Tauberian theorems. (Q563843)
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scientific article
Language | Label | Description | Also known as |
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English | Tauberian theorems. |
scientific article |
Statements
Tauberian theorems. (English)
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1932
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Im Anschluß\ an frühere vorbereitende Arbeiten (1927, 1928; F. d. M. 53, 283 (JFM 53.0283.*); 54, 241) entwickelt Verf. eine großangelegte allgemeine Theorie der Um\-kehrsätze \textit{Tauber}scher Art (Tauberian theorems) mittels harmonischer Analyse. Man weiß, daß\ die tiefer gelegenen Umkehrsätze, wie etwa der des \textit{Abelschen} Verfahrens, zu ihrer ursprünglichen Bewältigung schwierige spezielle analytische Methoden erforderten. \textit{R. Schmidt} (1925; F. d. M. 51, 182 (JFM 51.0182.*), 184) gab als erster eine umfassendere Theorie, indem er den Zusammenhang aller dieser speziellen Fragen mit einem gewissen \textit{Stieltjes}schen Momentenproblem erkannte und als gemeinsamen Aus\-gangspunkt nutzbar machte. Dieze Methode versagt freilich bei dem wegen der Äquivalenz (im speziellen Falle) mit dem Primzahlsatze besonders wichtigen Umkehrsatze des \textit{``Abels}chen Verfahrens'' für \textit{Lambert}-Reihen. Die Arbeit des Verf. zeigt nun die kraftvolle Rolle, welche die harmonische Analyse, genauer die \textit{Fourier}sche Transformation, in diesem Problemkreise zu spielen vermag. Viele der \textit{R. Schmidts}chen Gesichtspunkte werden jetzt erst voll auswertbar, und man erhält sehr allgemeine Sätze mit durchsichtigen Beweisen, die wohl alle bisher bekannten \textit{Taubers}chen Sätze einschließlich desjenigen für \textit{Lambert}reihen leicht zugänglich machen. Aber auch wo man, wie z. B. beim \textit{Hardy-Littlewoods}chen Umkehrsatze des \textit{Abels}chen Verfahrens (1914; F. d. M. {bf 45}, 389), heute einfache spezi\-elle Beweisverfahren besitzt (\textit{Karamata} 1930; F. d. M. {bf \(56_I\)}, 210), werden diese von dem neuen allgemeinen Standpunkte aus erst ins rechte Licht gesetzt. Die Arbeit ist in acht Kapitel gegliedert: Kap. I gibt die entscheidenden Grundlagen für die Theorie. Es handelt sich hier um die Klasse aller Translationen \(f(x+\lambda )\), \(\lambda \) reell, wobei \(f(x)\) eine für alle reellen \(x\) definierte reelle oder komplexe Funktion ist. Und zwar wird, je nachdem \(f(x)\) der \textit{Lebesgues}chen Klasse \(L_1\) oder \(L_2\) angehört, die Abgeschlossenheit jener Translationen im Funktionenraume \(L_1\) oder \(L_2\) untersucht. Ist nun \[ g(u)=\frac {1}{\sqrt {2\pi }}\int \limits _{-\infty }^{\infty }f(x)e^{iux}dx \] die \textit{fouriers}che Transformierte von \(f(x)\), so ist notwendig und hinreichend für die Abgeschlossenheit der Translationen von \(f(x)\), daß\^^M\(g(u)\) (im Falle \(L_1\)) keine reellen Nullstellen bzw. (im Falle \(L_2\)) solche höchstens im Maße 0 besitzt. Im Hinblick auf \textit{``Stieltjes- Mittelbildungen''} wird etwas Entsprechendes noch für einen geeignet definierten \textit{``Stieltjes''}-Funktionenraum bewiesen. Kap. II liefert als unmittelbare Anwendungen asymptotische Eigenschaften von Mittelbildungen. Es sei \(f(x)\) eine beschränkte meßbare Funktion, während der Kern \(K_1(x)\) aus \(L_1\) sei. Dann ist das Nichtverschwinden (im Reellen) der \textit{Fouriers}chen Transformierten von \(K_1(x)\) hinreichend dafür. daß\^^Maus \[ \lim _{x\to \infty }\int \limits _{-\infty }^{\infty } f(\xi )K_1(\xi -x)d\xi = A\int \limits _{-\infty }^{\infty } K_1(\xi )d\xi \] für jeden Kern \(K_2(x)\) aus \(L_1\)auch \[ \lim _{x\to \infty } \int \limits _{-\infty }^{\infty } f(\xi )K_2(\xi -x)d\xi = A \int \limits _{-\infty }^{\infty } K_2(\xi )d\xi \] folgt. Wenn \(\int \limits _{-\infty }^{\infty } K_1(\xi )d\xi \neq 0\) ist, ist dies auch notwendig. Es folgen entsprechende Sätze bei \textit{Stieltjes}-Mittelbildungen, auch für den Fall nur einseitig beschränkter \(f(x)\). Kap. III bringt die allgemeinen Sätze \textit{Taubers}cher Art, deren wichtigster der folgende ist: \(f(x)\) sei in?dem Intervall \((-\infty, A)\) von beschränkter Schwankung,\newline \(f(-\infty ) =0\) und für alle \(y\) \[ \int \limits _{y}^{y+1}| df(x)| -f(y+1)+f(y)\leqq N. \tag{*} \] \(M(x)\) sei monoton fallend und stetig, \(M(-\infty )=1\) und für ein \(u>0\) mit \(x\to \infty \) \[ M(x)=O(e^{-ux}). \] Schließlich sei die durch \[ \varphi (x)=\frac {1}{\sqrt {2\pi }} \int \limits _{-\infty }^{\infty } M(x)e^{xz}dx \] in einem dewissen Streifen der rechten Halbebene definierte Funktion auf die imaginäre Achse (außer \(z=0\)) analytisch fortsetzbar und dort von 0 verschieden. Ist dann \[ \int \limits _{-\infty }^{\infty } M(\xi -x)df(\xi ) \] beschränkt und \[ \lim _{x\to \infty } \int \limits _{-\infty }^{\infty } M(\xi -x)df(\xi )=B, \] so gilt für jedes \(\varepsilon >0\) \[ \lim _{x\to \infty } \frac {1}{\varepsilon } \int \limits _{x}^{x+\varepsilon } f(\xi )d\xi =B. \] Die Bedingung (*) entspricht den \textit{Hardy-Littlewoods}chen Voraussetzungen beim \textit{Abels}chen Umkehrsatz. Ersetzt man sie durch die \textit{R. Schmidts}che Voraussetzung, daß\ \(f(x)\) ``schwach'' fallend sei, so kann auf \[ \lim _{x\to \infty } f(x)=B \] geschlossen werden. In Kap. IV wird zunáchst auf dem Wege über den aus den allgemeinen Sätzen folgenden \textit{Taubers}chen Satz bei der \textit{Lambert}-Reihe \(\sum \limits _{1}^{\infty }\Lambda _n \dfrac {x^n}{1-x^n}\) ein neuer Beweis des Primzahlsatzes gegeben, bei dem von der \textit{Riemanns}chen Funktion \(\zeta (s)\) nur benutzt wird, daß\ sie für \(\sigma \geqq 1\) (mit Ausnahme des Poles erster Ordnung \(s=1\) mit dem Residuum 1) regulär und \(\neq 0\) ist (vgl. \textit{Wiener} 1928; F. d. M. 54, 241 (JFM 54.0241.*)). Es folgt sodann ein Beweis der wichtigen Verallgemeinerung von \textit{Ikehara} (1931; F. d. M. \(57_{\text{I}}\), 212) des in diesem Zusammenhange bekannten \textit{Landau}schen Grenzwertsatzes (1907; F. d. M. 38, 295 (JFM 38.0295.*)) bei \textit{Dirichlets}chen Reihen. Kap. V bringt weitere Anwendungen, insbesondere auf asymptotische Entwicklungen, und die Untersuchungen von \textit{Hardy-Littlewood} zum \textit{Young}schen Kriterium bei \textit{Fourier}reihen (1928; F. d. M. 54, 302 (JFM 54.0302.*); s. a. \textit{Littauer}, 1929; F. d. M. \(55_{\text{II}}\), 734). In engem Anschluß\ an die ``gestrahlten Mittelbildungen'' von \textit{R. Schmidt} werden in Kap. VI allgemeinere Kerne \(K(x,\xi )\) bzw. \(M(x,\xi )\) als bisher herangezogen und so weitere Sätze \textit{Taubers}cher Art von \textit{Hardy- Littlewood} und insbesondere der \textit{R. Schmidts}che Umkehrsatz des \textit{Borel}schen Verfahrens bewiesen. Kap. VII bringt einige Sätze mit Anwendungen, die Verf. als ``quasi-tauberian'' bezeichnet, weil die für die Sätze \textit{Taubers}cher Art charakteristischen Beschränk\-ungen für \(f(x)\) unnötig sind. Es gilt z. B: \(K_1(x)\) sei stetig und beschränkt, \[ K_1(x)\sim A_1 e^{\lambda x},\quad A_1\neq 0,\quad \lambda >0;\quad \int \limits _{-\infty }^{\infty }| d(K_1(x) e^{-\lambda x})| <C. \] Für die Funktion \(R(z)\) seien \[ \int \limits _{-\infty }^{\infty } e^{-\lambda z}| dR(z)|,\quad \int \limits _{-\infty }^{\infty } | dR(z)| \] beschränkt, und es sei \[ K_2(x)=\int \limits _{-\infty }^{\infty } K_1(x-z)dR(z). \] Ist dann \(f(x)\) in jedem endlichen Intervall von beschränkter Schwankung, so folgt aus \[ \lim \limits _{y\to \infty } \int \limits _{0}^{\infty } K_1 (y-x)df(x)= A\int \limits _{-\infty }^{\infty } K_1(x)dx \] auch \[ \lim \limits _{y\to \infty } \int \limits _{0}^{\infty } K_2(y-x)df(x)= A\int \limits _{-\infty }^{\infty } K_2(x)dx. \] Im letzten Kap. werden zunächst die allgemeinen asymptotischen Sätze des Kap. II auf den Fall ausgedehnt, daß\ der gewöhnliche limes durch einen ``sublimes'' ersetzt wird. \[ \underset {x\to \infty } {slm} f(x)=A \] soll \[ \lim \limits _{B\to \infty }\frac {1}{B} \int \limits _{0}^{B} | f(x)-A| ^2 dx=0 \] bedeuten. Diese Definition steht in einer gewissen Analogie zur ``starken Konvergenz'' bei Folgen. Von hier aus entwirft Verf. einen Ausblick auf eine nicht-lineare Summierungstheorie. Die Arbeit endet mit einem umfangreichen Literaturverzeichnis. Überhaupt wird der Leser durch vielse historische und literarische Angaben im Text über den Stand der ganzen Theorie gut unterrichtet.
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