Ueber den von Herrn G. Peano aufgestellten Begriff des bestimmten Integrals. (Q5912631)

Aus der von Peano gegebenen Definition des bestimmten Integrales (vergl. F. d. M. 7, 243, 1875, JFM 07.0243.02, und 26, 313-314, 1895, JFM 26.0313.02) leitet der Verf. die folgende Bedingung für die Integrirbarkeit der Function \(f(x)\) im Intervalle \((a,b)\) ab: ``Zur Integrirbarkeit der eindeutigen und endlichen Function \(f(x)\) im Intervalle \((a,b)\) ist notwendig und hinreichend, dass jeder Zahl \(\varepsilon>0\) mindestens eine Teilung des Intervalles \((a,b)\) durch Einschaltung von Werten \(a_1, a_2, \dots, a{_n-1}\) zwischen \(a(=a_0)\) und \(b(=a_n)\) sich so zuordnen lässt, dass \[ 0 \leqq \sum_{r=1}^{r=n} [g (a_{r-1}, a_r) -k (a_{r-1}, a_r)] \sigma_r < \varepsilon \] ist.'' Hierbei bezeichnen \(g (a_{r-1}, a_r)\) und \(k (a_{r-1}, a_r\) die obere und untere Grenze der Werte von \(f(x)\) im Intervalle \((a_{r-1}, a_r),\) und es ist \(\delta_r = a_r-a_{r-1}.\) Diese Integrirbarkeitsbedingung ist gleichbedeutend mit der Riemann'schen, nach welcher es ``zur Integrirbarkeit von \(f(x)\) notwendig und hinreichend ist, dass \[ \lim_{\xi_r=0}\;\sum_{r=1}^{r=p}\;\left\{g(x_{r-1}, x_r) - k(x_{r-1}, x_r) \right\} \xi_r =0 \] ist, d. h. dass jedem \(\varepsilon>0\) ein \(\varDelta>0\) so sich zuordnen lässt, dass, wenn nur von den Teilen \(\xi_1 = x_1-a, \xi_2 = x_2-x_1, \dots, \xi_p = b-x_{p-1}\) der Strecke \(b-a\) jeder kleiner als \(\varDelta\) ist, \[ 0 \leqq \sum_{r=1}^{r=p} \left\{ g (x_{r-1}, x_r) -k (x_{r-1}, x_r) \right\} \xi_r < \varepsilon {\text{ ist.''}} \] Das bestimmte Integral einer Function einer complexen Veränderlichen durch einen Grenzprocess einzuführen, ist dieses neue Verfahren nicht geeignet; auf Doppelintegrale zweier reellen Veränderlichen kann die vorstehende Erklärung des einfachen bestimmten Integrals zwar ausgedehnt werden, was aber nicht vorteilhaft zu sein scheint.