Sur l'intégrale de Lebesgue-Stieltjes et les fonctions absolument continues de fonctions absolument continues. (Q5907456)

Die Verf. untersuchen das \textit{Lebesgue-Stieltjes}sche Integral (\(LS\)Integral) \[ (1)\quad \int_a^b f d \varphi \] einer auf \(<a,b>\) meßbaren und fast überall endlichen Funktion \(f(x)\) in bezug auf eine totalstetige Funktion \(\varphi(x)\). Zur Definition von (1) gehen sie aus von einer Folge von reelle Zahlen \[ (2)\quad \dots,l_{-n},\dots,l_{-1},l_0,l_1,\dots,l_n,\dots, \] die monoton so von \(-\infty\) bis \(+\infty\) wachsen, daß\ die Differenz zweier aufeinanderfolgender kleiner ist als eine vorgeschriebene positive Zahl \(\varepsilon\), bezeichnen mit \(e_n\) die Menge der Werte \(x\), für die \[ (3)\quad l_{n-1} \leqq f(x)<l_n \] gilt, mit \(\lambda_n\) eine der Ungleichung \(l_{n-1} \leqq \lambda_n<l_n\) genügende Zahl und setzen: \[ (4)\quad S=\sum_{n=-\infty}^{+\infty} \lambda_n \cdot \underset{e_n}{\text{var}} \varphi(x); \] dabei bedeutet \(\underset{e_n}{\text{var}}\) die im Sinne von \textit{de la Vallée Poussin} gebildete algebraische Variation von \(\varphi(x)\) auf \(e_n\). Wenn die Reihe (4) absolut konvergent ist und für \(\varepsilon \to 0\) einen von den \(l_n\) und \(\lambda_n\) unabhängigen Grenzwert besitzt, so wird dieser als das Integral (1) definiert. An Beispielen wird gezeigt, daß\ unter den genannten Voraussetzungen (1) existieren kann, ohne daß \[ (5)\quad \int_a^x f d \varphi \] für ein \(x\) aus \((a,b)\) existiert, und daß\ das Integral (5), auch wenn es für \textit{jedes} \(x\) aus \(<a,b>\) existiert, nicht notwendig eine auf \(<a,b>\) stetige Funktion darstellt. Über die Existenz des \(LS\)-Integrals werden folgende Sätze bewiesen: I. Wenn \(f(x)\varphi'(x)\) auf \(<a,b>\) \(L\)-integrierbar ist, dann existiert (5) für jedes \(x\) aus \(<a,b>\) und ist gleich dem \textit{Lebesgue}schen Integral (\(L\)-Integral) \(\int_a^x f \varphi' dx\). II. Für die Existenz des \(LS\)-Integrals \(\int_a^b f[\varphi(x)]dx\) ist notwendig und hinreichend, daß\ \(f\) zwischen den Grenzen \(\varphi(a)=A\), \(\varphi(b)=B\) \(L\)-integrierbar ist, und zwar ist dieses \(LS\)-Integral gleich dem \(L\)-Integral \(\int_A^B f(u)du\). Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der Klasse \(\mathfrak T\) derjenigen Funktionen die totalstetige Funktion von einer totalstetigen Funktion sind. Die Verbindung der vorangehenden Untersuchungen mit diesen Funktionen stellt der folgende Satz her: III. Wenn das \(LS\)-Integral \(\int_a^x f[\varphi(x)]dx\) für jedes \(x\) aus \(<a,b>\) existiert, dann stellt es eine Funktion der Klasse \(\mathfrak T\) dar. Umgekehrt ist jede Funktion der Klasse \(\mathfrak T\) bis auf eine additive Konstante durch ein derartiges Integral darstellbar. Unter den weiteren Sätzen der Arbeit sei der folgende, die Funktionen der Klasse \(\mathfrak T\) charaktisierende Satz genannt: V. Es sei \(g(x)\) eine stetige Funktion, \(E\) die Menge derjenigen Werte für die die Derivierte \(g'(x)\) nicht existiert oder nicht endlich ist, und \(\mathfrak E\) die Menge der Werte von \(g(x)\) auf \(E\). \(g(x)\) gehört dann und nur dann zur Klasse \(\mathfrak T\), wenn \(\mathfrak E\) vom Maß\ e Null ist.