Memoir on the analytical operations and projective Sets. I, II. (Q563043)

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Memoir on the analytical operations and projective Sets. I, II.
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    Memoir on the analytical operations and projective Sets. I, II. (English)
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    1933
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    Diese beiden Veröffentlichungen bilden den ausgedehnten und inhaltsreichen ersten Teil einer groß angelegten Abhandlung. Der hier vorliegende erste Teil ist einer eindringenden Untersuchung der \textit{Hausdorff}schen \(\delta s\)-Operation und der damit in engem Zusammenhang stehenden, von den Verf. eingeführten ``analytischen Operationen'' gewidmet, mit dem Ziel, sich dadurch ein brauchbares Hilfsmittel für die im zweiten Teil geplante Untersuchung der projektiven Mengen zu verschaffen. Dieser erste Teil umfaßt drei Kapitel, von denen Kap. 1 in Fundamenta 18, Kap. 2 und 3 in Fundamenta 20 enthalten ist. Kap. 1. Allgemeine Theorie der \textit{Hausdorff}schen \(\delta s\)-Operationen: Ist \(\mathfrak N\) eine Menge von Folgen \(v = (n_1, n_2,\ldots )\) von natürlichen Zahlen, so wird der Ausdruck \[ \varPhi (E_1,E_2,\ldots ) = \sum _{v \in \mathfrak N} \prod E_{n_i} \] nach \textit{Hausdorff} (Mengenlehre, 2. Aufl. (1927; F. d. M. 53. 169), S. 89) als \(\delta s\)-Funktion der Mengen \(E_1, E_2, \ldots \) bezeichnet. Die \(\mathfrak N\) zugeordnete Menge \(N\) von irrationalen Zahlen \(x = \frac {1|}{|n_1}+ \frac {1|}{|n_2}+ \cdots \) werde die ``Basis'' der \(\delta s\)-Funktion genannt. Soll in der Bezeichnung die Basis \(N\) zum Ausdruck gebracht werden, so wird geschrieben: \(\varPhi _N\) (die entsprechende Bedeutung hat später der Index \(N\) in \(\mathfrak {H}_N\)). \(R\) sei der Raum, dessen Teilmengen betrachtet werden. Eine Mengenfunktion \(\varPhi (\{E_\xi \})\), deren Argumente und Werte Mengen von \(R\) sind, wird von den Verf. als ``analytische Funktion'' bezeichnet, wenn sie die folgenden Bedingungen erfüllt: Gegeben seien irgend zwei Systeme von Argumenten \(\{E^{(1)}_\xi \}\) und \(\{E^{(2)}_\xi \}\) und zwei Punkte \(a\) und \(b\) aus \(R\). Wenn hierfür \[ a\in \varPhi (\{E^{(1)}_\xi \}), \quad b \text{ non}\in \varPhi (\{E^{(2)}_\xi \}) \leqno (1) \] gilt, dann existiere mindestens ein \(\xi \), so daß entweder \[ a\in E^{(1)}_\xi, \quad b \text{ non}\in E^{(2)}_\xi \leqno (2) \] oder \[ a\text{ non}\in E^{(1)}_\xi, \quad b \in E^{(2)}_\xi \leqno (3) \] gilt. Eine nicht-konstante Funktion \(\varPhi (\{E_\xi \})\), für welche stets aus (1) die Aussage (2) folgt, wird eine ``positive analytische Funktion'' genannt. Die \(\delta s\)-Funktionen sind positive analytische Funktionen. \(\mathfrak {K}\) sei eine gegebene Mengenklasse; dann werde die Klasse der Mengen von der Form \(\varPhi (\{(E_\xi \})\), wobei alle \(E_\xi \in \mathfrak {K}\) sind, mit \(\mathfrak {H(K)}\) bezeichnet, und \(\mathfrak {H(K)}\) heißt die der Operation \(\varPhi (\{E_\xi \})\) ``zugeordnete'' Mengenklassen-Operation. Zwei analytische Operationen \(\varPhi ^{(1)}\) und \(\varPhi ^{(2)}\) werden ``äquivalent'' genannt, wenn die zugeordneten Mengenklassen-Operationen \(\mathfrak {H}^{(1)}\) und \(\mathfrak {H}^{(2)}\) zusammenfallen, d. h. wenn für jedes \(\mathfrak {K}\) \[ \mathfrak {H^{(1)}(A) = H^{(2)}(A)} \] ist. Dann ergibt sich: Jede positive (bzw. jede beliebige) analytische Operation \(\varPhi \{(E_n\})\), ausgeübt auf ein abzählbares System von Mengen \(\{E_n\}\), ist äquivalent mit einer \(\delta s\)-Funktiou dieser Mengen (bzw. dieser Mengen und ihrer Komplemente). Ferner wird gezeigt, daß sich jede \(\delta s\)-Operation reduzieren läßt auf die Operationen: Additionen und Durchschnittsbildungen von abzählbar vielen Mengen, (kombinatorische) Produktbildungen und eine Projektion, wobei alle diese Operationen auf die Argumente und auf die Basis der \(\delta s\)-Funktion ausgeübt werden. Auch Verallgemeinerungen der ``analytischen Operationen'' bzw. der ``\(\delta s\)-Funktionen'' werden definiert: ``quasi-analytische Operationen'' und ``\(\delta s\)-Funktionen mit variabler Basis'' (``\(v\delta s\)-Funktionen''); und hierfür werden analoge Sätze hergeleitet. Weiterhin (\S {} 2) wird die Basis gewisser \(\delta s\)-Funktionen untersucht; und zwar werden hierbei a) ``zusammengesetzte'' \(\delta s\)-Funktionen und b) ``komplementäre'' \(\delta s\)-Funktionen betrachtet. (Diese letzteren sind die \textit{Hausdorff}schen \(\sigma d\)-Funktionen.) Mit a) hängen die ``normalen'' \(\delta s\)-Operationen \(\varPhi _N\) zusammen, die hier (abweichend von \textit{Kolmogoroff} (1928; F. d. M. 54, 94 (JFM 54.0094.*)-96)) durch \[ \mathfrak {H}_N(\mathfrak {H}_N(\mathfrak {K})) = \mathfrak {H}_N(\mathfrak {K}) \qquad \text{ für jedes }\mathfrak {K} \] definiert werden. In \S {} 3 werden Projektionen von Mengen eines Produktraumes \(R^{(0)} = R \times R^{(1)}\) auf den Raum \(R\) untersucht. Zunächst wird ein Begriff der ``Projektivität'' eines in \(R^{(0)}\) enthaltenen Mengensystems zu einem in \(R\) enthaltenen Mengensystem definiert und genauer erörtert. Sodann werden Klassen von Projektionen von Mengen, die zu \(\mathfrak {H}_N(\mathfrak {K})\)-Klassen gehören, untersucht, wobei \(\mathfrak {K}\) gewisse Bedingungen erfüllt. Ist insbesondere \(\mathfrak {K}\) die Klasse der abgeschlossenen (bzw. offenen) Mengen, so ergibt sich (wenn \(R^{(1)}\) als nicht-abzahlbarer, kompakter metrischer Raum vorausgesetzt wird), daß die Klasse der Projektionen der Mengen von \(\mathfrak {H}_N(\mathfrak {K})\) selbst wieder eine derartige (mittels abgeschlossener (bzw. offener) Argumente \(\mathfrak {K}\) entstehende) \(\delta s\)-Klasse \(\mathfrak {H}\) bildet. Auch wird eine recht einfache analytische Darstellung einer solchen Klasse von Projektionen gegeben (nicht als \(\delta s\)-Funktion). In diesem Projektionssatz sind alle früheren diesbezüglichen Resultate (der Verf., von \textit{Braun} und von \textit{Sierpiński}) enthalten. Eine Verallgemeinerung dieses Projektionssatzes gab später \textit{Hausdorff} (1933; F. d.M. \(59_{\text{II}}\), 885). Schließlich werden (in \S {} 4) einige Eigenschaften von \(\mathfrak {K}\) untersucht, die gegenüber der Operation \(\mathfrak {H}_N(\mathfrak {K})\) für jede Basis \(N\) invariant bleiben; die Verf. nennen eine solche Eigenschaft ``transitiv''. Kap. 2 behandelt ``verallgemeinerte \textit{Suslin}sche Operationen'' (abgekürzt: v. S. O.), die eine spezielle Klasse von \(\delta s\)-Operationen bilden. Sie entstehen aus der bekannten \textit{Suslin}schen (zu den (\(A\))-Mengen führenden) Operation, wenn die Gesamtheit aller möglichen Folgen natürlicher Zahlen durch irgendeine Menge \(\mathfrak {N}\) solcher Folgen ersetzt wird. Die (wie oben) \(\mathfrak {N}\) zugeordnete Menge irrationaler Zahlen wird wieder mit \(N\) bezeichnet. Gehören die Mengen, auf welche die Operation ausgeübt wird, einer Klasse \(\mathfrak {K}\) an, so bedeute \(S_N(\mathfrak {K})\) die Klasse aller durch die v. S. O. entstandenen Mengen. Die Verf. bezeichnen eine Klasse \(\mathfrak {K}\) von Mengen als eine ``\(d\)-Klasse'', wenn 1) die Summe aller Mengen von \(\mathfrak {K}\) selbst zu \(\mathfrak {K}\) gehört und 2) mit irgend zwei Mengen aus \(\mathfrak {K}\) ihr Durchschnitt zu \(\mathfrak {K}\) gehört. Dann wird (\S {} 2) der Satz bewiesen: Damit für jede \(d\)-Klasse \(\mathfrak {K}\) \[ S_N(\mathfrak {K}) \subset S_M(\mathfrak {K}) \] gelte, ist notwendig und hinreichend, daß \(N\) ein stetiges Bild von \(M\) ist. - Wird hierin die \(d\)-Klasse \(\mathfrak {K}\) durch einen Ring \(\mathfrak {K}\) ersetzt, so lautet die entsprechende Bedingung, daß \(N\) ein stetiges Bild von \(M \times \varDelta \) ist, wobei \(\varDelta \) die Menge derjenigen Punkte des Intervalls \(<0,1>\) bezeichnet, in deren Dezimalbruchentwicklung nur die Ziffern 0 und 1 auftreten. \S {} 3 untersucht die Klassen \(S_N(\mathfrak {F})\), wobei \(\mathfrak {F}\) die Klasse der abgeschlossenen Mengen eines kompakten metrischen Raumes \(R\) bezeichne. \(S_N(\mathfrak {F})\) erweist sich als identisch mit der Klasse der stetigen Bilder der Menge \(N \times \varDelta \). Hieraus folgt leicht ein Satz von \textit{Sierpiński} (Sur une généralisation d'opération (\(A\)), C. R. Soc. sc. Varsovie 22 (1930), 174-179; F. d. M. \(57_{\text{II}}\)). Ein (kürzeres) Kap. 3 (das unter wesentlicher Mitwirkung von \textit{Kolmogoroff} entstanden ist) untersucht eine spezielle Sorte von Operationen, die von den Verf. als ``\textit{Kolmogoroff}sche Operationen'' bezeichnet werden. Hier handelt es sich nicht - wie in den beiden ersten Kap. - um Operationen, die sich auf Mengensysteme beziehen, sondern um Operationen von Operationen. Auch hier ist der eigentliche Zweck die spätere Anwendung auf die projektiven Mengen.
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