Die konforme Abbildung durch die Gammafunktion. (Q572915)

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Die konforme Abbildung durch die Gammafunktion.
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    Die konforme Abbildung durch die Gammafunktion. (English)
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    1931
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    Die Aufgabe, die durch die Funktion \(w =\varGamma(z)\) vermittelte konforme Abbildung zu untersuchen, hat sich schon \textit{Lense} gestellt (1928; F. d. M. 54, 389 (JFM 54.0389.*)). Aber sein Ziel ist im wesentlichen nur die dabei als Bild der \(z\)-Ebene entstehende \textit{Riemann}sche Fläche. Die Verf. der vorliegenden Arbeit will demgegenüber eine mehr ins einzelne gehende Untersuchung liefern und numerisches Material über den Wertevorrat der \(\varGamma\)-Funktion im Komplexen gewinnen und verwerten. Eine allgemeine Übersicht (wie man sie schon bei \textit{Lense} findet) ergibt sich zunächst, indem man in der \(w\)-Ebene längs der reellen Achse (auf der sämtliche Verzweigungspunkte der \textit{Riemann}schen Fläche liegen) durch alle Blätter durchschneidet und sich überlegt, was für Gebiete den einzelnen Halbebenen der \(w\)-Ebene in der \(z\)-Ebene entsprechen. Je zwei solche ``Grundgebiete'' lassen sich längs einer Strecke der reellen Achse, die zwei Kreuzungspunkte der \(\varGamma\)-Funktion -Nullstellen der Funktion \(\psi(z)=\dfrac{\varGamma'(z)}{\varGamma(z)}\) -- verbindet, zu einem ``Urbereich'' der \(\varGamma\)-Funktion zusammenfassen, dem ein volles, längs eines Stücks der reellen Achse aufgeschlitztes Blatt der \(w\)-Ebene entspricht. Einer dieser Urbereiche ist ein dreizipfliges Gebiet, das sich nach rechts, nach links oben und nach links unten ins Unendliche erstreckt. Dem oberen, dem unteren und dem linken Rande lagern sich jeweils eine Folge von streifenförmigen Gebieten an. Der Schnitt jeder Randkurve der links liegenden Streifen mit der reellen Achse ist ein Kreuzungspunkt von \(\varGamma(z)\); jeder enthält einen Pol im Innern. Zu den Enden dieser Streifen gehört der Konvergenzwert Null, ebenso zu den linken Enden der nach oben und unten an das erstgenannte Gebiet sich anschließenden Streifen, zu deren rechten Enden dagegen der Konvergenzwert Unendlich. Die Darstellungsweise für weitere Einzelheiten ist die übliche: Es werden die ``Stromlinien'' und die ``Höhenlinien'' in der \(z\)-Ebene ermittelt, das sind diejenigen Kurven, die durch \(\varGamma(z)\) in Strahlen durch bzw. Kreise um den Nullpunkt abgebildet werden. Als Maschenbreite des entsprechenden Rechtecksnetzes in der (\(\log w)\)-Ebene wird in beiden Richtungen \(\dfrac\pi2\) genommen, d. h. insbesondere: Es werden als Repräsentanten der ersten Schar gerade die reellen und imaginären Linien genommen. Die beiden Kurvenscharen werden aber nicht nur punktweise berechnet; vielmehr wird in ihrem Schnittpunkt mit der reellen Achse auch ihre Krümmung ermittelt. Das ``Krümmungsproblem'', das ist die Frage nach der Krümmung irgendwelcher Parameterlinien bei konformer Abbildung, wird in einem Paragraphen eines vorbereitenden Kapitels allgemeiner behandelt. Die Grundlage bildet der \textit{Bonnet}sche Satz, nach dem die Krümmungsmittelpunkte der durch einen bestimmten Punkt gehenden Isogonaltrajektorien einer gegebenen Kurvenschar alle auf einer Geraden liegen. Für diese Tatsache wird hier (nach sonst nicht veröffentlichten Untersuchungen von \textit{Böhmer}) für den Fall der isogonalen Trajektorien einer Isothermenschar ein funktionentheoretischer Beweis gegeben. Danach ist die \textit{Bonnet}sche Gerade für die Schar der Stromlinien einer Funktion \(f(z)\) durch \(z_0\) bei \(f(z_0) = 0\), \(f'(z_0)\neq0\) gegeben durch \(\varrho(z_0) = \dfrac{f'(z_0)}{f''(z_0)}\) als diejenige Gerade, die im Endpunkt des von \(z_0\) ausgehenden Vektors \(\varrho(z_0)\) auf diesem senkrecht steht. Um das Bild in der Umgebung der reellen Achse noch genauer festzulegen, werden dort auch noch die Bilder von Zwischenkreisen und Zwischenstrahlen zu obigem Netz in Betracht gezogen, und zwar werden die Richtungsfelder, die durch diese Kurvenscharen bestimmt sind, festgelegt. Ferner werden noch die Orte der Wendepunkte der Strom- und Höhenlinien herangezogen; ihre genaue Ermittlung gelingt allerdings nur in der rechten Halbebene. Die Resultate sind in einer Reihe von Tabellen niedergelegt; ihr Gebrauch wird zum Teil dadurch etwas erschwert, daß man die darin benutzten Bezeichnungsweisen erst mühsam im Text aufsuchen muß. In Tabelle 2 sind übrigens die Spalten mit \(\dfrac52\leqq x\leqq\dfrac{17}2\) je um eine Zeile tiefer zu rücken. Drei Tafeln stellen die Ergebnisse graphisch dar: Eine schematische Übersicht über die Urbereiche; eine große Zeichnung der Strom- und Höhenlinien in einem Quadrat mit der Seitenlänge 20 und dem Nullpunkt als Mittelpunkt; endlich eine Zeichnung der Umgebung der reellen Achse, die die oben erwähnten Verfeinerungen enthält. (IV 5.)
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