Benutzung der Fasella-Tabellen zur stufenweisen Flugbahnberechnung unter Berücksichtigung der neuen Versuche über den Luftwiderstand. (Q574625)
From MaRDI portal
scientific article
Language | Label | Description | Also known as |
---|---|---|---|
English | Benutzung der Fasella-Tabellen zur stufenweisen Flugbahnberechnung unter Berücksichtigung der neuen Versuche über den Luftwiderstand. |
scientific article |
Statements
Benutzung der Fasella-Tabellen zur stufenweisen Flugbahnberechnung unter Berücksichtigung der neuen Versuche über den Luftwiderstand. (English)
0 references
1931
0 references
Die Hauptgleichung der äußeren Ballistik wird gewöhnlich in folgender Form geschrieben: \[ \dfrac{d\vartheta}{\cos^2\vartheta}=\dfrac{gd(v\cos\vartheta)}{v\cos\vartheta\cdot cf(v)\cdot\cos\vartheta}, \] worin \(\vartheta\) den Neigungswinkel der Bahntangente gegen die Horizontale, \(v\) die Geschoßgeschwindigkeit und \(c f (v)\) die Verzögerung durch den Luftwiderstand angibt; wenn man im Anschluß an die Untersuchungen von \textit{Prandtl} und \textit{Sarrau-Darrieus} \[ v_{H}=v\dfrac{s_0}{s},\qquad w=v\dfrac{\cos\vartheta}{\cos\varphi}\,\dfrac{s_0}{s}=u\dfrac{s_0}{s} \] und \[ cf(v)=cv^2K\left(v\dfrac{s_0}{s}\right) = c\dfrac{s^2}{s_0^2} \left(v\dfrac{s_0}{s}\right)^2 K\left( v\dfrac{s_0}{s}\right)= c\dfrac{s^2}{s_0^2} F\left(v\dfrac{s_0}{s}\right) \] setzt, worin \(s_0\) und \(s\) die Schallgeschwindigkeit bei Normal- und Versuchstemperatur in der betreffenden Höhe angeben, d. h. \(\dfrac{s}{s_0}=\sqrt{\dfrac{T}{T_0}}\), so erhält man für die Hauptgleichung folgende Form: \[ \dfrac{d\vartheta}{\cos^2\vartheta}=g_yc_{0y}'\dfrac{dw}{wF(v_H) \dfrac{s^2}{s_0^2}\cos\vartheta}\;\text{ mit }\;c_{0y}' =\dfrac{P}{1000 d^2i}\,\dfrac{\delta_0}{\delta_y} \] (\(P =\) Geschoßgewicht in kg, \(d =\) Kaliber in m, \(i =\) Formfaktor, \(g_y =\) Erdbeschleunigung, \(\delta_0\) und \(\delta_y=\) Normal- und Versuchsluftgewicht in der betreffenden Höhe). Nach \textit{Siacci}schen Erwägungen wird nun in der genauen Hauptgleichung \[ F (v_X) \cos\vartheta = F (w) \beta \cos^2\varphi \] gesetzt; es gilt also für den Anfang des Teilbogens \(\beta_a=\dfrac{1}{\cos\varphi}\), für das Ende \[ \beta_e=\dfrac{\cos\vartheta_e}{\cos^2\varphi}\,\dfrac{F(v_{He})}{F(w_e)}, \] und für \(\dfrac{w_a+w_e}{2}\) ist \[ \beta_m=\dfrac{\cos\vartheta_m}{\cos^2\varphi}\,\dfrac{F\left(v_m\dfrac{s_0}{s}\right)}{F(w_m)}. \] (vgl. \textit{Cranz}, Lehrbuch der Ballistik I (1910; F. d. M. 41, 809 (JFM 41.0809.*)), S. 176). Praktische Erfahrungen zeigen, daß die Ergebnisse von der Höhe der gewählten Stufe genügend unabhängig werden, wenn die Mittelwerte für jede Stufe nach der \textit{Simpson}schen Regel gebildet werden, also z. B. \[ \beta=\dfrac13\left(\dfrac{\beta_a+\beta_e}{2}+2\beta_m\right) \] zu Grunde gelegt wird. Nach diesen theoretischen Erörterungen zeigt Verf., wie man die für das \textit{Siacci}sche Luftwiderstandsgesetz und eine auf dieses bezügliche \(K_S\left(v\dfrac{s_0}{s}\right)\)-Kurve aufgestellten \textit{Fasella}tafeln für ein modernes Geschoß mit einer erschossenen \(K \left(v\dfrac{s_0}{s}\right)\)-Kurve richtig benutzt. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß für jeden (der betreffenden Höhenstufe entsprechenden) Geschwindigkeitsbereich die erschossene Kurve \(K\) als Funktion von \(v\dfrac{s_0}{s}\) in der Ordinatenrichtung so verzerrt wird, daß sie möglichst gut mit der \(K_S\)-Kurve übereinstimmt; das kommt darauf hinaus, daß man statt mit dem Koeffizienten \(c_y' = c_{0y}'\dfrac{1}{\beta}\) mit \[ c_y' \cdot \dfrac{K_S\left(v\dfrac{s_0}{s}\right)}{K\left(v\dfrac{s_0}{s}\right)}=c_y' k_1 \] rechnet. Aus der für jede neue Geschoßform ein für allemal zu zeichnenden \(k_1\)-Kurve ist dann für jede Höhenstufe der Faktor \(k_1\) als Funktion von \(v\dfrac{s_0}{s}\) abzulesen. Zu erwähnen ist noch, daß bei der Teilbogenrechnung des Verf. das \(y_e\) jeder Stufe gewählt wird und \(\vartheta_e\) und \(w_e\) zunächst geschätzt und dann durch wiederholte Rechnung verbessert werden. Die neue Methode wird an einem Beispiel ausführlichst erläutert.
0 references