Generelle Feldtheorie. (Q564676)

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Generelle Feldtheorie.
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    Generelle Feldtheorie. (English)
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    1932
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    Das formale Material dieser Theorie (vgl. z. B. \textit{B. van Dntzig}, 1932; JFM 58.0757.*), welche, wie die Verf. betonen, das letzte darstellt, was sich auf dem Boden einer reinen Feldtheorie ohne Einführung irgendwelcher Ungenauigkeitsrelationen erreichen läßt, ist durch projektive Koordinaten \(x^0, x^1, x^2, x^3, x^4\), durch die Elemente eines allgemeinen projektiven Zusammenhanges und durch die Einführung einer ``Fundamentalquadrik'' (dreidimensionale quadratische Hyperfläche \(Q\) in jeder lokalen projektiven \(E^*_4)\) gegeben. Neue Koordinaten \(x^{\nu '}\) entstehen durch homogene Transformationen ersten Grades einer Gruppe \(\mathfrak H_5\), welche, da die Verhältnisse der \(x^{\nu '}\) beliebige Funtionen der Verhältnisse der \(x^\nu \) sind, im wesentlichen mit der \(\mathfrak G_4\) der gewöhnlichen Raum-Zeit-Transformationen zusammenfällt. Die ``Orte'' (Mengealler koinzidenten Punkte \(y^\nu =\lambda x^\nu \)) bleiben invariant gegenüber Transformationen der Gruppe \(\mathfrak F\):\( \bar {x^\nu } = \varrho x^\nu \). An Stelle der kontra/ und kovarianten Vektoren und Tensoren des lokalen Tangentialraums der Raum-Zeit-Mannigfaltigkeit treten im projektiven Kalkül kontra- und kovariante Punkte (definiert durch die Transformationsgesetze ihrer projektiven Koordinaten) und allgemeiner (durch Produkte und Summenbildung entstanden) kontra- und kovariante Projektoren (\(r\)-ten Grades). Zwei Projektoren, welche sich nur um einen skalaren Faktor unterscheiden, heißen koinzident. Die Menge koinzidenter kovarianter Punkte heißt Hyperebene, diejenige symmetrischer Projektoren von der Valenz (Stufe) zwei Quadrik usw. Die nächste Aufgabe ist jetzt die Erweiterung der projektiven Differentialgeometrie durch Einführung kovarianter Ableitungen: \[ \nabla _\mu v^\nu = \partial _\mu v^\nu + \Pi ^\nu _{\lambda \mu } v^\lambda, \quad \nabla _\mu w_\lambda = \partial _\mu w_\lambda - \Pi ^\nu _{\lambda \mu } w_\nu, \] die Definition einer projektiven Verwandtschaft vermittels des Operators \(x^\mu \Delta ^\mu \), insbesondere die der ``Korrespondenz''. Sodann wird in jeder lokalen \(E^*_4\) (bis auf einen Faktor) ein symmetrischer Projektor \(G_{\lambda \mu }\) ausgezeichnet, die dreidimensionale quadratische Hyperfläche \(Q\) (die Fundamentalquadrik): \[ G_{\lambda \mu } v^\lambda v^\mu = 0 \quad \text{mit~} \quad G_{\lambda \mu } x^\lambda x^\mu = - w^2 \neq 0; \] ihr Trängeitsindex ist 3, der Berührungspunkt \(x^\nu \) liegt nicht auf \(Q(w >0):\) die Indices werden durch die assoziierten Projektoren \[ G_{\lambda \mu }, G^{\mu \nu } (G_{\lambda \mu } G^{\mu \nu } = A^\nu _\lambda ) \] herauf- und heruntergezogen. Zum Aufbau einer generellen Feldtheorie wird jetzt die Existenz einer Quadrik \(G_{\lambda \mu }\) in jeder lokalen \(E^*_4\) vorausgesetzt. Dann stehen bereits zur Verfügung: die Hyperebene \(q_\lambda \), der Tensor \(g_{\lambda \mu }\), der Bivektor \(q_{\lambda \mu }\). Demgegenüber sind (im materiefreien Raume) Physikalisch gegeben: der Gravitationtensor \(g_{\lambda \mu }\), \quad der eletktromagnetische Bivektor \(F_{\lambda \mu }\), der Berührungspunkt \(q^v\), \qquad die uneigentliche Hyperebene \(q_{\lambda }\), und man hat also zunächst bis auf einen konstanten Dimensionsfaktor \(q_{\lambda \mu }\) mit \(F_{\lambda \mu }\) zu identifizieren. Dann wird ein projektiver Zusammenhang, der \(G_{\lambda \mu }\) kovariant konstant läßt, eingeführt und der Affinorteil der komarianten Ableitung eines beliebigen Affinors abgesetzt. Er bestimmt seinerseits eine affine Übertragung \({R \choose \nabla }\), die die Verf. mit der aus der gewöhnlichen Relativitätstheorie bekannten \textit{Riemann}schen Übertragung identifizieren. Dieser affine Zusammenhang kann nun wieder zu einem projektiv-\textit{Riemann}schen erweitert werden, der aber nicht symmetrisch ist. Mit Hilfe dieser Übertragungstheorie gelingt jetzt die Behandlung geodätischer Linien und die Ableitung der allgemeinen Bewegungsgleichungen in der Form: \[ \frac {\delta }{\delta \tau } p^\nu = 0, \quad p^\nu = mi^\nu + \frac {e}{k} q^\nu. \] Dabei ist unter \(mi^\nu \) der kinetische und unter \(\frac {e}{k} q^\nu \) der potentielle Impulsenenergiepunkt,, unter \(p^\nu \) also der totale Impulsenergiepunkt zu verstehen, so daß das Bewegungs- (und Erhaltungsgesetzt) lautet: Entlang der Bahnkurve eiener geladenen Masse ist ihr totaler Impulsenenergiepunkt kovariant konstant. Sodann werden die kombinierten Feldgleichungen für Gravitation und Elektrizität (im leeren Raum) aus dem einfachsten Varationsprinzip abgeleitet. Der weiteren physikalischen Entwicklung schicken jetzt die Verf. einen Abschnitt über die Geometrie der Sedenionen voraus. Dies hyperkomplexe Zahlensystem, erzeugt durch \textit{Diracs} nichtkommutative Größen \[ \alpha ^1, \alpha ^2, \alpha ^3, \alpha ^4; \alpha ^{(ij)} \overset {*} = g^{ij}, \alpha ^{ij} = \alpha ^i \alpha ^j, \] besteht aus der Gesamtheit aller hyperkomplexen Zahlen, die sich linear aus der Basis von sechzehn Grundzahlen darstellen lassen. Die Darstellung der Sedenionen durch ko-kontravariante Größen der Valenz zwei in einer vierdimensionalen Hilfs-\(E_4\), dem Spinraum, führt auf die \(\alpha ^k\) bzw. \(\alpha ^\nu \) korrespondierenden Spinoren \(\alpha ^{kC}_{..A}\), bzw. \(\alpha ^{\nu C}_{..A}\), Größen der Valenz drei, welche mit den beiden Indices \(A, C\) im Spinraum, mit dem dritten \(k\) bzw. \(\nu \) im raumzeitlichen Kontinuum liegen. Dann existiert eine und nur eine Signatur der Fundamentalquadrik, für die im Spinraum ein ``reelles'' Koordinatensystem, d. h. ein Koordinatensystem, bezüglich dessen alle Bestimmungzahlen der Spinoren \(\alpha ^{kc}_{..A}, \alpha ^{\nu c}_{..A}\) reell ausfallen, eingeführt werden kann. Die Darstellung der invarianten Ebenen \(E_1, \bar {E}_2\) des Spinraums (sie sind in bezug auf alle reelle Koordinatensysteme konjugiert-komplex) vermittelt die Größe: \[ \alpha ^0 \overset {*} = \alpha ^1 \alpha ^2 \alpha ^3 \alpha ^4. \] Mit den Ebenen \(E_2, \bar {E}_2\) ist eine charakteristische Zerspaltung aller Spinoren und Spinordichten gegeben, die von den Verf. insbesondere für Bivektordichten näher untersucht wird. Jetzt bedarf ese nur noch der Definition der kovarianten Ableitung \((\nabla _\mu )\) für kontra bzw. kovariante Spinvektorendichten vom Gewicht \(+\frac {1}{4}\) bzw. \(- \frac {1}{4}\), um die \textit{Dirac}schen Gleichungen in allgemein invariante Form zu bringen. Man erhält für den Fall eines auftretenden Gravitationsfeldes das Ergebnis \[ \frac {h}{i} \alpha ^\mu \overset {R} \nabla _\mu \psi ^C = 0, \] das sich mit \[ \frac {h}{i} \alpha ^\mu \nabla _\mu \psi ^C = 0 \] äquivalent erweist. Schließlich lassen sich die Lösungen der \textit{Dirac}schen Gleichung als die zum Eigenwert \(\frac {e}{k} - mci\) gehörigen Eigenfunktionen des Operators \(\frac {h}{i} \alpha ^{0 \mu } \nabla _\mu \) darstellen \((\alpha ^{0\mu } = -q_\lambda \alpha ^{\lambda \mu }, k= \sqrt {\frac {\varkappa }{2} }, \varkappa \) Gravitationskonstante, \(c\) Lichtgeschwindigkeit, \(h\) \textit{Planck}sche Konstane, \(e\) Ladung, \(m\) Masse). Ein Vergleich mit den älteren Theorien von \textit{Veblen-Horrmann} und \textit{Einstein-Mayer} zeigt deren Spezialcharakter gegnüber der hier entwickelten Theorie. Dabei finden die Verf. noch eine originelle graphische Darstellung für Lokalisierung und Abgrenzung der Gültigkeitsbereiche aller dieser Theorien.
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