Gleichungen zu einer einheitlichen Feldtheorie. (Q576824)

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Gleichungen zu einer einheitlichen Feldtheorie.
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    Gleichungen zu einer einheitlichen Feldtheorie. (English)
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    1931
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    Verf. versucht, eine einheitliche Feldtheorie der Gravitation und Elektrizität auf der Grundlage einer geometrischen Synthese der ursprünglichen, nur auf einer (torsionsfreien) \textit{Riemann}schen Metrik begründeten \textit{Einstein}schen Gravitationstheorie und der neueren, nur auf Torsion und Fernparallelismus aufgebauten einheitlichen \textit{Einstein}schen Feldtheorie zu gewinnen. Die Theorie verwendet einen speziellen Zusammenhang vom Typus \[ L_{\mu\nu}^\alpha =\left\{\begin{matrix} \alpha \\ \mu\nu\end{matrix}\right\} + \Omega_{\mu\nu}^\alpha, \;\left\{\begin{matrix} \alpha \\ \mu\nu\end{matrix}\right\} = \left\{\begin{matrix} \alpha \\ \nu\mu\end{matrix}\right\}, \;\Omega_{\mu\nu}^\alpha = -\Omega_{\nu\mu}^\alpha, \tag{1} \] worin die Wahl der \textit{Christoffel}klammer \(\{\}\) bereits den ``metrischen'' Standpunkt andeutet. Die Übertragung ist somit asymmetrisch, jedoch nicht affin. Dadurch unterscheidet sie sich sowohl von der ``halbmetrischen'' \textit{Weyl}schen wie auch von der affinen \textit{Eddington}schen Theorie, welche beide primär vom (symmetrischen, torsionsfreien) ``affinen Zusammenhang'' ausgehen und später erst durch Zusatzforderungen (Eichinvarianz bzw. metrische Invarianz der Form \(R_{\mu\nu}dx^\mu dx^\nu\)) metrische Aussagen gewinnen, und ist insofern speziellerer Natur. Sie unterscheidet sich aber auch von der asymmetrischen \textit{Einstein}schen Theorie, insofern Verf. deren Postulat des Fernparallelismus (\(L_{\mu\nu\varrho}^\alpha\equiv 0\)) fallen läßt, und ist daher in dieser Hinsicht allgemeiner. Für die Aufstellung der Feldgleichungen wird der Zusammenhang (1) in der besonderen Form \[ L_{\mu\nu}^\alpha =\left\{\begin{matrix} \alpha \\ \mu\nu\end{matrix}\right\} + \delta_\mu^\alpha\varPsi_\nu + \delta_\nu^\alpha\varPsi_\mu + \left(\delta_\mu^\alpha\varPsi_\nu \delta_\nu^\alpha\varPsi_\mu\right) = \left\{\begin{matrix} \alpha \\ \mu\nu\end{matrix}\right\} + 2\delta_\mu^\alpha\varPsi_\nu \tag{2} \] gewählt. Der Krümmungstensor \(L_{\mu\nu\varrho}^\alpha\) dieser Übertragung und seine Verjüngungen \(L_{\mu\nu}, L\) liefern in Analogie zum \textit{Einstein}schen Gravitationsgesetz das unitare Feldgesetz: \[ L_{\mu\nu} -\tfrac{1}{2}Lg_{\mu\nu} = E_{\mu\nu}. \tag{3} \] Spaltet man diese Relationen in symmetrische und schiefsymmetrische Terme (\(E_{\mu\nu}\) ist asymmetrisch kovariant) und vergleicht die Terme gleicher Art, so erhält man das System: \[ \begin{gathered} G_{\mu\nu} - \tfrac{1}{2}Gg_{\mu\nu} = -\varkappa T_{\mu\nu}, \tag{4} \\ \dfrac{\partial\Psi_\mu}{\partial x^\nu} \dfrac{\partial\Psi_\nu}{\partial x^\mu} = \Psi_{\mu\nu}. \tag{5} \end{gathered} \] Dabei gilt die Divergenzeigenschaft \((T^{\mu\nu})_{|\nu} = 0\) für die Relationen (4) bereits in der verallgemeinerten Mannigfaltigkeit vom Zusammenhang (2); ebenso gilt \((\Psi^{\mu\nu})_{|\nu} = J^\mu\), und man hat nur noch \((J^\mu )_{|\mu} = 0\) zu verlangen, um das System (4), (5) als Gravitations- und elektromagnetische Feldgleichungen im raumzeitlichen Kontinuum mit Krümmung und Torsion vom Zusammenhang (2) interpretieren zu können. So erhalten die vierzehn Feldvariablen \(g_{\mu\nu}, \Psi_\nu\) die Bedeutung von Gravitations- bzw. elektromagnetischen Potentialen und werden durch zwanzig Feldgleichungen in Verbindung mit elf Identitäten bis auf die Wahl des Koordinatensystems (die \(g_{\mu\nu}\)) und bis auf den Gradient eines Skalars (die \(\Psi_\nu\)) bestimmt. Differentialgeometrisch mag noch bemerkt werden: Die Weltlinien dieses raumzeitlichen Kontinuums sind die Autoparallelen (paths), welche von jedem Punkt in jeder Richtung des Kontinuums verlaufen. Nur in Abwesenheit eines elektromagnetischen Feldes fallen sie mit den geodätischen Linien des gleichen Ausgangspunktes zusammen. Die Stärke ihrer Abweichung von den geodätischen Linien ist ein Maß des lokalen elektromagnetischen Zustandes. (V 6 C.)
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