Über die Werteverteilung der Riemannschen Zeta-funktion. II. (Q565698)

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Über die Werteverteilung der Riemannschen Zeta-funktion. II.
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    Über die Werteverteilung der Riemannschen Zeta-funktion. II. (English)
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    1932
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    Es handelt sich in dieser groß angelegten Arbeit darum, die Werteverteilung (im wahrscheinlichkeitstheorischen Sinne) der \textit{Riemann}schen \(\zeta \)-Funktion, genauer für \(\log \zeta (s)\) zu klären. In Teil I der Abhandlung (Acta Math. 54 (1930), 1-35; F. d. M. \(56_{\text{I}}\), 287) geschah dies für die Halbebene \(\sigma >1\) \((s = \sigma +it)\), während jetzt die Untersuchung auf den kritischen Streifen ausgedehnt wird. Dabei ist zunächst zu bemerken, daß der \(\log \zeta (s)\) in einem aus \(\sigma > \frac {1}{2}\) durch Aufschneiden entstehenden Gebiete \(\mathfrak G\) betrachtet wird, in welchem er eindeutig wird, welches also von der Lage der eventuellen Nullstellen von \(\zeta (s)\) in \(\sigma > \frac {1}{2}\) abhängt. Insofern hängt der Inhalt der ganzen Betrachtung von der unbewiesenen \textit{Riemann}schen Vermutung ab. Dagegen ist die Beweismethode selbst unabhängig von dieser Vermutung. Sie zeigt, daß man (von den Nullstellen abgesehen) die Werteverteilung der \(\zeta \)-Funktion genau beschreiben kann. Die beiden Hauptsätze (Verteilung auf einer Geraden bzw. in einem Streifen) lauten: I: Es sei \(\sigma _0 > \frac {1}{2}\). \(R\) sei ein beliebiges achsenparalleles Recgteck und \(L(T)\) die Gesamtlänge derjenigen Teilintervalle von \(|t| < T\) (in \(\mathfrak G\), für die der Wert von \(\log \zeta (\sigma _0 + it)\) in \(R\) liegt. Dann existiert die Wahrscheintlichkeit \[ \lim _{T \to \infty } \frac {L(T)}{2T} = \int \int _R F (u,v) du dv \] dafür, daß \(\log \zeta \) auf \(\sigma = \sigma _0\) nach \(R\) fällt, und besitzt eine für \(\sigma _0 > 1\) nirgends negative, für \(\sigma _0 \leq 1\) sogar positive Verteilungsfunktion \(F\). Der Satz enthält (für kleine \(R\)) das bekannte Ergebnis von \textit{Bohr} (Acta Math. 40 (1915), 67-100; F. d. M. 45, 719 (JFM 45.0719.*)), wonach die Werte von \(\log \zeta (\sigma _0 + it)\) für \(\sigma _0 \leq 1\) überall dicht liegen. II: Es sei \(\frac {1}{2} < \sigma _1 < \sigma _2\). \(a\) sei im Falle \(\sigma _1 > 1\) ein Wert, den \(\log \zeta (s)\) im Streifen \(\sigma _1 < \sigma < \sigma _2\) annimmt, für \(\sigma _1 \leq 1\) aber eine beliebige komplexe Zahl. \(N_a (T)\) bezeichne die Anzahl der \(a\)-Stellen von \(\log \zeta (s)\) im Rechteck \(\sigma _1 < \sigma < \sigma _2\), \(|t| < T\) (in \(\mathfrak G\)). Dann existiert eine positive Wahrscheinlichkeit \(\lim \limits _{T \to \infty } \frac {N_a (T)}{2T}\) dafür, daß \(\log \zeta (s)\) im Streifen \(\sigma _1 < \sigma < \sigma _2\) den Wert \(a\) annimmt. Die Beweismethoden sind denen Mitteilung I nachgebildet, wo der \(\log \zeta (s)\) durch die Abschnitte des \(\log \) des \textit{Euler}schen Produktes für \(\zeta (s)\) approximiert wird. Natürlich aber treten im kritischen Streifen wegen der Divergenz dieser Abschnitte nunmehr besondere Schwierigkeiten auf. Die beiden Hauptsätze erscheinen hier (im Gegensatz zur Mitteilung I) als reine Existenzsätze. In einem Anhange skizzieren aber die Verf., wie sich die Methoden des Teils I auch hier zur expliziten Bestimmung der fraglichen Wahrscheinlichkeiten bzw. Verteilungsfunktionen ausbauen lassen.
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