Über \(\wp\)-adische Schiefkörper und ihre Bedeutung für die Arithmetik hyperkomplexer Zahlsysteme. (Q571953)

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Über \(\wp\)-adische Schiefkörper und ihre Bedeutung für die Arithmetik hyperkomplexer Zahlsysteme.
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    Über \(\wp\)-adische Schiefkörper und ihre Bedeutung für die Arithmetik hyperkomplexer Zahlsysteme. (English)
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    1931
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    Die Arithmetik einer einfachen Algebra \(A\) über einem algebraischen Zahlkörper \(K\) als Zentrum wird hier \(\text p\)-adisch begründet. Durch diese Betrachtungsweise lassen sich die Ergebnisse von \textit{Speiser} (1926; F. d. M. 52, 128 (JFM 52.0128.*)), \textit{Artin} (1927; F. d. M. 53, 115 (JFM 53.0115.*)) und \textit{Brandt} (1930; F. d. M. \(56_{\text{I}}\), 144) durchsichtiger herleiten und weiterführen. Man untersucht also zuerst die Arithmetik der Algebra \(A_{\text p}\), die durch \(\text p\)-adische Erweiterung (\(\text p\) Primideal von \(K\)) von \(K\) auf \(K_{\text p}\) entsteht, und setzt die so gewonnenen viel einfacheren Ergebnisse im Kleinen rückwärts zusammen zur Arithmetik von \(A\) im Großen. -- \(A_{\text p}\) ist normale einfache Algebra über \(K_{\text p}\) (darin liegt der Grund für die einfache Form des Zerlegungsgesetzes), also volle Matrixalgebra über einem Schiefkörper \(S_{\text p}\) mit \(K_{\text p}\) als Zentrum. Besonders einfach liegen die Verhältnisse bei \(S_{\text p}\): Es gibt nur eine Maximalordnung und ein einziges Primideal \(\wp\), und alle Ideale sind zweiseitige Hauptideale und Potenzen dieses Primideals. Dessen Relativgrad und Verzweigungsordnung stimmen noch dazu beide mit dem Grad \(n_{\text p}\) von \(S_{\text p}\) überein. Darüber hinaus läßt sich noch zeigen, daß \(S_{\text p}\) zyklisch ist, nämlich verschränktes Produkt eines Trägheitskörpers mit seiner zyklischen Galoisgruppe. Vermöge dieser Darstellung läßt sich \(S_{\text p}\) vollständig charakterisieren durch eine prime Restklasse mod \(n_{\text p}\), und es gibt auch wirklich \(\varphi (n_{\text p})\) verschiedene \(S_{\text p}\) vom Grad \(n_{\text p}\), und für diese werden die absolut irreduziblen Darstellungen explicite angegeben. Auch die Theorie der Differente ist höchst einfach. Man definiert die Differente aus der reduzierten Spur und berechnet sie zu \({\text p}^{1 - \tfrac{1}{n_{\text p}}}\). Läßt man in einer Darstellung von \(A_{\text p}\) als Matrixalgebra über \(S_{\text p}\) nur die Matrizen zu, die aus ganzen Elementen von \(S_{\text p}\) bestehen, so erhält man eine Maximalordnung \(\mathfrak o_{\text p}\) von \(A_{ \text p}\), und nimmt man die Matrizen über einem beliebigen Ideal von \(S_{\text p}\), so erhält man alle zweiseitigen \(\mathfrak o_{\text p}\)-Ideale, die daher wieder einen durch ein Primideal \(\mathfrak p\) erzeugten Zyklus bilden (speziell ist \(\text p = \mathfrak p^{n_{\text p}})\). Da alle \(\mathfrak o_{\text p}\)-Rechtsideale und ebenso die Linksideale Hauptideale sind, sind alle Maximalordnungen untereinander ähnlich, und jedes Ideal ist zweiseitig, aber nicht notwendig gleichseitig. Die Differente von \(\mathfrak o_{\text p}\), die wieder aus der reduzierten Spur definiert wird, ist ebenfalls \({\text p}^{1 - \tfrac 1{n_{\text p}}}\). Im Sinn der eigentlichen Multiplikation gilt: Alle Ideale bilden ein Gruppoid mit den Maximalordnungen als Einheiten; ein Ideal ist Teiler eines andern, wenn es dieses enthält; es gilt das Produktgesetz der Normen; jedes Ideal ist in unzerlegbare Faktoren zerlegbar, und zwar zerfällt speziell \(\mathfrak p\) in \(\dfrac N{n_{\text p}}\) solche Faktoren. Nun wird zum Schluß gezeigt, daß jedes Ideal von \(A\) sich auffassen läßt als der Durchschnitt seiner sämtlichen \(\text p\)-adischen Grenzmengen mit \(A\), und damit lassen sich dann die obigen Ergebnisse im Kleinen zusammenfassen zur Arithmetik von \(A\) im Großen, und man erhält so die entsprechenden Aussagen über das Gruppoid der Ideale von \(A\). Die wieder aus der reduzierten Spur definierte Differente einer Maximalordnung \(\mathfrak o\) erweist sich als ein Ideal, dessen \(\text p\)-adische Grenzmengen gerade die Differenten der Grenzmengen von \(\mathfrak o\) sind, so daß also nur endlich viele \(A_{\text p}\) keine vollen Matrixalgebren über \(K_{\text p}\) sind.
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