Ueber die Irreductibilität algebraischer Functionalgleichungen und linearer Differentialgleichungen. (Q5912042)

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scientific article; zbMATH DE number 2665460
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English
Ueber die Irreductibilität algebraischer Functionalgleichungen und linearer Differentialgleichungen.
scientific article; zbMATH DE number 2665460

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    Ueber die Irreductibilität algebraischer Functionalgleichungen und linearer Differentialgleichungen. (English)
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    Der erste kürzere Teil beschäftigt sich mit den Irreductibilitätskriterien einer algebraischen Gleichung, die, auf die Normalform gebracht, lautet: \[ \begin{multlined} (x-\alpha)^n\mathfrak P_0(x-\alpha) + (x-\alpha)^{n-1}\mathfrak P_1(x-\alpha)y^{n-1} +\cdots\\ + (x-\alpha)\mathfrak P_{n-1}(x-\alpha)y + \mathfrak P_n(x-\alpha) = 0,\end{multlined}\tag{1} \] worin \(\mathfrak P_0\), \(\mathfrak P_1\), ..., \(\mathfrak P_n\) endliche oder unendliche convergente Potenzreihen von \(x-\alpha\) bedeuten, die nicht sämtlich für \(x=\alpha\) verschwinden. Die Gleichung (1) heisst reductibel, wenn ihre linke Seite in zwei Factoren derselben Form mit Coefficienten von gleichem Charakter in der Umgebung von \(x=\alpha\) zerlegbar ist. Die zur Untersuchung angewandte Methode ist nicht wesentlich von der früher vom Verf. zur Ausdehnung des Eisenstein'schen Satzes benutzten unterschieden, aber hier so modificirt, dass die gewählte Form auf die Festsetzung der Irreductibilität linearer Differentialgleichungen, den Hauptgegenstand der Arbeit, übertragbar ist. Die betrachtete Differentialgleichung wird ebenfalls auf eine Normalform gebracht, die aus (1) hervorgeht, wenn man die Potenzen von \(y\) durch die gleich hohen Ableitungen von \(y\) ersetzt und \(\mathfrak P_n(x-\alpha)y\) statt \(\mathfrak P_n(x-\alpha)\) schreibt. Bringt man den Differentialausdruck auf die für die Discussion geeignetere Form \[ \begin{multlined} P\equiv (x-\alpha)^{n+\mu_0}\mathfrak P_0(x-\alpha)y^{(n)} + (x-\alpha)^{n-1+\mu_1}\mathfrak P_1(x-\alpha)y^{(n-1)} +\cdots\\ + (x-\alpha)^{1+\mu_{n-1}}\mathfrak P_{n-1}(x-\alpha)y' + (x-\alpha)^{\mu_n}\mathfrak P_n(x-\alpha)y,\end{multlined} \] worin nunmehr \(\mathfrak P_0(0)\), \(\mathfrak P_1(0)\), ..., \(\mathfrak P_n(0)\) sämtlich von Null verschieden sind und \(\mu_0\), \(\mu-1\), ..., \(\mu_n\) positive ganze Zahlen bedeuten, von denen eine mindestens Null sein muss, so erfordert die Reductibilität der Differentialgleichung die Möglichkeit der Darstellung von \(P\) in der Form \((x-\alpha)^\varepsilon P=R(Q(y))\), wo \(Q\) und \(R\) Differentialausdrücke in der Normalform bezw. \(\nu\)-ter und \((n-\nu)\)-ter Ordnung sind: \[ \begin{multlined} Q(y) = (x-\alpha)^\nu \mathfrak D_0(x-\alpha)\frac{d^\nu y}{dx^\nu}\\ + (x-\alpha)^{\nu-1}\mathfrak D_1(x-\alpha)\frac{d^{\nu-1} y}{dx^{\nu-1}} +\cdots+ \mathfrak D_\nu y,\end{multlined} \] \[ \begin{multlined} R = (x-\alpha)^{n-\nu} \mathfrak R_0(x-\alpha)\frac{d^{n-\nu} y}{dx^{n-\nu}}\\ + (x-\alpha)^{n-\nu-1}\mathfrak R_1(x-\alpha)\frac{d^{n-\nu-1} y}{dx^{n-\nu-1}} +\cdots+ \mathfrak R_{n-\nu},\end{multlined} \] \(R(Q(y))\) die Operation von \(R\) auf \(Q(y)\) bedeutet, und \(\varepsilon\) eine unbestimmte positive oder negative ganze Zahl ist. Durch die Substitution \(y=(x-\alpha)^k\) ergiebt sich, dass für eine reductible lineare Differentialgleichung \(P(y)=0\) die für jedes \(k\) identische Beziehung bestehen muss: \[ \begin{split} k(k&-1)\dots(k-n+1)(x-\alpha)^{\mu_0}\mathfrak P_0 + k(k-1)\dots(k-n+2)\\ &\times(x-\alpha)^{\mu_1}\mathfrak P_1 +\cdots+ k(x-\alpha)\mathfrak P_{n-1}^{\mu_{n-1}} + (x-\alpha)^{\mu_n}\mathfrak P_n\\ &= \Re_0[k(k-1)\dots(k-n+\nu+1)A_0 + (k+1)k\dots(k-n+\nu+2)\\ &\times A_1(x-\alpha) + (k+2)(k+1)\dots(k-n+\nu+3)A_2(x-\alpha)^2 +\cdots]\\ &+ \Re_1[k(k-1)\dots(k-n+\nu+2)A_0 + (k+1)k\dots(k-n+\nu+3)A_1(x-\alpha) +\cdots]\\ &+ .\quad.\quad.\quad.\quad.\quad.\quad.\quad.\quad.\quad.\quad.\quad.\\ &+ \Re_{n-\nu-1}[kA_0 + (k+1)A_1(x-\alpha) + (k+2)A_2(x-\alpha)^2 +\cdots]\\ &+ \Re_{n-\nu}[A_0 + A_1(x-\alpha) + A_2(x-\alpha)^2 +\cdots],\end{split} \] wo zur Abkürzung \[ k(k-1)\dots(k-\nu+1)\mathfrak D_0^{(r)}(0) + k(k-1)\dots(k-\nu+2)\mathfrak D_1^{(r)}(0) +\cdots+ k\mathfrak D_{\nu-1}^{(r)} + \mathfrak D_\nu^{(r)}(0) = r!A_r \] und \(\mathfrak P_k\), \(\mathfrak D_k\), \(\Re_k\) für \(\mathfrak P_k(x-\alpha)\) u. s. w. gesetzt ist. Die Discussion der Möglichkeit dieser Beziehung führt zu einer Reihe hier nicht wiederzugebender Irreductibilitätssätze gemäss den verschiedenen Annahmen, die über die Zahlen \(\mu_0\), \(\mu_1\), ..., \(\mu_n\) gemacht werden, wobei übrigens, wie nachgewiesen wird, ohne Beschränkung der Allgemeinheit stets \(\mu_n=0\) genommen werden darf.
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