The world of primes. Secrets and records. Transl. from the English by Jörg Richstein. Updated by Wilfrid Keller (Q5894160)
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scientific article; zbMATH DE number 5863632
Language | Label | Description | Also known as |
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English | The world of primes. Secrets and records. Transl. from the English by Jörg Richstein. Updated by Wilfrid Keller |
scientific article; zbMATH DE number 5863632 |
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The world of primes. Secrets and records. Transl. from the English by Jörg Richstein. Updated by Wilfrid Keller (English)
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9 March 2011
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Ribenboims Buch über die ``Welt der Primzahlen'' ist ein Klassiker (die erste deutsche Auflage wurde 2006 [Zbl 1103.11001] besprochen, das englische Original \textit{The book of prime number records} (Berlin 1988) in [Zbl 0642.10001]) unter den Zahlentheoriebüchern, die sich in erster Linie wohl eher an Liebhaber als an ernsthafte Forscher wenden. Der Inhalt wird gefällig dargestellt, J.~Richsteins Übersetzung ist makellos, und die neuesten Rekorde wurden von W.~Keller aktualisiert. Ärgerlich sind allerdings die überall dazwischen gestreuten historischen Bemerkungen, die mit weitaus weniger Sorgfalt recherchiert wurden als die Primzahlrekorde der jüngeren Vergangenheit. So steht der ``Goldbachsche Beweis'', dass es unendlich viele Primzahlen gibt, nicht wie auf S. 7 behauptet in einem Brief an Euler; in diesem Brief ging es um die Frage, ob alle Fermatzahlen \(2^{2^n}+1\) prim sind, und Goldbach bemerkte, dass er nur beweisen könne, dass diese relativ prim (also teilerfremd) sind. Die Bemerkung, dass dieser angebliche Beweis ``vielleicht der einzige [ist], den Goldbach schriftlich festgehalten hat'', ist noch seltsamer angesichts der Tatsache, dass wir eine ganze Reihe von Beweisen von Goldbach kennen -- nur eben diesen nicht. Übrigens stammt der Beweis, dass kein nichtkonstantes Polynom mit ganzzahligen Koeffizienten nur Primzahlen darstellen kann, von Goldbach. Auf S. 145 wird ihm nur die Behauptung zugeschrieben, die er in einem Brief vom 28. Sept. 1743 Euler mitteilte; einen Beweis findet man dagegen in Goldbachs Brief vom 18. Nov. 1752. Noch ärgerlicher als offensichtliche Fehler sind Bemerkungen wie auf S.~27, wonach der chinesische Restsatz nach einer persönlichen Mitteilung von A.~Zacharion an den Autor bereits im antiken Griechenland bekannt war. Wenn dem so ist, hätte man als Leser dann doch gerne einen Literaturverweis. Einen solchen vermisst man auch auf S. 45, wo gesagt wird, die Pellschen Zahlen seien von Pell untersucht worden -- die Vermutung liegt allerdings nahe, dass er sich mit diesen Zahlen ebenso intensiv beschäftigt hat wie mit der Pellschen Gleichung. Die Definition der Eulerschen numeri idonei (S. 149) ist vollkommen unverständlich. Weiter wird auf S. 178 behauptet, Euler sei durch numerische Rechnungen auf die Vermutung \(\sum_{n \geq 1} \mu(n)/n = 0\) gekommen; tatsächlich hat er geglaubt, dies bewiesen zu haben, indem er in der Entwicklung \(\sum_{n \geq 1} \mu(n)/n^s = 1/\zeta(s)\) einfach \(s = 1\) setzte (dies zeigt nur, dass der Grenzwert gleich \(1\) ist, wenn er existiert; die Konvergenz der Reihe ist aber äquivalent zum Primzahlsatz). Die auf S. 225 Polignac zugeschriebene Vermutung, nach der jede natürliche Zahl Summe einer Primzahl und einer Zweierpotenz sein soll, steht schon samt Gegenbeispiel \(n = 959\) in einem Brief Eulers an Goldbach vom 16.12.1752. Trotz dieser Pannen darf das Buch allen empfohlen werden, die gerne etwas über tiefe Sätze ebenso wie Kuriositäten aus dem Zahlenreich lesen, ohne sich dabei groß anstrengen zu wollen.
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