Über die kanonische Darstellung meromorpher Funktionen endlicher Ordnung. (Q565760)
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | Über die kanonische Darstellung meromorpher Funktionen endlicher Ordnung. |
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Über die kanonische Darstellung meromorpher Funktionen endlicher Ordnung. (English)
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1932
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\textit{Frithjof Nevanlinna} gab 1923 einen eindrucksvollen Beweis für die multiplikative Darstellung einer ganzen Funktion endlicher Ordnung; \textit{Rolf Nevanlinna} hat (Acta math. 46 (1925), 1-99 (F. d. M. 51, 254 (JFM 51.0254.*)), insbesondere S. 31 ff.) diesen Beweis auf gebrochene Transzendenten erweitern können (dort liegt wirklich einiges etwas anderes). Der Beweis, der heute zum klassichen Bestand der Werteverteilungslehre gehört, geht aus von der \textit{Poisson-Jensen}schen Integraldarstellung für \(\log f(z)\) mit Hilfe der Nullstellen und Pole im Kreise \(|z| < r\) und der Randwerte auf diesem Kreise. Das ist ein zentraler Integralsatz der Potentialtheorie. Ist die Charakteristik \(T(r,f)\) höchstens vom Minimaltypus der Ordnung \(q\), d. h. gilt \(\lim \limits _{r \to \infty } T(r,f) : r^{-q} = 0\), so bemerkt man, daß man in der \((q+1)\)-mal differenzierten Darstellung mir \(r \to \infty \) gehen kann; dadurch fallen einige unangenehme Bestandteile weg; für die \((q+1)\)-te Ableitung von \(\log f(z)\) erhält man eine Partialbruchreihe mit gleichmäßig konvergentem Rest. Diese kann man wieder \((q+1)\)-mal integrieren und gewinnt daraus eine Darstellung \((A)\) von \(f(z)\) als Grenzwert des Quotienten der Teilprodukte von zwei kanonischen Produkten, die aber i.a. selbst noch nicht konvergieren. Sind überdies die Anzahlfunktionen \(N (r,0)\) und \(N(r, \infty )\) für Null- und Polstellen von der Konvergenzklasse der Ordnung \((q+1)\), so konvergieren die Null- und Polstellenreihen \(\sum |o_{\nu }|^{-\lambda }\), \(\sum |p_{\nu }|^{-\lambda }\) schon für \(\lambda = q+1\) und damit auch die kanonischen Produkte selbst (Darstellung \(B\)). Dieser Beweis muß als naturgemäß angesehen werden; abgesehen von einer einfachen Abschätzung mit Hilfe der Fundamentalgrößen der Wertverteilungslehre enthält er keine Stelle, die über die Kenntnis des Differenzierens und Integrierens hinausgeht; und er ist auch keineswegs lang. Auch kann er als Verallgemeinerung der klassischen \textit{Cauchy}schen Methode zur Partialbruchenwicklung (und damit der Produktentwicklung) angesehen werden. Verf. muß diesen Beweis als kompliziert bezeichnen. Er entzieht sich der Notwendigkeit, konvergenzerzeugende Faktoren zu benutzen durch Spezialisierung auf den Fall \(q=0\) und gibt jetzt einen ``einfacheren'' Beweis, der aber wieder die Hilfsmittel der Wertverteilungslehre benutz und von der obigen Integralformel ausgeht. Verf. erwähnt nur die Darstellung \((A)\) und schweigt von \((B)\). Es liegt auf der Hand, daß man für einen besonderen Parameterwert \((q=0)\) oft eine allgemeine Untersuchung vereinfachen kann. Leider geben sich schon die elementarsten Transzendenten, wie \(\sin z\), ctg \(z\), mit diesem Paramterwert nicht zufrieden.
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