußeren Aufbau des Musikstückes (Zahl). Sie regeln aber auch die gedankenharmonische Entwicklung der so schwer verständlichen Naturphilosophie vergangener Tage (als Beispiel wird \textit{Dante} angeführt) und werden wohl erstmals bei den Platonikern bewußt gedeutet und empfunden, von den Neuplatonikern weiter ausgebaut (\textit{Proklus}, \textit{Plotin}) und führen geradlinig weiter zur Astrologie, aber ebensogut zu einer späten Frucht, zu \textit{Goethe}s Farbenlehre. Das alles wird mit glänzender Einfühlung in die Urschriften entwickelt und zeugt einerseits von seltener Gemütstiefe, andrerseits von einer grandiosen Fähigkeit, die Dinge ``zusammenzuschauen''. Den Schluß des eigenartigen Werkes bildet des Verf. Vortrag zum Gedächtnis an den 300. Todestag \textit{Kepler}s, in dem sich (harmonice mundi!) ``die mathematische Denkweise besonders eindrucksvoll verkörpert''.
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