Fließversuche an Rohren aus Stahl bei kombinierter Zug- und Torsionsbeanspruchung. (Q574767)
From MaRDI portal
scientific article
Language | Label | Description | Also known as |
---|---|---|---|
English | Fließversuche an Rohren aus Stahl bei kombinierter Zug- und Torsionsbeanspruchung. |
scientific article |
Statements
Fließversuche an Rohren aus Stahl bei kombinierter Zug- und Torsionsbeanspruchung. (English)
0 references
1931
0 references
Es sind zwei grundsätzlich verschiedene Wege bekannt, um die elastischen Formänderungen bei plastischen Fließvorgängen zu berücksichtigen; der eine wird in der \textit{Reuß}schen Theorie eingeschlagen, die besagt, daß man die Grundgleichungen erhält, indem die Grundgleichungen der \textit{de-Saint-Venant-Mises}schen Plastizitätstheorie zu den nach der Zeit differenzierten elastischen Grundgleichungen addiert werden. Der andere Weg ist von \textit{H. Hencky} eingeschlagen worden; er übernimmt die \textit{Haar-Kármán}sche Spannungsvariationshypothese und ersetzt dabei nur die Fließbedingung \(\tau_{\max}=\) const durch die \textit{Mises}sche Fließbedingung. Sowohl dem \textit{Reuß}schen als auch dem \textit{Hencky}schen Ansatz kommt aber vorläufig nur der Charakter einer Hypothese zu. Verf. zeigt nun, daß die \textit{kombinierte Zug- und Torsionsbeanspruchung einer zylindrischen Röhre}, die mit Hilfe der großen \textit{Losenhausen}schen Maschine vorgenommen wird (Kräfte bis 15~000 kg, Drehmomente bis 15~000 kg cm), geeignet ist, einen wesentlichen Beitrag zur Klärung des vorliegenden Problems zu liefern. Er zeigt, daß aus der Theorie von \textit{Reuß} für diesen Lastfall \[ \begin{aligned} &e=\frac{2(m+1)}{3m}\left[\operatorname{artgh} p+ p\left(\frac12-\frac3{2(m+1)}\right)\right], \tag{R} \\ \noalign{\noindent aus der Theorie von {\mathit Hencky} aber} &e=\frac{2(m+1)}{3m}\left[\frac{p}{\sqrt{1-p^2}} +p\left(\frac12-\frac3{2(m+1)}\right)\right] \tag{H} \end{aligned} \] folgt, wobei \(p\) das Verhältnis der Zugspannung zur Fließzugspannung, \(e\) das Verhältnis der Dehnung zur Dehnung an der Fließgrenze und \(m\) die \textit{Poisson}sche Zahl bedeutet. Die ausgewerteten Versuchsergebnisse zeigen, unter Zugrundelegung von \(m =\dfrac{10}3\), recht gute Übereinstimmung mit (H) und nicht unerhebliche Abweichungen gegenüber (R), so daß die \textit{Reuß}sche Hypothese keinen Anspruch auf Wahrheit erheben kann.
0 references