Neue Strömungen der Differentialgeometrie. (Q576346)

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Neue Strömungen der Differentialgeometrie.
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    Neue Strömungen der Differentialgeometrie. (English)
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    1931
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    Auf dem Wege des Erlanger Programms mußte auch in der Entwicklung der Differentialgeometrie früher oder später einmal mit dem Einzug der ``topologischen Gruppe'', d. h. der Gruppe aller stetigen eineindeutigen Transformationen, gerechnet werden. Will man auf dieser Basis ``Differentialgeometrie'' treiben, so liegt naturgemäß schon in dieser Bezeichnung eine Einschränkung durch die Voraussetzung der Differenzierbarkeit der zu Grunde liegenden Transformationen, und so wird die ``topologische Differentialgeometrie'' (-- die ``neuen Strömungen'' der Differentialgeometrie --) sich selbst zum Problem, sofern Differenzierbarkeitsforderungen weniger im Wesen der Sache zu liegen als von der ``Unfertigkeit der Methoden Zeugnis abzulegen'' scheinen. In dem vorliegenden Vortrag werden zunächst die Kurvenscharen der Ebene behandelt mit den Ergebnissen, welche man neben Verf. selbst \textit{G. Thomsen, H. Graf, R. Sauer, K. Mayrhofer, K. Reidemeister, G. Bol} verdankt (\(n\)-Gewebetheorie) (vgl. F. d. M. 53, 653 (JFM 53.0653.*); 54, 743-746; \(56_{\text{I}}\), 610-613). Es folgt die Theorie der Kurvenscharen im Raume und der Flächenscharen (Theorie der Gespinste und Gewebe), wo zu den Abhandlungen der erwähnten Autoren noch die Untersuchungen von \textit{E. Podehl, J. Dubourdieu, E. Schubarth, E. Sperner} treten (vgl. F. d. M. \(55_{\text{II}}\), 1024-1025; \(56_{\text{I}}\), 611-613). Für weitere Probleme werden sogenannte Differentiatoren \[ \varDelta_k=a_k^i\dfrac{\partial \hfil}{\partial x_i},\quad |a_k^i|\neq0, \] zu Hilfe genommen, deren Klammerausdrücke \(\varDelta_i\varDelta_k-\varDelta_k\varDelta_i\) linear aus den \(\varDelta_i\) kombinierbar sind: \(\varepsilon^{ikl}\varDelta_k\varDelta_l=c^{ir}\varDelta_r\). Über die Zusammensetzungsfunktionen \(c^{ir}\) gilt der Vollständigkeitssatz von \textit{Bol} und \textit{Howe}, nach welchem die \(\varDelta_i\) bis auf topologische Abbildungen eindeutig durch Angabe der \(c^{ir}\) und aller ihrer Ableitungen \(\varDelta_q\cdots\varDelta_pc^{ir}=c_{p\dots q}^{ir}\) bestimmt sind. Mit diesen Mitteln gestaltet sich besonders die Theorie der 4-Gespinste interessant, mit welchen ein gewisser Parallelismus, der unter Umständen ein Fernparallelismus wird, verknüpft ist. Das ``Diagonalproblem'' beschäftigt sich mit der Frage, wann ein ``Netzwürfel'', welcher eine Gespinstdiagonale besitzt, noch drei weitere Gespinstdiagonalen besitzt. Endlich berichtet Verf. über eigene Ergebnisse und Ergebnisse von \textit{E. Kollwitz} (vgl. F. d. M. \(56_{\text{I}}\), 613), welche die ``beste'' Darstellung eines Kurvengewebes (erklärt durch geeignete Schnittwinkel- und Geradlinigkeitsforderungen) betreffen.
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