Über die partielle lineare homogene Differentialgleichung zweiter Ordnung von hyperbolischem Typus, deren Koeffizienten in einer Veränderlichen periodisch sind. II. Das Umkehrungsproblem und der Approximationssatz . (Q566550)
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English | Über die partielle lineare homogene Differentialgleichung zweiter Ordnung von hyperbolischem Typus, deren Koeffizienten in einer Veränderlichen periodisch sind. II. Das Umkehrungsproblem und der Approximationssatz . |
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Über die partielle lineare homogene Differentialgleichung zweiter Ordnung von hyperbolischem Typus, deren Koeffizienten in einer Veränderlichen periodisch sind. II. Das Umkehrungsproblem und der Approximationssatz . (English)
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1932
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Im ersten Teil seiner Arbeit (1931; F. d. M. \(57_{\text{I}}\), 583) hatte Verf. alle diejenigen Intehrale \(z(x,y)\) der Differentialgleichung \[ L(z)=\frac {\partial ^2 z}{\partial x \partial y} + b(x,y) \frac {\partial z}{\partial y} + c(x,y) z=0 \] bestimmt, die wie die Koeffizienten \(b\) und \(c\) in \(y\) die Periode \(2\pi \) haben. Zur Lösung dieses Integrationsproblems wurden die sogenannten ``lösenden Funktionen'' \(Z(x,y;s)\) und \(W(x,y;s)\) der Differentialgleichung \(L(z)=0\) herangezogen. \(Z\) und \(W\) genügen hinsichtlich \(x\) und \(y\) dem folgenden System von Integrodifferentialgleichungen: \[ \begin{cases} \varLambda (Z)=L(Z)-\frac {1}{2\pi } \int \limits _0^{2\pi } (c(x,y) - \frac {\partial b(x,y)}{\partial y}) Z(x,y;s) dy =0, \\ \mathbf {M}(W)=M(W)-\frac {1}{2\pi } \int \limits _0^{2\pi } c(x,y) W(x,y;s) dy =0 \end{cases} \tag{1} \] - darin bedeutet \(M(W)\) den zu \(L(Z)\) adjungierten Differentialausdruck - und sind als Integrale von \((\varLambda )\) und \((\mathbf {M})\) durch folgende Bedingungen eindeutig festgelegt: \[ \begin{cases} \frac {\partial Z(s,y;s)}{\partial y} =c_0(s) - c(s,y),& \int \limits _0^{2\pi } Z(x,y;s) dy =0,\\ \frac {\partial W(s,y;s)}{\partial y} =c_0(s) - c(s,y) +\frac {\partial b(s,y)} {\partial y},& \int \limits _0^{2\pi } W(x,y;s) dy =0. \end{cases} \tag{2} \] Darin ist \(c_0(x)=\frac {1}{2\pi }\int \limits _0^{2\pi } c(x,y)dy\) gesetzt. Als Umkehrungsproblem bezeichnet Verf. nun folgende Fragestellung: Lassen sich zwei für \(| x-s_0 | \leqq \delta \) und beliebiges \(y\) einmal stetig differenzierbare, in \(y\) periodische Funktionen \(b(x,y)\) und \(c(x,y)\) so bestimmen, daß die mit diesen Funktionen als Koeffizienten gebildete Differentialgleichung \(L(z)=0\) zwei lösende Funktionen \(Z(x,y;s)\) und \(W(x,y;s)\) besitzt, die für \(x=s\) die vorgeschriebenen Werte \(Z(s_0,y;s)= F(y;s)\) und \(W(s_0,y;s)=G(y;s)\) annehmen? Dabei sind \(F(y;s)\) und \(G(y;s)\) für \(| s-s_0 | \leqq R\) als einmal stetig differenzierbare Funktionen gegeben, die in \(y\) die Periode \(2\pi \) haben und darüber hinaus den Bedingungen \(\int \limits _0^{2\pi } F(y;s)dy=0\) und \(\int \limits _0^{2\pi } G(y;s)dy=0\) genügen. Es ergibt sich, daß das Umkehrungsproblem stets eindeutig lösbar ist, wenn außer den Anfangswerten von \(Z\) und \(W\) noch \(c_0(x)\) und \(b_0(x)= \frac {1}{2\pi } \int \limits _0^{2\pi } b(x,y) dy\) gegeben werden. Zum Beweis zeigt Verf., daß \(Z\) und \(W\) einem System von zwei Funktionalgleichungen \[ \frac {\partial ^2 Z(x,y;s)}{\partial x \partial y}=\varPhi (Z,W), \quad \frac {\partial ^2 W(x,y;s)}{\partial x \partial y}=\varPsi (Z,W) \tag{3} \] genügen, die aus (1) hervorgehen, wenn \(b(x,y)\) und \(c(x,y)\) mit Hilfe von (2) eliminiert werden, und daß umgekehrt jedes Lösungspaar von (3) die lösenden Funktionen zu der mit \(c(x,y)=c_0(x) - \frac {\partial Z(x,y;x)}{\partial y}\) und \(b(x,y)= b_0(x) + W(x,y;x) - Z(x,y;x)\) als Koeffizienten gebildeten Differentialgleichung \(L(z)=0\) liefert, wenn nur \[ \int \limits _0^{2\pi } Z(x,y;s)dy=0 \quad \text{und}\quad \int \limits _0^{2\pi } W(x,y;s)dy=0 \] gilt. Verf. beweist die Existenz der Lösung des Systems (3) nach dem Verfahren der schrittweisen Näherungen und zeigt, daß die Lösungen durch die Anfangswerte eindeutig bestimmt sind und von ihnen stetig abhängen. Die Lösung des Integrationsproblems in der früheren Arbeit führte zu der wichtigen Unterscheidung der Differentialgleichungen vom Haupttypus und derjenigen vom Nebentypus. Differentialgleichungen vom Haupttypus sind z. B. solche, die bezüglich \(x\) oder \(y\) oder beider Veränderlichen vom \textit{Laplace}schen Typus sind. Allgemeiner ergibt sich, daß \(L(z)=0\) für \(| x-s_0 | \leqq \delta \) und beliebiges \(y\) sicherlich dann vom Haupttypus ist, wenn sich die Koeffizienten \(b\) und \(c\) als Grenzfunktionen von zwei in demselben Streifen der \((x,y)\)-Ebene gleichmäßig konvergenten Funktionenfolgen \(b_n(x,y)\) und \(c_n(x,y)\) darstellen lassen, wobei die mit \(b_n\) und \(c_n\) als Koeffizienten gebildeten Differentialgleichungen \(L_n(z)=0\) vom \textit{Laplace}schen Typus sind. Die Frage, ob deise hinreichende Bedingung für den Haupttypus auch notwendig ist, wird durch den Approximationssatz im Kap. II positiv entschieden. Sein Beweis beruht im wesentlichen auf der Tatsache, daß sich mit Hilfe des Umkehrungsproblems Differentialgleichungen vom \textit{Laplace}schen Typus konstruieren lassen.
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