Imaginärgeometrie und die Residuen Cauchys. (Q572663)

Die reelle Darstellung imaginärer Punkte verdankt man \textit{v. Staudt}, \textit{Laguerre} und \textit{Study}. Mit unwesentlicher Änderung übernimmt Verf. das \textit{Study}sche Zuordnungsverfahren und läßt dem imaginären Punkt \(X\) mit den gewöhnlichen cartesischen Koordinaten \((x_1+ix_2,y_1+iy_2)\), das Bildpunktepaar \(X_1(x_1,y_1)\), \(X_2(x_1+x_2,y_1+y_2)\) entsprechen. Betrachtet man in dieser Deutung das Kurvenintegral \[ \begin{gathered} \int\limits_K y\,dx = \varPhi_2^*-\varPhi_1+ i[\varPhi_1+\varPhi_2^*-\varPhi_2],\\ \varPhi_1=-\int\limits_K y_1\,dx_1, \quad \varPhi_2^*=-\int\limits_K y_2\,dx_2,\\ \varPhi_2=-[\int\limits_K y_1\,dx_1+ \int\limits_K y_2\,dx_2+\int\limits_K (y_1\,dx_2+y_2\,dx_1)], \end{gathered} \] und legt man die Voraussetzungen des \textit{Caucy}schen Integralsatzes zugrunde, so ergibt sich: \[ \varPhi_2^*=\varPhi_1, \quad \varPhi_2=2\varPhi_1. \] Demnach verschwindet der ``Flächenrest'' \[ \varPhi_2^*-\varPhi_1+i[\varPhi_1+\varPhi_2^*-\varPhi_2] \] einer jeden Kurve \(\varGamma\) für einen Umlauf, der keinen singulären Punkt umschließt. Läßt man im Innern von \(\varGamma\) Singularitäten zu, so ergibt sich der Satz: Die Summe der \textit{Cauchy}schen Residuen von \(y=f(x)\) in dem von einem beliebigen Umlauf \(K\) eingeschlossenen singulären Punkten ist gleich dem \(\dfrac 1{2\pi i}\)-fachen des zu \(K\) gehörigen Flächenrestes von \(\varGamma\). Als Beispiel untersucht Verf. die Funktion \(y=\dfrac{1+i}x\). (V 5 A.)