Kleine Bemerkung zur Theorie der elliptischen Differentialgleichungen. (Q573381)

Es sei \[ L (u) = au_{xx}^{\prime\prime}+ 2bu_{xy}^{\prime\prime}+ cu_{yy}^{\prime\prime} = 0 \qquad (ac - b^2 > 0, a > 0) \] eine in der ganzen \((x,y)\)-Ebene elliptische lineare Differentialgleichung zweiter Ordnung mit überall stetigen Koeffizienten \(a (x, y)\), \(b(x, y)\), \(c (x, y)\). Nach \textit{S. Bernstein} (1927; F. d. M. 53, 670 (JFM 53.0670.*)) ist jede in der ganzen Ebene zweimal stetig differenzierbare und beschränkte Lösung \(u(x, y)\) von \(L(u)=0\) notwendig eine Konstante. Dieses Theorem gilt nicht mehr, wenn man das Wort ``beschränkte'' durch ``positive'' ersetzt, wie das Beispiel \[ a = 1 + e^y, b = 1, c = e^{-y}; u = \exp (x - e^y) \] zeigt. Unter besonderen Voraussetzungen über das Verhalten der Koeffizienten im Unendlichen ist jedoch zu erwarten, daß die entsprechende Verallgemeinerung des \textit{Harnack}schen Satzes von den überall positiven harmonischen Funktionen richtig ist. Verf. teilt hier einen solchen, einen sehr einfachen Beweis zulassenden Satz mit: Für \(r =\sqrt{x^2+y^2}\to\infty\) gelte \(a\to a^*\), \(b\to b^*\), \(c\to c^*\), und es sei auch \(a^* c^* - b^{*2} > 0\), \(a* > 0\). Über die Konvergenzgeschwindigkeit werde \[ |a - a^* |, | b - b^* |, | c - c^* | = O (r^{-\lambda}) \] mit konstantem \(\lambda > 0\) vorausgesetzt. Dann ist jede in der ganzen Ebene positive, zweimal stetig differenzierbare Lösung von \(L (u) = 0\) eine Konstante.