Über die Geometrien, in denen die ``Kreise mit unendlichem Radius'' die kürzesten Linien sind. (Q566982)
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | Über die Geometrien, in denen die ``Kreise mit unendlichem Radius'' die kürzesten Linien sind. |
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Statements
Über die Geometrien, in denen die ``Kreise mit unendlichem Radius'' die kürzesten Linien sind. (English)
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1932
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Aus der von Verf. selbst gegebenen Einleitung: \dots ``Der Raum sei ein >>Geradenraum<<, in dem das >>Grenzkreisaxiom<< gilt, d. h. ein Raum, in dem für alle Punktepaare eine nicht negative Entfernungsfunktion \(r(X,Y)\) definiert ist, die die Beziehungen befriedigt: I. \(r(X,Y)=r(Y,X)\) II. Aus \(r(X,Y)=0\) folgt \(X=Y\) und umgekehrt. III. \(r(X,Y)+r(Y,Z) \geq r(X,Z)\). IV. Jede in bezug auf diese Metrik beschränkte Punktfolge besitze einen Häufungspunkt.'' ``Außerdem soll die Metrik folgenden Bedingungen genügen: V. Zu jedem Punktepaar \((X,Y)\) gibt es genau einen Punkt \(U\), den Mittelpunkt von \((X,Y)\), derart, daß \[ r(X,U)=r(U,Y) \text{ und } r(X,U)+r(U,Y)=r(X,Y). \] VI. Zu jedem Punktepaar \((X,Y)\) gibt es genau zwei Punkte \(V\) und \(W\), die Verdoppelungspunkte von \((X,Y)\), so daß \[ \begin{aligned} r(X,Y)=r(Y,V),\quad & r(X,Y)+r(Y,V)=r(X,V),\\ r(Y,X)=r(X,W),\quad & r(Y,X)+r(X,W)=r(Y,W).\end{aligned} \] VII. Bei denselben Bezeichnungen sei \(\{T_n\}\) eine Punktfolge, für die \[ r(T_n,X)\to \infty, \quad r(T_n,X)-r(T_n,Y)\to 0; \] dann gilt auch \[ r(T_n,X)-r(T_n,U)\to 0, r(T_n,X)-r(T_n,V)\to 0, r(T_n,X)-r(T_n,W)\to 0. \] Räume in denen die Axiome I bis VI gelten, heißen Geradenräume, das Axiom VII das Grenzkreisaxiom. Im ersten Teil (\S 1-3) wird VII noch nicht benutzt. In Geradenräumen existieren Strecken und Geraden, die sämtliche \textit{Hilbert}schen nur auf Punkte, Strecken und Geraden bezügliche Axiome erfüllen (zu \S 1 vgl. \textit{K. Menger}, Math. Ann. 100 (1928), 75-163 (F. d. M. 54, 622 (JFM 54.0622.*)); insbesondere S. 103-113). In \S 2 werden einige im folgenden verwandte Sätze über Grenzkugeln in \(n\)-dimensionalen Geradenräumen bewiesen. Dabei wird unter einer Grenzkugel der abgeschlossene Limes einer Folge von Kugelflächen verstanden, die alle durch einen Punkt gehen und deren Mittelpunkte auf einem Strahl durch diesen Punkt ins Unendliche rücken. Im zweiten Teil werden dreidimensionale Geradenräume betrachtet, in denen das Grenzkreisaxiom gilt. In \S 3 wird für die Grenzkugeln die Richtigkeit aller projektiven Eigenschaften der Ebene gezeigt, abgesehen vom \textit{Pasch}schen Axiom, das in \S 4 zusammen mit dem Parallelenaxiom als gültig nachgewiesen wird. In \S 5 wird auf Grund dieser Ergebnisse der Raum in bekannter Weise kollinear auf den Zahlenraum abgebildet, die Metrik des Raumes auf diesen übertragen und gezeigt, daß\ die >>Kugeln<< dieser Metrik im starken Sinne konvexe Flächen sind, die in jedem Punkt eine Tangentialebene besitzen. Sie sind ähnlich und ähnlich gelegen, es liegt daher eine \textit{Minkowski}-Geometrie vor. Umgekehrt erfüllt jede \textit{Minkowski}-Geometrie, deren >>Kugeln<< die genannten Eigenschaften haben, die genannten Axiome.'' ``Im zweidimensionalen Falle muß\ zur Begründung derselben Ergebnisse die Gültigkeit des \textit{Desargues}schen Satzes gefordert werden \dots.'' (In einem Zusatz während der Korrektur bemerkt Verf. noch, daß\ man im zweidimensionalen Falle an Stelle der Forderungen des \textit{Desargues}schen Satzes gewisse Konvexitätseigenschaften der Entfernungsfunktion verwenden kann.)
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