Bemerkung über die Eulerschen Differentialgleichungen der Variationsrechnung. (Q573505)

Die wichtigsten Ergebnisse der Variationsrechnung lassen sich bekanntlich unter der Voraussetzung ableiten, daß die Funktion \(L (t, x_i, \overset{\hfill .}{x}_i)\), die unter dem zu betrachtenden Integral \(\int L\,dt\) vorkommt, analytisch ist. In den neueren Lehrbüchern (\textit{Bolza, Tonelli, Bliss}) werden systematisch nicht analytische Funktionen \(L(t, x_i, \overset{\hfill .}{x}_i)\) betrachtet, und zwar wird auf Grund der Tatsachen, daß die \textit{Euler}schen Gleichungen \[ \frac{d}{dt}L_{\dot x_i}-L_{x_i}=0\qquad(i=1,\dots,n) \] die zweiten partiellen Ableitungen \(L_{\dot x_i\dot x_k}\) enthalten, vorausgesetzt, daß \(L\) mindestens \textit{dreimal} stetig differenzierbar ist. Verf. zeigt nun, daß alle Ergebnisse der klassischen Variationsrechnung in vollem Umfange erhalten bleiben, wenn man nur voraussetzt, daß \(L\) \textit{zweimal} stetig differenzierbar ist, und der Nachweis dieser Tatsache gelingt durch einen leicht zu handhabenden Kunstgriff.