Geometrical ontologism. (Q568045)

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English
Geometrical ontologism.
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    Geometrical ontologism. (English)
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    1932
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    1. Es wird zuerst eine philosophische Charakteristik der deduktiven Methode in der Geometrie gegeben. 2. Der Hauptgegenstand ist dann die Untersuchung des Wesens der Geometrie und ihrer Existentialaussagen. Die Geometrie wird dabei als ein System von Relationen bestimmt, was ihren deduktiven Formalismus philosophisch festlegt. Dabei wird vorausgesetzt, daß\ die geometrischen Tatsachen unabhängig vom gewöhnlichen Konstruktionsprozeß\ und auch unabhängig von der logischen Darstellung der Geometrie \textit{existieren}. Die schöpferische Kraft des menschlichen Geistes äußert sich bei der Auffindung und Fixierung der geometrischen Tatsachen in doppelter Weise: analytisch-zerlegend und synthetisch-formend. 3. Als dritte These stellt der Verf. die folgende auf: Eine geometrische Tatsache ist reicher und komplexer aus alle von ihr zu gebenden (begrifflich möglichen) Definitionen; sie ist reicher als alle Formen oder Kombinationen von Zeichen und Voraussetzungen, mit deren Hilfe wir sie zum Ausdruck bringen. Jeder geometrischen Tatsache kommt daher eine gewisse Objektivität zu, die der Verf. ``\textit{intrinsek}'' nennt (vgl. \textit{H. Dingler}). 4. Des Verf. vierte These ist diese: Eine geometrische Tatsache ist eine Idee, deren Ursprung seine direkte oder indirekte Wurzel in der äußeren Welt hat, obwohl ihre aktuale Form nicht adäquat dem realen Objekt entspricht. Aber dieses empirische Element der Geometrie, obwohl es von unserer Methode des Erkennens nicht getrennt werden kann, ist kein essentielles Element der geometrischen Tatsache selbst. 5. Die geometrischen Tatsachen gehören daher, nach Ansicht dieses Philosophen, einer eigenen Welt an, die gewisse Analogien mit der der ersten Hypostasien von \textit{Plotin} aufweist (Emanationslehre). Dabei wird unter dem (idealen) Sein der geometrischen Tatsachen (geometrischer Ontologismus) etwas grundsätzlich anderes als bei \textit{Malebranche} und \textit{Platon} verstanden. Des Verf. (Ideal-)Ontologie ist beherrscht von einem aktiven Prinzip (vgl. \textit{Dingler}), von der schöpferischen Kraft des menschlichen Geistes. (V 1.)
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