Die Expansion der Welt (Q570663)

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English
Die Expansion der Welt
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    Die Expansion der Welt (English)
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    1932
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    I. Es handelt sich um einen Vortrag vor der Physical Society London, worin die bekannten astronomischen Tatsachen der Rezession der außergalaktischen Nebel in die zwischen den \textit{Einstein}schen und \textit{De Sitter}schen Weltmodellen gelegenen theoretischen Weltmodellmöglichkeiten eingereiht werden. Die statische \textit{Einstein}sche Zylinderwelt enthält Materie ohne Bewegung, die statische \textit{De Sitter}-Welt enthält Bewegung ohne Materie. Die wirkliche Welt kann keinem dieser beiden einfachen Modelle entsprechen. Man hat vielmehr aus der ganzen Kette von Zwischenlösungen der Gleichung: \[ G_{\mu \nu } = \lambda g_{\mu \nu } \] diejenige auszuwählen, die gerade das der wirklichen Welt entsprechende Verhältnis von Materie zu Bewegung hat. Insbesondere ist \textit{Einstein}s Zylinderwelt unstabil; sie entspricht dem genauen Gleichgewicht zwischen Gravitationswirkung und Ausdehnung. Die leichteste Störung bringt die delikat ausbalanzierte \textit{Einstein}sche Welt dazu, in Zustände entweder stetig zunehmender Ausdehnung oder Zusammenziehung zu verfallen. Damit ergibt sich der Term \(\lambda g_{\mu \nu }\), der für diese Effekte verantwortlich ist, als wesentlicher Bestandteil des Gravitationsgesetzes. Die Identifizierung der beobachteten Fortbewegung der Spiralnebel mit dem von der relativitätstheorie vorhergesagten Effekt ist nach der Meinung des Verf. nur quantitativ wenig gesichert. II. In Fortsetzung seines Vortrags behandelt Verf. das andere Ende des Problems, das Verhalten der Welt im atomaren Gebiet. Systematisch habe man nach Beziehungen zwischen Atomkonstanten und kosmischen Konstanten zu suchen. Bereits die Wellengleichung des Wasserstoffatoms muß, wenn auch in versteckter Form, nicht nur über die Wahrscheinlichkeit verschiedener Radien \(r\) im Atom, sondern auch über deren Verhältnis zum Weltradius \(R\) Aussagen machen. Denn jeder ``Normalmetermaßstab'' muß\ sich so einstellen, daß\ seine Länge ein konstanter Bruchteil des Krümmungsradius der Welt ist. Demnach hat man es immer mit Wellenfunktionen \(\psi (r,R)\) zu tun und im Massenterm \(\frac {mc^2}{e^2}\) eine versteckte Funktion von \(R\) zu sehen. Mit dieser Spekulation kommt man unter Verwendung der Zahl \(N\) aller Elektronen der Welt auf die Gleichung: \[ \frac {mc^2}{e^2} = \frac {\sqrt {N}}{R}. \] Andererseits liefert \textit{Lemaître}s Theorie den Ausdruck \(\frac {c}{R}\sqrt {3}\) pro Längeneinheit als Grenzgeschwindigkeit der Fortbewegung, woraus jetzt Verf. den Betrag von \[ \text{528 km/sec pro Megaparsec} \] als volle Fortbewegung, unbeeinflußt durch Gravitationskräfte, errechnet in 10 \%iger Übereinstimmung mit der Beobachtung. Anschließend erwähnt Verf. noch eine Fülle interessantester Perspektiven: Zeitskalen, Natur der Expansion, Sehen um die Welt herum und anderes mehr.
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