Ein Fundamentalsatz aud der Theorie der ganzen automorphen Formen. (Q566058)

Es sei \(\varGamma \) eine Grenzkreisgruppe aus linearen Substitutionen \[ \tau ' = S\tau = \frac {a\tau +b}{c\tau +d}, \; ad-bc=1, \] mit reellen Koeffizienten. Eine in der oberen Halbebene \(\mathfrak {J} (\tau ) >0\) bis auf Pole reguläre Funktion \(f(\tau )\) der komplexen Veränderlichen \(\tau \) heißt eine automorphe Form von der Dimension \(-r\) für die Gruppe \(\varGamma \) und das Multiplikatorsystem \(v(S)\), falls \[ f(S\tau ) = v(S) (c\tau +d)^{\nu } f(\tau ) \] für sämtliche \(S\) aus \(\varGamma \), und sie überdies noch gewissen weiteren Regularitätsbedingungen genügt. In zwei früheren Arbeiten (1930, 1931; JFM 57.0330.*; 57\(_{\text{I}}\), 452) hat sich Verf. mit dem Problem beschäftigt, eine gegebene automorphe Form darzustellen als eine Funktion der Gestalt \[ G_{-r} (\tau ; v; A,\varGamma ; F) = \sum _M \frac {e^{2\pi i \frac {M\tau }{\vartheta } \kappa (s)} F\left ( e^{2\pi i \frac {M\tau }{\vartheta }} \right )}{v(M) (m_1 \tau +m_2)^r} . \] Hier ist \(A=\begin{pmatrix} a_0 & a_3\\ a_1 & a_2 \end{pmatrix} \) eine unimodulare reelle Matrix, die eine parabolische Spitze \(s\) des Fundamentalbereichs von \(\varGamma \) nach \(\infty \) transformiert; \(\vartheta \) is bestimmt durch \[ H=A^{-1} \cdot \begin{pmatrix} 1 & \vartheta \\ 0 & 1 \end{pmatrix} \cdot A, \] wo \(H\) die Erzeugende derjenigen zyklischen Untergruppe von \(\varGamma \) ist, die \(s\) fest läßt (so daß \(\vartheta \) eine reelle Zahl ist); \(\kappa (s)\) ist eine durch \(s\) bestimmte Zahl; \(F\) ist eine rationale Funktion, und \(M=\begin{pmatrix} m_0 & m_3\\ m_1 & m_2 \end{pmatrix} \) durchläuft ein solches System von Substitutionen aus der Nebengruppe \(A\varGamma \) von \(A\), für das sämtliche Paare \(\{ m_1, m_2 \}\) verschieden sind. In der ersten der oben genannten Abhandlungen has Verf. bewiesen, daß eine solche Darstellung für \(r>2, \; |v(L)|=1\) für sämtliche \(L\) aus \(\varGamma \), und falls \(\varGamma \) endlich viele Erzeugende hat, tatsächlich möglich ist. Dabei war es leicht, eine solche lineare Verbindung \(\Lambda _0 (\tau )\) von Reihen \(G_{-r}\) von der gegebenen Form \(f(\tau )\) zu subtrahieren, derart, daß \(f(\tau ) -\Lambda _0 (\tau )\) eine ganze Form ist, welche in allen parabolischen Spitzen des Fundamentalbereichs verschwindet (vom Verf. kurz ``ganze Spitzenform'' genannt). Schwieriger aber war die Darstellung der ganzen Spitzenformen durch die \(G_{-r}\). Es ist eine naheliegende Vermutung, daß man für diese mit solchen \(G_{-r}\) auskommen kann, die mit ganzen rationalen Funktionen \(F\) gebildet sind. In der oben genannten Abhandlung brauchte Verf. aber auch für die ganzen Spitzenformen noch \(G_{-r}\) mit nicht ganzen Funktionen \(F\). In \S 1 der vorliegenden Abhandlung zeigt er nun, daß man mit ganzen rationalen Funktionen \(F\) auskommen kann. In \S 2 wird ein ähnlicher Satz für \(r=2\) bewiesen. Hier sind aber (wie in der zweiten der oben zitieren Abhandlungen) mehr spezielle Voraussetzungen nötig. Verf. muß sich hier nämlich auf die Hauptkongruenzuntergruppe \(N\)-ter Stufe \(\varGamma (N)\) der Modulgruppe beschränken, weil er die Kenntnis des arithmetischen Bildungsgesetzes der Substitutionskoeffizienten benötigt. In \S 3 werden Reihen aufgestellt für sämtliche \textit{Abel}sche Integrale der Kongruenzgruppen durch Integration der Modulformen der Dimension -2.