Das Problem der Irrfahrt ohne Richtungsbeschränkung und die Randwertaufgabe der Potentialtheorie. (Q573409)

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Das Problem der Irrfahrt ohne Richtungsbeschränkung und die Randwertaufgabe der Potentialtheorie.
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    Das Problem der Irrfahrt ohne Richtungsbeschränkung und die Randwertaufgabe der Potentialtheorie. (English)
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    1931
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    Das von \textit{Pearson} zuerst aufgestellte interessante Problem der Irrfahrt, das für zahlreiche physikalische Anwendungen wichtig ist, besteht in folgendem: Eine Substanzmenge, die mit der anfänglichen Dichte \(w(x, y)\) über der Ebene ausgebreitet ist, sei einem Austauschprozeß unterworfen, wobei die in einem Punkte konzentrierte Substanz sich in der Zeiteinheit gleichmäßig über einen Kreis vom Radius \(l\) (mittlere Weglänge) um diesen Punkt verteilt. Gefragt wird nach der Dichte \(w(x, y; n)\) als Funktion des Ortes und der Anzahl der Austauschvorgänge von jeweils der Schrittlänge \(l\). \(w(x, y;n)\) genügt dann der Funktionalgleichung \[ w(x,y;n+1) =\frac1{2\pi}\int\limits_0^{2\pi}\bar{w}(x,y,n)d\varphi, \tag{1} \] wobei \[ \bar{w}(x, y; n) = w (x + l \cos\varphi, y + l \sin \varphi; n) \] gesetzt ist. Besonders bemerkenswert ist ein modifiziertes Problem, das darin besteht, daß der dem Austauschprozeß unterworfenen Substanz Randbedingungen auferlegt werden. Dieses Problem führt auf die Randwert-Anfangswertaufgabe, Lösungen von (1) zu bestimmen, die am Rande (der aus einem Streifen von der Breite \(l\) besteht) bei jedem \(n\) vorgeschriebene Werte annehmen und für \(n=0\) mit einer vorgeschriebenen Funktion übereinstimmen. Die Funktionalgleichung der Irrfahrt geht im Limes \(l\to 0\) in eine partielle Differentialgleichung über. In einer Arbeit von \textit{Courant, Friedrichs} und \textit{Lewy} (1928; F. d. M. 54, 486 (JFM 54.0486.*)) ist gezeigt worden, daß im Falle der Irrfahrt in einem Gitternetz auch die Lösungen des Irrfahrtenproblems gegen die entsprechenden Lösungen des Differenzengleichungsproblems konvergieren. Die vorliegende Abhandlung schließt sich an die Probleme und Begriffsbildungen dieser Arbeit an und behandelt das allgemeine Irrfahrtenproblem ohne Richtungsbeschränkung. Im ersten Teil wird die Irrfahrt im unbeschränkten Gebiet und im beschränkten Gebiet (a) bei absorbierendem Rand, (b) bei reflektierendem Rand behandelt. Im zweiten Teil wird bewiesen, daß im Fall des Randwertproblems die Folge der Verteilungen \(w(x, y; n)\) gegen eine Grenzfunktion \(u(x, y)\) konvergiert, die unabhängig ist von der Ausgangsverteilung und der Funktionalgleichung \[ \odot u\equiv\frac1{l^2}\left\{\int\limits_0^{2\pi} \bar{u}d\varphi-2\pi u\right\}=0 \tag{2} \] genügt. Die Existenz einer Lösung dieser Randwertaufgabe wird dabei ebenso wie in der Potentialtheorie durch direkte Auflösung eines Variationsproblems bewiesen. Im dritten Abschnitt wird gezeigt, daß beim Grenzübergang \(l\to 0\) die Lösung des Randwertproblems der Irrfahrtengleichung \(\odot u = 0\) gegen die entsprechende Lösung der Potentialgleichung und die mathematische Hoffnung \[ H (x, y; \xi,\eta) =\sum_{n=2}^\infty W_n(x, y; \xi, \eta) \] (wo \(W_n(x, y;\xi, \eta)\) die Wahrscheinlichkeit ist, in \(n\) Schritten vom Punkte \(x\), \(y\) zum Punkte \(\xi\), \(\eta\) zu gelangen, ohne vorher den Rand zu treffen) gegen die \textit{Green}sche Funktion konvergiert. (IV 11, 16.)
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